Raupenkran tauscht Bahnbrücken

Kranjob mit Platzmangel

Ehingen (ABZ). – Unweit des mondänen Kur- und Urlaubsorts St. Moritz im schweizer Kanton Graubünden hat ein Liebherr-Raupenkran vom Typ LR 11000 eine 176 t schwere Eisenbahnbrücke eingebaut. Dieser laut Liebherr stärkste Raupenkran in der Schweiz hat den Job auf knapp 2000 alpinen Höhenmetern erledigt – wegen Platzmangels mit außergewöhnlicher Rüstkonfiguration.

Insgesamt wurden drei betagte Fachwerkbrücken der Rhätischen Bahn vom Liebherr-Kran ausgewechselt. Zum Austausch von drei jeweils rund 100 Jahre alten Eisenbahnbrücken hat Michael Egger, Geschäftsführer der Emil Egger AG mit Hauptsitz in St. Gallen, seinen 1000-Tonnen-Raupenkran in den Südosten der Schweiz transportiert. Herausfordernd waren vor allem die Arbeiten am ersten Brückenbauwerk. Aufgrund der knappen Kranstellfläche direkt an einer befestigten Böschung zur angrenzenden Straße musste auf die Verwendung des Derrick-Auslegers mit seinem Schwebeballast verzichtet werden.

"Um dennoch ausreichend Standsicherheit beim Hub der neuen und deutlich schwereren Eisenbahnbrücke zu gewährleisten, mussten wir als Kompensation für den Schwebeballast den Zentralballast am Kran maximieren", erklärt Egger, der den Einsatz zusammen mit seinem Kollegen Andreas Schönenberger geplant hat. Im Vorfeld hatte er den Lastfall in dieser ungewöhnlichen Rüstkonfiguration mit den Spezialisten bei Liebherr in Ehingen abgestimmt: "Standardmäßig ist der LR 11000 mit 90 Tonnen Zentralballast bestückt. Wir haben für diesen Einsatz nun 130 Tonnen in den Kran gepackt, nachdem uns Liebherr das OK dafür gegeben hat", so Emil Egger.

Der Drehbühnenballast war mit dem maximalen Gegengewicht von 250 t bestückt. Die neue Stahlkonstruktion ist rund 35 m lang und vor Ort aus mehreren Segmenten zusammengebaut. Bevor diese platziert werden konnte, musste zunächst das alte Brückenbauwerk weichen. Die 65 t schwere Fachwerk-Konstruktion war rasch von den Widerlagern gehoben und am Rand des Gebirgsflusses, direkt beim LR 11000, abgesetzt. Später wurde sie zum Abtransport erneut umpositioniert.

Danach konnte der Raupenkran die neue Brücke vom Spezialtransporter auf der Straße heben und bei einer Ausladung von rund 22 m über dem Fluss positionieren. "Bei dieser Ausladung und einem Bruttolastfall von 205 Tonnen kratzen wir knapp an der Grenze der Traglasttabelle für den Kran in dieser speziellen Rüstkonfiguration", sagt Egger.

Auf- und abgebaut wurde der LR 11000 von dem Liebherr-Mobilkran LTM 1250-6.1 des im Tessin ansässigen Kran- und Transportunternehmens Sabesa SA. Andrea Saccomandi, Geschäftsführer von Sabesa, der eigentlichen Auftragnehmerin für den Austausch der drei Eisenbahnbrücken, war bei dem Kranjob persönlich vor Ort. Das Unternehmen mit Hauptsitz am Nordufer des Lago Maggiore hat Kranarbeiten, Transporte und Bühnenverleih in seinem Portfolio und rund ein Dutzend Mobil-, Kompakt- und Mobilbaukrane von Liebherr in seinem Fuhrpark.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Geschäftsführer, Bauleiter, Sprengberechtigte,..., Peißenberg  ansehen
Servicetechniker m/w/d im bundesweiten Außendienst..., Weißenfells  ansehen
Minijobber als Tankwagenfahrer (m/w/d), Frickenhausen  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen