Remmers Gruppe

300-Millionen-Euro-Marke wird in diesem Jahr geknackt

von:

Ebba Stoffregen

Remmers Bauchemie
Dirk Sieverding (l.), Vorstandsvorsitzender der Remmers AG und Ralf Theil, Geschäftsführer der Remmers Baustofftechnik GmbH und der Remmers Fachplanung GmbH, führten durch die neue Remmers Galerie. Fotos: Stoffregen

Löningen. – Die Remmers Gruppe hat innerhalb von sieben Jahren ihren Umsatz verdoppelt und wird Ende 2015 aller Voraussicht nach die 300-Mio.-Euro-Umsatzmarke geknackt haben. Welche Parameter für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung ausschlaggebend sind, erklärten Dirk Sieverding, Vorstandsvorsitzender der Remmers AG und Enkel des Firmengründers, sowie Ralf Theil, Geschäftsführer der Remmers Baustofftechnik GmbH und der Remmers Fachplanung GmbH.Der 1949 von Bernhard Remmers in Löningen gegründete Ein-Mann-Betrieb ist heute eine international agierende Firmengruppe. Mit über 1400 Beschäftigten, Tochtergesellschaften unter anderem in Belgien, Großbritannien, Frankreich, Polen und Russland setzt die Gruppe seit jeher auf die Entwicklung von Premiumprodukten für die Instandsetzung, den Schutz und den Erhalt von Bauwerken vom Keller bis zum Dach. Gemäß dem Motto "Remmers schützt Werte am Bau" liegen die Kernkompetenzen des Löninger Unternehmens in den Bereichen Bauten- und Holzschutz. Mit der Übernahme des Beschichtungsspezialisten 3H-Lacke in 2009 ergänzen Industrielacke das Portfolio in einem dritten Geschäftsbereich. Über 400 Produktsysteme bietet die familiengeführte Gruppe in den vier Hauptbereichen Bauten-, Fassaden,- Boden- und Holzschutz an. Darunter unter anderem das Anfang 2015 auf den Markt gebrachte Hybrid-Produkt Multi-Baudicht 2K, das innerhalb von nur 18 Std. trocknet und für die gesamte Bandbreite der Sockeldichtung geeignet ist. Die Entwicklung dieser rissüberbrückenden Dichtungsschlämme (MDS), die gleichzeitig als Bitumendickbeschichtung (PMBC) fungiert, sei nur ein Beispiel für die Innovationskraft von Remmers, erklärte Dirk Sieverding, Vorstandsvorsitzender der Remmers AG und Enkel des Firmengründers. Den Vertrieb in über 30 Nationen, besonders in Europa, Asien und dem Mittleren Osten, würden leistungsfähige Partner übernehmen, um die mehr als 50.000 Kunden – vom Fachbetrieb und Profis bis hin zum Fachhandel – von Remmers adäquat zu versorgen.

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Im Kompetenzzentrum Holzoberfläche von Remmers können u. a. umfangreiche Beschichtungsversuche für Holzfenster gefahren werden.

"Wir verfolgen zwar vornehmlich eine europäische Strategie, aber auch in Russland sind wir gut aufgestellt und konnten trotz schwieriger Konjunkturbedingungen einen leichten Zuwachs erzielen. Unsere Exportquote liegt bei 40 %", erklärte Sieverding. Insgesamt sei die Marktentwicklung in Deutschland zwar verhalten, aber durchaus mit leicht positivem Wachstum, sodass davon auszugehen ist, so Sieverding, dass mit Ende diesen Jahres die 300-Mio.-Euro-Umsatzmarke (2014: 275 Mio. Euro) geknackt wird. Insbesondere das prosperierende Auslandsgeschäft und die Verschiebung hin zu mehr Großprojekten seien ausschlaggebend für die positive Entwicklung der Remmers Gruppe.Darüberhinaus verfolge Remmers seit einigen Jahren eine Modernisierungsoffensive, die wesentlich zum Erfolg beitrage. "Rund 20 Mio. Euro fließen pro Jahr zurück ins Unternehmen. Wir optimieren kontinuierlich unsere Arbeitsprozesse, investieren in Forschung und Entwicklung", sagte Sieverding. Ein hochmodernes Logistikzentrum für den europäischen Raum sei z. B. 2012 am Hauptsitz in Löningen in Betrieb genommen und von der European Logistics Association (ELA) mit dem europäischen Logistikpreis ausgezeichnet worden.Gleichfalls setze Remmers auf starke Mitarbeiter als Basis für den unternehmerischen Erfolg und sei auch hier mit dem "Top Job"-Qualitätssiegel in 2015 für vorbildliche Personalarbeit ausgezeichnet. Als "Forum des Austauschs und der Information" sei zudem im vergangenen Jahr die neue 200 m große Remmers Galerie am Hauptsitz in Löningen eröffnet worden. Gäste aus dem In- und Ausland könnten sich hier einen komprimierten Überblick über die umfangreiche Palette der Produktsysteme verschaffen. Aber auch in der Organisationsstruktur der Remmers AG habe sich einiges getan, so Sieverding. Der Geschäftsbereich Bautenschutz und Instandsetzung, der als Remmers Baustofftechnik GmbH firmiere, sei vor vier Jahren organisatorisch durch die Remmers Fachplanung GmbH erweitert worden. Mit der "Fachplanung" habe Remmers eine neue Dienstleistung ins Leben gerufen, die sich insbesondere an Planungsbüros im Ingenieur-, Hoch- und Verwaltungsbau wende.

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Besonderes Exponat in der Remmers Galerie: Die Plastik wurde im eigenen Haus komplett aus dem Schnellreparaturmörtel Betofix RM von Remmers erstellt.

"Ein 20-Mitarbeiter starkes Team aus Experten in der Instandsetzung von Großprojekten bietet deutschlandweit professionelle Beratung auf Augenhöhe", sagte Ralf Theil, Geschäftsführer beider GmbHs, gegenüber der ABZ. "Planungsbüros und auch Investoren sind besonders bei Großprojekten einem hohen Risiko unterworfen. Mit unserem Fachplanungsteam in Kombination mit unserem Analytik-Institut bieten wir größtmögliche Sicherheit," so Theil. Die Beratungsleistungen der Remmers Fachplanung begännen mit grundlegenden Instandsetzungsprinzipien und entsprechenden Verfahren. Wenn es z. B. um die Analyse bauschädlicher Inhaltsstoffe oder betontechnische Untersuchungen gehe, greife die Fachplanung auf das Bernhard Remmers Institut für Analytik (BRIfA) zurück. Das BRIfA arbeite seit Anfang 2015 unabhängig und biete externen Kunden wie z. B. Planern, Restauratoren und Sachverständigen mehr als 200 verschiedene labortechnische Dienstleistungen. Der Schwerpunkt liege hier bei mineralischen Baustoffen, Holzwerkstoffen, Kunstharzbeschichtungen, Anstrichstoffen und Lacken.

Aus dem ehemaligen "Werklabor" der Remmers Baustofftechnik GmbH ist damit nach Aussage von Theil ein Dienstleistungsunternehmen geworden, das jetzt zudem durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) der Bundesrepublik Deutschland zertifiziert wurde. "Das ist nicht nur ein Ritterschlag für unser Labor, das BRIfA ist damit auch bundesweit eines wenigen zertifizierten Partnerlabore dieser Art", so Theil. Mit dem DAkkS-Zertifikat (D-PL-20117-01-00) seien die Prüfergebnisse des BRIfAs damit quasi unter Aufsicht des Bundes validiert und würden u. a. Planern und öffentlichen Verwaltungen nachweislich größtmögliche Sicherheit geben.

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Baudenkmal auf dem Betriebsgelände in Löningen: Die Villa Kösters, 1907 vom Architekten August Kösters erbaut, wurde im letzten Jahr von der Remmers AG weitgehend originalgetreu saniert. Die Villa ist Bestandteil des Kompetenzzentrums Holzoberfläche und dient als Schulungszentrum.

Die validierten Prüfergebnisse könne das Fachplanungsteam wiederum bei Auftragserhalt entsprechend interpretieren und baupraktische Problemlösungen für z. B. Industrie-, Wirtschafts- und Parkhausbauten oder für die Baudenkmalpflege entwickeln. "Der Markt nimmt dieses Dienstleistungsangebot sehr gut an," sagte Theil. Für die Remmers Gruppe wiederum ergebe sich der positive Nebeneffekt, dass mit dem sogenannten remmers consulting concept (rcc) unterschiedliche Branchen und Märkte erschlossen würden. Gleichfalls reagiere die Remmers Gruppe damit auf die sich ändernden Bauweisen. Keramische Beläge würden aufgrund ihrer Fugenanteile bspw. aus Hygiene- oder Haltbarkeitsgründen immer seltener verbaut, so Theil. "Die Bereiche Industrieböden und die Betoninstandsetzung in Parkhäusern, sind Wachstumsfelder", sagte Theil. "Wir verzeichnen insgesamt eine deutliche Verschiebung hin zum Großprojektgeschäft, wobei das Portfolio rund um die Instandsetzung nach wie vor der stärkste Bereich bei Remmers ist", ergänzte Sieverding. Die Auftragsbücher der Remmers-Kunden seien gut gefüllt. Die limitierenden Faktoren seien allerdings die zur Verfügung stehende Arbeitszeit plus das entsprechend fehlende Fachpersonal, waren sich Sieverding und Theil einig. Remmers verzeichne zwar kein Fachkräftemangel auch aufgrund der eigenen Nachwuchsarbeit in einer geburtenstarken Region, doch im Markt insgesamt fehle gut ausgebildetes Fachpersonal. Es bleibe zudem abzuwarten, inwiefern sich die Flüchtlingssituation positiv auf die Bauwirtschaft auswirke. Für 2016 rechne man deshalb auch mit einem verhaltenen Wachstum.

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