Restauriertes Elefantenhaus

Glaskuppel spendet grauen Riesen Licht

Jet-Gruppe Modernisierung und Sanierung
Mammutprojekt Glaskuppel: Die Dachfläche von 664 m² Größe war ebenso Herausforderung wie die elliptische Form. Nach Bauwerksuntersuchungen fiel die Entscheidung auf eine Stahlkonstruktion als Basis sowie Verglasungssysteme der JET-Gruppe (Hüllhorst). Foto: JET-Gruppe

München (ABZ). – Das 1914 erbaute Elefantenhaus des Münchener Tierparks Hellabrunn lockt seit jeher Besucher aller Altersgruppen mit nostalgischem Charme. Jetzt wurde das teils denkmalgeschützte Gebäude saniert und begeistert Gäste und tierische Bewohner gleichermaßen: Flächen von rd. 1000 m² im Außen- und Innenbereich geben den Dickhäutern genug Raum für Ruhe und Aktivität. Beobachten lässt sich das Treiben der Elefanten sowohl vom Boden aus als auch von einer großzügigen Galerie. Für Helligkeit und gute Luft im imposanten Kuppelbau sorgen dabei "BA"-Verglasungssysteme sowie "Ventria 3"-Flügelelemente der ostwestfälischen Jet-Gruppe.

Ein Heim für Tiere, ein Erlebnis für Besucher – das ist der Münchener Tierpark Hellabrunn. Wahrzeichen war und ist hier das Elefantenhaus, welches bereits 1914 vom Architekten Emanuel von Seidl im byzantinischen Stil erbaut wurde. Neben dem Zahn der Zeit nagte jedoch auch der stark ammoniakhaltige Urin der Dickhäuter unerbittlich an der Bausubstanz: Im Herbst 2010 stürzte deswegen sogar ein Teil der Rabitzdecke ein. Nun wurde das Gebäude für rd. 20 Mio. Euro aufwendig und denkmalgerecht saniert. Dabei galt es, den Geist des Bauwerkes zu erhalten, welches einst zu den ersten freitragenden Betonkuppel-Gebäuden weltweit gehörte.

Nachdem die Tiere ihr Interimszuhause bezogen hatten, begannen die Umbau- und Restaurierungsarbeiten am Elefantenhaus. Negative Statikprüfungen zeigten eine so mangelhafte Bausubstanz, dass zunächst sogar Teile des Fundamentes abgetragen werden mussten. So konnten letztlich nur etwa 20 % der alten Gemäuer erhalten bleiben. Im Sommer 2015 begann dann der Wiederaufbau und bereits im Herbst stand das Raumgerüst zum Aufsetzen des alten und neuen Herzstücks: der großen, gläsernen Dachkuppel. Die Dachfläche von 664 m² Größe war dabei ebenso Herausforderung wie die elliptische Form der Kuppel.

Nach Bauwerksuntersuchungen und Vorplanung entschieden sich die Verantwortlichen für eine Stahlkonstruktion als Basis. Diese ist weitgehend immun gegen die Ammoniakdämpfe und soll so eine längere Haltbarkeit sicherstellen. Für Witterungsschutz bei möglichst viel Tageslicht und Frischluft sorgen zudem "BA"-Verglasungssysteme sowie 16 "Ventria 3"-Systemflügel der Jet-Gruppe (Hüllhorst).

"Das Jet BA-Verglasungssystem eignet sich für Schrägdächer variabler Neigung von 2 bis 90°", erklärt Christian Swiatkowski, Produktmanager bei der Jet-Gruppe. Dank verschiedener Bauhöhen für Pfosten- (bis 190 mm) und Riegelprofile (bis 170 mm) ergeben sich zahlreiche Variationsmöglichkeiten. "Dabei sind die Glassysteme selbsttragend oder werden bei größeren Spannweiten – wie im Fall Hellabrunn – auf einer tragenden Unterkonstruktion aus Stahl bzw. Holz angebracht", so Swiatkowski. Zertifikate des Instituts für Fenstertechnik (ift) Rosenheim belegen zudem sehr gute Eigenschaften bei widrigem Wetter, wie erhöhten Windlasten (± 3 kN) oder Schlagregen (Dichtheitsklasse RE1950). Für stets gute Raumluft sorgen die Systemflügel Ventria 3. Diese eignen sich für den Rauch- und Wärmeabzug im Brandfall ebenso wie für die tägliche Lüftung gegen die Ammoniak-Ausdünstungen der Elefanten. Daneben überzeugen die Elemente mit ihrem eleganten, schlanken Design, das sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt. Möglich macht dies ihre frei wählbare Geometrie mit Flügelflächen bis zu 6 m². Eine Besonderheit in München: Um die runde Glaskuppel zu bilden, waren trapezförmige, sich nach oben verjüngende Elemente nötig. Wobei die spezielle Form natürlich keinen Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit der Flügel haben durfte. Die umlaufende thermische Trennung sowie die optimierte Kammer- und Stegausbildung des Rahmen- bzw. Flügelprofils gewährleisten zudem einen hervorragenden Wärmeschutz. So sorgen sie stets für Wohlfühlklima bei den tierischen Bewohnern, die ihrer asiatischen Herkunft nach eher sommerliche Temperaturen bevorzugen.

Nach Bezug ihres nun großzügiger gestalteten Domizils scheinen die Münchener Elefanten durchaus zufrieden. Auch für die Zoobesucher ist ein Abstecher zu den Rüsselträgern jetzt ein noch schöneres Erlebnis: Dank der neuen Jet-Lüftungssysteme herrscht keine "dicke Luft" mehr bei den Dickhäutern.

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