Raupenbagger
Hydraulischer Verstellausleger erleichtert sicheres Arbeiten am Rhein
Köln (ABZ). – Fast von der Schiffsmitte aus greift der Baggerarm über die Bordwand und nahezu senkrecht an ihr herab taucht der Zweischalengreifer in den Rhein. "Wir haben unseren neuen Atlas 340LC Bagger mit einem hydraulischen Verstellausleger ausrüsten lassen. So kann man auch direkt an der Bordwand hinabgreifen, ohne die Schiffsstabilität zu gefährden", sagt Rolf Nagelschmidt, Wasserbaumeister beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) in Köln. Der neue 36-t-Kettenbagger ist dort auf einer Schubeinheit stationiert, die vom "Keiler" –einem Schubschiff mit 900-PS-Motor – bewegt wird. Der "340 LC"-Raupenbagger wird von einem Deutz 180-kW/245-PS-Motor mit Turbolader/Ladeluftkühlung angetrieben. Die Hydraulik steuert das "AWE4"-System.
Zwei grenzlastgeregelte Hochleistungskolbenpumpen und eine kraftstoffsparende Bedarfsstromregelung machen den Bagger zu einem feinfühligen Arbeitsinstrument – und einem sehr soliden, denn Konstruktion, Fertigung sowie Montage erfolgen aus einer Hand im Atlas-Werk in Ganderkesee, Umbauarbeiten dann beim Atlas-Händler Michels in Geldern. Hier gilt der Grundsatz, Bagger zu bauen, die dauerhaft arbeiten und lang-lebig sind. Das bedeutet, auch den schweren Belastungen – wie sie auf dem Rhein anfallen – standzuhalten. Der neue "340 LC" löst den Vorgänger, einen über 20 Jahre im Einsatz befindlichen "1804 LC", ab. Das WSA ist für die Sicherheit und Unterhaltung eines bestimmten Rheinabschnitts zuständig. Zu Aufgaben, für die der Bagger genutzt wird, gehören hier Ufersicherung, Ausbaggerungen, Findlinge beseitigen, Bergungsarbeiten, Baumbeseitigung und mehr. Eine große logistische Herausforderung ist es nach Informationen von Atlas, Findlinge aus den Fahrrinnen des Rheins zu entfernen. Bei regelmäßigen Messungen eines Peilschiffes werden Brocken entdeckt. Oftmals kann der Bagger diese mit seinem Atlas-Mehrschalengreifer packen und an Bord hieven. "Manchmal frage ich mich, ob der Motor läuft, so leise ist er", sagt Rainer Schlicht, Fahrer des "340 LC".
Mit nur 70-dB-Kabinenpegel kann aus seiner Sicht von einem "Leisebagger" gesprochen werden. Auch die Kabine sei ein angenehmes und gut ausgerüstetes Arbeitsumfeld. Seiten- und Heckkameras geben Fahrsicherheit und tragen dazu bei, das Unfallrisiko zu mindern. Die Frontscheibe lasse sich unter das Kabinendach einfahren. Der "340 LC" ist laut Atlas für viele Aufgaben ausgerüstet: Ein Schnellwechsler erleichtere den Gerätewechsel. Die Anbaugeräte sind ebenfalls vom Hersteller konstruiert und gebaut. Für Ausbaggerungen stehen ein Zweischaleng-reifer mit 1200 l Inhalt und ein komplett geschlossener Mehrschalengreifer mit 800 I Inhalt zur Verfügung. Falls nötig, soll auch mit einem Felslöffel mit 1260 l Inhalt gearbei-tet werden können. Um die Anbaugeräte optimal einsetzen zu können, wurde an den standardisierten Baggerarm ein hydraulischer Verstellausleger montiert (Verstellausleger 5300 mm und Knickarm 3200 mm Nutzlänge). Die nun vergrößerte Flexibilität ermögliche auch, nah an der Bordwand zu arbeiten, ohne dass der Bagger dorthin fahren muss – 600 mm breite Bodenplatten sorgen für einen sicheren Stand. Die notwendigen Umbauarbeiten leistete der regionale Händler Michels mit seiner Zentrale in Geldern und weiteren Standorten in Bergheim und Essen. Mindestens genauso wichtig war die tiefgehende Beratung zu den speziellen Anforderungen, denen der "340 LC" genügen muss.
ABZ-Stellenmarkt
