Road Technology Days 2018

Wirtgen Gruppe zeigte Synergiepotenziale für Straßenbauer auf

Wirtgen Straßenbautechnik
Vor Ort konnten sich die Besucher ein umfangreiches Bild über die hochmoderne Fertigung im Vögele-Werk in Ludwigshafen machen. Fotos: Bachmann

Ludwigshafen (rb). – Zum ersten Mal seit dem Zusammenschluss mit Deere & Company hatte die Wirtgen Gruppe vor Kurzem zu einem internationalen Branchenevent auf dem Werksgelände der Joseph Vögele AG in Ludwigshafen geladen. Auf den Road Technology Days 2018 drehte sich dabei wenig um den mil-liardenschweren Verkauf der Firmengruppe. Im Fokus standen ganz und gar die hochspezialisierten Lösungen des Unternehmensverbunds für den weltweiten Straßenbau. Denn, so die zentrale Botschaft auf der Veranstaltung: "Wirtgen bleibt Wirtgen". "Der persönliche und fachliche Austausch mit unseren internationalen Kunden ist uns sehr wichtig", sagt Domenic G. Ruccolo, CEO der Wirtgen Gruppe. "Nur so können wir in einer Branche mit so vielfältigen, hoch diversifizierten Anforderungen passgenaue länder- und kundenspezifische Lösungen entwickeln. Die Road Technology Days sind deshalb eine ideale Wissens- und Austausch-Plattform." Seit 2005 findet die Veranstaltung abwechselnd in den Stammwerken des Kaltfräsen-Spezialisten Wirtgen, des Straßenfertiger-Herstellers Vögele und des Walzen-Herstellers Hamm statt.Gekleckert wird dabei in der Regel nicht: Rd. 4000 Kunden und Straßenbauexperten fanden sich in diesem Jahr auf der zweitägigen Leistungsschau im Vögele-Stammwerk in Ludwigshafen ein, um sich in eindrucksvollen Live-Demon-strationen, Technologie-Präsentationen und Fachvorträgen über das umfassende Maschinen- und Dienstleistungsportfolio der Wirtgen Gruppe zu informieren. Im Fokus stand dabei v. a. das Zusammenspiel der Fräs-, Einbau- und Verdichtungstechnologien sowie die entsprechenden Synergieeffekte für Straßenbauunternehmen.Um Synergieeffekte ging es auch auf der Pressekonferenz während der diesjährigen Road Technology Days. Wirtgen-CEO Ruccolo und Bernhard Düser, Mitglied des Vorstands der Joseph Vögele AG, informierten über den aktuellen Stand und die künftige Entwicklung der Firmengruppe. Das Interesse der Fachpresse galt dabei v. a. dem im letzten Jahr erfolgten Zusammenschluss der Wirtgen Gruppe mit dem US-amerikanischen Agrar- und Baumaschinenkonzern Deere & Company sowie sich daraus ergebender potenzieller Veränderungen für Wirtgen. "Wirtgen bleibt Wirtgen", erklärte Ruccolo. Aktuell beschäftige die Wirtgen Gruppe etwa 8200 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rd. 3 Mrd. Euro. Angesichts der überaus erfolgreichen Entwicklung der Firmengruppe gebe es keinen Grund, in die Struktur der Unternehmen einzugreifen – Sowohl, was die Mitarbeiter betreffe, als auch den Vertrieb oder die Fertigung.

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Wirtgen-CEO Ruccolo (re.) und Bernhard Düser, Mitglied des Vorstands der Joseph Vögele AG, informierten über den aktuellen Stand und die künftige Entwicklung der Firmengruppe.

Die Markenfamilie der Wirtgen Gruppe sei für Deere vielmehr eine wertvolle Ergänzung des eigenen Portfolios, das sich im Baumaschinenbereich ganz und gar auf den Bereich der Erdbewegung konzentriere. Produktseitig gebe es keine Überschneidungen. Dennoch bestünde Raum für wertvolle Synergien, etwa in der Komponentenfertigung, insbesondere aber im Bereich der Telematik-Entwicklung.Die Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr sind entsprechend groß bei den Amerikanern. Für 2018 plant Deere ein Wachstum von 80 %. Mehr als 50 % davon sollen sich aus dem Zusammenschluss der beiden Maschinebaugiganten ergeben. Grundlage für das weitere Wachstum sind kontinuierliche Investitionen an den Produktionsstandorten der Wirtgen Gruppe. Die laufende Werkserweiterung am Wirtgen-Stammsitz in Windhagen sowie die neue Versandhalle und die Erweiterung der Produktionsanlagen im Vögele-Werk in Ludwigshafen sind nur ein Teil der aktuell laufenden Erweiterungsmaßnahmen. So wird derzeit auch das Hamm-Werk in Tirschenreuth um ein neues Logistik-Center, ein größeres Ersatzteillager, eine neue Trainings- und Demonstrationshalle sowie zusätzliche Produktionsanlagen erweitert. Auch in die Erweiterung des Göppinger Werks der Kleemann GmbH werden aktuell 50 Mio. Euro investiert. Zuletzt habe man hier das Produktionsvolumen um 50 % steigern können, so Ruccolo. Die wohl umfassendste Investition stellt jedoch der Werksneubau Benninghoven in Mühlheim dar, den sich Wirtgen rd. 130 Mio. Euro kosten ließ.Ein Schwerpunkt liege insbesondere im Ausbau der Trainingskapazitäten an den einzelnen Standorten der Wirtgen Gruppe, sagte Ruccolo. So sei u. a. der Bau von sechs neuen CTT (Centre for Training and Technology) geplant. Weltweit unterhält die Firmengruppe bislang 13 solche Trainingszentren, in denen sie die Anwender mit den eigenen Technologien vertraut macht. Allein 2017 seien 3100 Menschen in den CTTs der Unternehmensgruppe geschult worden.

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In der hauseigenen Demonstrationsarena der Joseph Vögele AG in Ludwigshafen präsentierte die Firmengruppe eindrucksvoll ihr breites Produktangebot und sich daraus ergebende Synergieeffekte.

Einen durchaus eindrucksvollen Überblick über das Technologie-Portfolio der Wirtgen Gruppe gaben auch die verschiedenen Live-Demonstrationen während der Road Technology Days. Eigens für die praxisnahen Maschinenvorführungen stand auf dem 370.000 m² großen Werksgelände von Vögele eine große Show-Arena bereit. Auf einer Fläche von rd. 3000 m² frästen, beschickten, asphaltierten und verdichteten sich insgesamt 25 Maschinen durch zwei groß angelegte Live-Demonstrationen. "Bei den Live-Demos präsentieren wir nicht nur modernste Technologien und Lösungen für den Straßenbau. Unsere Kunden erleben auch, wie die Maschinen der Wirtgen Group in der Praxis zusammenarbeiten und welche Synergien sich dadurch für den gesamten Straßenbau-Prozess ergeben. Die Live-Demos sind deshalb immer das Herzstück unserer Technologietage und in dieser Form und Dimension einzigartig in unserer Branche", sagt Roland Schug, Marketingleiter der Joseph Vögele AG und gesamtverantwortlich für die diesjährigen Road Technology Days.Der moderne Straßenbau fordert eine hohe Präzision, einwandfreie Qualität und effiziente Abläufe. Die Road Technology Days boten deshalb auch Einblicke in digitale Mess- und Steuerungssysteme: Bei zwei Technologie-Präsentationen zeigten Wirtgen, Vögele und Hamm neueste 3D-Lösungen. Der Gleitschalungsfertiger SP 15i von Wirtgen bspw. kann dank GPS-basiertem Autopiloten selbst kleinste Radien vollautomatisiert einbauen. Mit der 3D-Lösung Navitronic Plus von Vögele lassen sich Einbaustärke, -lage und -richtung des Straßenfertigers ebenfalls automatisch steuern. Und das HCQ-System von Hamm misst die wichtigsten Verdichtungsparameter und zeigt dem Walzen-Fahrer auf dem Display direkt an, wo noch Bedarf besteht. Solche Anwendungen sparen dem Hersteller zufolge viel Zeit und Kosten – und ermöglichen gleichzeitig eine präzise Umsetzung und hohe Qualität.

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In verschiedenen Fachvorträgen konnten sich die Teilnehmer über aktuelle Neuentwicklungen der Wirtgen Gruppe, insbesondere aus dem Bereich Digitalisierung, informieren. Foto: Wirtgen

Bei den Fachvorträgen ausgewählter Experten und Technologie-Ausstellungen erhielten die Besucher zudem einen Ausblick auf aktuelle und künftige Entwicklungen im Straßenbau. Wirtgen zeigte präzise Nivellier-, wirtschaftliche Schneid- und moderne Recyclingtechnologien. Vögele präsentierte das softwarebasierte Prozessmanagement-System Witos Paving. Die Telematik-Lösung vernetzt u. a. Straßenfertiger, Mischanlage und Lkw und ermöglicht so eine exakt koordiniere Mischgutzufuhr.Alle beteiligten Akteure können auf sämtliche Daten wie Betriebsinformationen der Maschinen oder Be- und Entladezeitpunkte der Lkw in Echtzeit zugreifen und die Abläufe so genau aufeinander abstimmen. Hamm zeigte hingegen intelligente Lösungen für die Verdichtung: unter anderem das intuitive Bedienkonzept Easy Drive und das Prinzip der Oszillation. Dabei werden tangentiale statt vertikale Schubkräfte in das zu verdichtende Material geleitet. Die Bandage bleibt in ständigem Bodenkontakt und ermöglicht laut Hersteller so eine besonderes schnelle Verdichtung. Neben aktuellen Technologien, Maschinen und Branchenausblicken boten die Road Technology Days auch einen Blick hinter die Kulissen von Vögele – das nach Aussage des Unternehmens modernste Straßenfertiger-Werk der Welt. Besucher konnten die 2010 errichtete Produktionsstätte, die derzeit um eine Versandhalle und zusätzliche Produktionsanlagen erweitert wird, bei einem Rundgang mit insgesamt 18 Stationen besichtigen. Eine interaktive Sonderausstellung zum Thema Qualitätssicherung zeigte anhand von Schautafeln, Videos und Exponaten außerdem, welchen Vorgaben die Bauteile entsprechen und welche Kontrollen sie bis zur Endmontage und Anlieferung beim Kunden durchlaufen müssen. "Die Qualität im Straßenbau beginnt bei uns", sagt Bernhard Düser. "Nur mit technisch ausgereiften, einwandfreien Produkten können unsere Kunden auch hochwertige Straßen bauen."

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