Rettung historischer Bausubstanz

Netzwerk bündelt Wissen von Bauexperten

Bauprojekt Modernisierung und Sanierung
Als erster Netzwerk-Partner aus dem Kulturbereich konnte die Stiftung Leuchtenburg gewonnen werden. Wie bei anderen Burgen und Baudenkmälern sind die historischen Mauern der 800 Jahre alten Burganlage vor den Toren Jenas vom Zahn der Zeit bedroht. Foto: Innovent

JENA (ABZ). - Mit modernsten Oberflächentechnologien wollen Thüringer Wissenschaftler historische Sandsteinfassaden, steinerne Brücken oder Skulpturen sowie andere Kulturgüter vor dem Zerfall bewahren. Ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Innovationsnetzwerk bündelt dazu künftig die Kompetenzen von Oberflächenspezialisten, Bauexperten, Restauratoren und Museumsfachleuten. Nach dem Start im März in Erfurt (www.innokultur.de) soll es vier Workshops zur interdisziplinären Analyse technologischer Probleme traditioneller Konservierungsverfahren sowie zur Suche alternativer Lösungsansätze geben. Auf einem Fachkongress im kommenden Juli werden dann konkrete Forschungs- und Entwicklungsvorhaben definiert.

"Mittelfristig streben wir die Herausbildung eines bundesweit vernetzten Kompetenzzentrums zur Restaurierung und Konservierung historischer Kulturgüter an", erläutert Dr. Bernd Grünler, Geschäftsführer des auf Beschichtung und Funktionalisierung von Oberflächen spezialisierten Forschungsinstituts Innovent e. V. in Jena. Die beim "Innovationsforum Oberflächentechnik und Kulturgüter" federführende Forschungseinrichtung war in der Vergangenheit bereits mit kulturhistorischen Themen befasst.

Als erster Netzwerk-Partner aus dem Kulturbereich konnte die Stiftung Leuchtenburg gewonnen werden.

Wie bei anderen Burgen und Baudenkmälern sind die historischen Mauern der 800 Jahre alten Burganlage vor den Toren Jenas vom Zahn der Zeit bedroht – etwa durch Bewuchs, Graffitischmiererei oder als Folge ungeeigneter früherer Reinigungsversuche. Direktorin Dr. Ulrike Kaiser erhofft vom neuen Kulturgut-Bündnis nun effiziente, schonende und kostengünstige Lösungen auch für den Erhalt der Bausubstanz. Hier kommen u. a. antimikrobielle und Beschichtungen gegen Algen sowie Barriereschichten zum Schutz vor Farbe in Frage. Als Schwerpunkte des Innovationsforums sieht Innovent neben der Konservierung von Mauerwerk, steinernen Schmuckelementen oder Dachziegeln ebenso wie von Gemälden, Büchern oder Münzen auch den Schutz von Metallobjekten vor Korrosion. Jegliche Maßnahmen müssten darauf abzielen, den aktuellen Zustand der Objekte mit möglichst minimalen Eingriffen zu stabilisieren und zu bewahren.

Zugleich sollten sie unbedingt reversi-bel erfolgen, um für spätere Jahrzehnte die Chance zur Anwendung dann neuester Forschungs- und Erhaltungstechnologien offen zu halten. Langfristig soll die Arbeit des Inno-vationsforums von einem neuen "Zentrum für Oberflächentechnik zum Schutz von Kulturgütern" fortgeführt werden.

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