Recyclingspezialist auf der Suche nach effizienten Lösungen

Messen wie die NordBau geben stets Anstoß für neue Impulse

Caterpillar Kettenbagger Nutzfahrzeuge
Maschinen mit der neuen Motorentechnik der EU-Abgasemissionsrichtlinie der Stufe IIIB sind bei Brockmann längst im Einsatz, darunter zwei Cat-Radlader 930K, ein Cat 962K, zwei Cat-Radlader 966K sowie ein Cat-Kettenbagger 320EL. Foto: Zeppelin

NÜTZEN (ABZ). - Einer, der immer auf der Suche nach effizienten Lösungen ist, um noch besser zu werden, ist Dirk Brockmann. Der Geschäftsführer von Brockmann Recycling aus Nützen bei Kaltenkirchen, nutzt Messen wie die NordBau, um sich Anregungen vor Ort zu holen.

"Wir sind sehr interessiert an neuen Technologien, die effizient sind. Das gilt auch für unsere Baumaschinen. Es nützt nichts, nur eine Anlage oder ein Gerät hinzustellen, sondern man muss sich immer überlegen, wie man deren Einsatz noch weiter ausschöpfen kann, um zusätzliche Vorteile daraus zu erzielen", meint Dirk Brockmann. Regelmäßig tauscht sich ein Kreis von Mitarbeitern über technische Entwicklungen aus.

Einen neuen Cat-Kettenbagger 316EL, eines der Exponate, die Zeppelin auf der NordBau in Neumünster vorstellt, will der Firmenchef persönlich auf der Messe in Empfang nehmen. Vor einem Jahr unterschrieb er dort den Kaufvertrag für zwei Cat-Radlader 930K, die das Modell 924H ersetzen. Das neue Modell fällt eine Nummer größer aus, was aus der Überlegung herrührt, die Baumaschine, die zunächst im Recyclingumschlag von Müll eingesetzt wird, nach rund 3000 bis 4000 Betriebsstunden im Erdbau zu nutzen. Dementsprechend wurde auch die Ausstattung in Form einer rund 5 m³ großen Leichtgutschaufel und einer zusätzlichen Erdbauschaufel gewählt. In der Regel wird mit den Baumaschinen im Zweischichtbetrieb gearbeitet.

Die bauma diesen April nutzte der Geschäftsführer wiederum, um sich umfassend über den Cat-Radlader 966K XE und sein leistungsverzweigtes, stufenloses Getriebe zu informieren. Das neue Antriebskonzept konnte ihn gleich überzeugen und so mündete der bauma-Besuch in zwei Maschineninvestitionen. Sie werden im Herbst 2013 von der Zeppelin Niederlassung Hamburg ausgeliefert – so wie auch der neue Kettenbagger der E-Serie, der die bereits vorhandenen Maschinen mit der neuen Motorentechnik der EU-Abgasemissionsrichtlinie der Stufe IIIB ergänzt. Davon sind zwei Cat-Radlader 930K, ein Cat 962K, zwei Cat-Radlader 966K sowie ein Cat-Kettenbagger 320EL im Einsatz. Zusätzlich werden Recyclingarbeiten mithilfe von zwei Cat-Umschlagbaggern M318DMH sowie einem Cat-Mobilbagger M318 ausgeführt. Hinzu kommen noch ein Cat-Kettenbagger 319DL, vier Cat-Kettenbagger 323DL sowie ein Cat-Kettenbagger 325DLUHD, vier Cat-Radlader 908H und ein Industrielader IT14G.

Der neue Radlader mit seinem leistungsverzweigten, stufenlosen Getriebe wurde der Öffentlichkeit auf der NordBau 2012 vorgestellt und galt als Messeinnovation schlechthin. Weil er das Neueste verkörpert, was Caterpillar zu bieten hat, zeigt Zeppelin den Radlader 2013 wieder auf der Baufachmesse in Neumünster. Das neue leistungsverzweigte, stufenlose Getriebe mache sich deutlich bemerkbar bei Tempo- und Lastwechsel, die fließend ineinander übergehen. Hydraulikpumpe und -motor ermöglichen ein reibungsloses und sanftes Übersetzungsverhältnis zwischen Motordrehzahl und Geschwindigkeit der Maschine.

"Das Konzept mit der Antriebstechnik ist schlüssig. Es beruht auf einem bewährten System, das zuerst von Maschinen in der Landwirtschaft umgesetzt wurde. Und was sich bewährt hat, das soll man ruhig übernehmen", ist Brockmann überzeugt. Aufmerksam begutachtete er auch auf der bauma den von Caterpillar entwickelten Hybridbagger 336EH. Dazu sein Kommentar: "Für uns wäre dieses Technologie von großem Interesse, wenn es sie für kleinere Maschinen gäbe. Das Prinzip, die Energie in einen Druckspeicher zu leiten und dann beim Schwenken der Baumaschine abzurufen, ist simpel und wäre für andere Anwendungen wie im Straßenverkehr durchaus denkbar", lautet Brockmanns Einschätzung.

Eine andere Technologie rückte auf der bauma ebenfalls in seinen Fokus: die von Caterpiller unter dem Namen Grade Control eingeführte 2-D-Steuerung für Kettenbagger der E-Serie. Es handelt sich um ein Höhenanzeigesystem in der Fahrerkabine, das werkseitig montiert und kalibriert ist und jederzeit auf eine 3-D-GPS-Steuerung aufgerüstet werden kann. Cat-Grade-Control versetze den Baggerfahrer in die Lage, ohne Messgehilfen bei Fundamentarbeiten schneller und genauer zu arbeiten. Durch die permanente Höhenanzeige der Löffelschneide werde das zu tiefe Ausheben von Material von vornherein vermieden. Auch das Unternehmen Brockmann setzt auf diese Technologie bei seinem Cat-Kettenbagger 320EL und bei dem neuen Cat-Kettenbager 316EL, um im Erdbau zügig voranzukommen, wenn größere Flächen anzulegen sind.

Bevor er Investitionsentscheidungen trifft, machte sich Dirk Brockmann selbst ein Bild von einer Baumaschine. Kraftstoffverbrauch und Leistung nimmt er explizit unter die Lupe. Grundsätzlich sind die Geräte bei dem Unternehmen mit Produkt Link ausgerüstet, sodass eine Maschinenüberwachung ohnehin gegeben ist. Zeppelin Gebietsverkaufsleiter Stefan Groos aus Hamburg hatte ein Vorführgerät des neuen Cat-Radladers 966K XE organisiert, das der Betrieb testen konnte. "Leistung und Spritverbrauch haben mich überzeugt, auf die neue Antriebstechnik zu setzen", bekräftigt Brockmann. Was ihm positiv auffiel: die Dynamik der Maschinen, insbesondere ihr Anfahrverhalten und die Ergonomie. "Ich hatte erwartet, dass Maschinen in dieser Größe träger sind", so Brockmann. Die beiden neuen Cat 966K XE wird er im Mischbetrieb einsetzen, das bedeutet, einer läuft auf Asphalt, der andere auf sandigem Untergrund.

Seitdem Zeppelin einen Standort im Großraum Hamburg unterhält, setzt Brockmann auf das Equipment von Cat. Zuerst war es die Niederlassung in Quickborn, nun ist es die Niederlassung in Glinde, von wo aus er betreut wird. "Man kann sicher sagen, dass das Unternehmen ein Kunde der ersten Stunde ist", so Stefan Groos. Wird der Service an den Baumaschinen fällig, dann übernehmen Servicetechniker von Zeppelin, allen voran Michael Klein, die anstehenden Wartungsarbeiten oder Inspektionen an den Baumaschinen. Sie arbeiten mit den Mitarbeitern von Brockmann Hand in Hand.

"Uns ist es wichtig, dass wir alles aus einer Hand beziehen und einen Ansprechpartner haben, ob es nun um die Produkte oder den Service geht", verdeutlicht Dirk Brockmann. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile 165 Mitarbeiter und besitzt 60 Lkw sowie 4000 Container. Was der Vater Heinrich Brockmann 1968 mit Erdarbeiten und Abbruch begonnen hat, setzen seine Frau Monika sowie die Söhne Dirk und Frank Brockmann in seinem Sinne fort. Erdarbeiten gehören heute noch immer zum Geschäft – doch das Recycling von Boden, Bauschutt, Verpackungen, Kunststoffen, Altpapier, Altholz, Metallen, Sperrmüll, Gewerbe- und Grünabfall, macht den Hauptanteil aus.

Als einer der ersten kam der Firmengründer dahinter, dass Bauschutt einen gewissen Marktwert besitzt, weil sich darin Schrott, Metalle und teilweise Holz befinden. Er konzentrierte sich auf dessen Sortierung und das Recycling. 1989 wurde am Firmensitz die erste großtechnische Sortieranlage für Bauabfälle in Norddeutschland in Betrieb genommen und man sortierte die gelben Säcke inklusive der gesamten Bau- und Gewerbeabfälle sowie den Sperrmüll für den Kreis Segeberg. Als das Duale System mit seinem grünen Punkt eingeführt wurde, war der Betrieb ebenfalls als erster mit dabei. Das Unternehmen bereitete Holz auf, das zu schwedischen Wärmekraftwerken transportiert wurde. Die in diesem Bereich gesammelten Erfahrungen veranlassten E.on in Hannover dazu, das Unternehmen Brockmann 2003 zu beauftragen, den gesamten Bedarf eines Holzkraftwerks und dessen Qualität zu sichern. 2006 wurde eine Anlage für Ersatzbrennstoffe gebaut. Heute sind alle Sortier- und Aufbereitungsanlagen am Standort Nützen zum größten zusammenhängenden Recyclingbetrieb in Schleswig-Holstein zusammengefasst.

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