Rückbau im Herzen Münchens

Präzision auf engstem Raum gefragt

München (ABZ). – Mitten im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt, im Stadtteil Lehel, ist das historische Wahrzeichen – die katholische Pfarrkirche St. Anna – bereits von Weitem zu sehen.
Hitachi Abbruch
Der Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources GmbH wurde mit dem Abriss eines Wohngebäudes aus den 1950er-Jahren im Münchner Stadtteil Lehel beauftragt. Fotos: Bauer Group

Der im neoromanischen Stil gestaltete Bau bildet das Zentrum des nach ihm benannten St.-Anna-Platzes und befindet sich direkt gegenüber der Klosterkirche St. Anna. Zwischen den beiden Kirchen liegt ein Wohngebäude aus den 1950er-Jahren, das aufgrund der sehr schlechten Bausubstanz aus dem Stadtbild weichen soll. Dafür wurde der Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources GmbH mit dem Abbruch inklusive Entsorgung, Baugrubenerstellung und Wasserhaltung beauftragt.

In nur fünf Wochen haben Oberbauleiter Jan Uhlig und sein Team den anstehenden Abbruch auf der 230 m² großen Fläche vorbereitet, das heißt das vierstöckige Gebäude komplett entkernt und von Schadstoffen wie Asbest, KMF und PCB befreit. In einer nächtlichen Aktion rückte Anfang Juli der Abbruchbagger, ein Hitachi ZX 350 Longfront, an, um mit dem Rückbau und Abtransport des Dachstuhls zu starten.

Eine Woche lang arbeitete sich der Bagger vorsichtig und präzise von Stockwerk zu Stockwerk und erzeugte dabei rund 3000 t Abbruch. Was sich leicht anhört, war größtenteils mühsame Arbeit für den Maschinisten Heiko Gruschwitz, denn für den Longfrontbagger mit 44 t Gewicht und 24 m Armlänge war so gut wie kein Platz zum Rangieren. Und auch der Abtransport des Abbruchmaterials stellte aufgrund der engen Straßen der Altstadt eine logistische Herausforderung dar.

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Hitachi Abbruch
Ein Longfrontbagger mit 44 t Gewicht und 24 m Armlänge kam zum Einsatz. Insgesamt wurden auf engstem Raum rund 3000 t Material abgebrochen und abtransportiert.

"Da muss jeder Handgriff sitzen und exakt geplant werden, wann welche Maßnahmen ergriffen werden", weiß Erwin Resch, Oberpolier im Bereich Bauer Umwelt, aus langjähriger Erfahrung mit Projekten dieser Art. Zudem herrschte rund um die Baustelle reges Treiben: Gottesdienste in den umliegenden Kirchen, die vom Kloster betriebene Speisetafel und der wöchentliche Bauernmarkt – alles lag in direkter Nachbarschaft. Aus Rücksicht vor den Anwohnern wurde der Abriss täglich jeweils zwei Stunden während der Mittagszeit eingestellt.

Auch sonst wurden strenge Vorkehrungen zum Schutz der Nachbarn und der umliegenden Gebäude getroffen, um die Lärm- und Emissionsbelästigung so gering wie möglich zu halten. "Das gelingt unter anderem auch dadurch, dass das Gebäude von außen nach innen eingerissen wurde", erklärt Oberbauleiter Jan Uhlig vom Bereich Bauer Umwelt. Wo beispielsweise der Sicherheitsabstand zu Nachbargebäuden nicht eingehalten werden konnte, kam ein Abbruchvorhang zum Einsatz. Zur Minimierung der Staubentwicklung wurden von den Bauer-Umwelt-Profis Wasserwerfer verwendet. "Eine gute Vorbereitung und ein umsichtiges und nachbarschaftsfreundliches Vorgehen waren sowohl für uns als auch für den Bauherrn von immenser Bedeutung. Vielmehr war es sogar ein fester Bestandteil des Vergabeverfahrens und letztendlich auch mitunter ausschlaggebend für unsere Beauftragung", betont Erwin Resch und ergänzt: "Der Abriss eines vierstöckigen Gebäudes auf engstem Raum ist schließlich nicht ohne."

Und damit nicht genug: Da das Grundwasser in diesem Bereich sehr hoch steht, muss die zu erstellende Baugrube im Anschluss an den Abriss von den Experten der Bauer Spezialtiefbau GmbH komplett gesichert werden. Nur so können die Standfestigkeit und Wasserundurchlässigkeit garantiert werden. Zu diesem Zweck werden noch 800 m² Bohrpfahlwand und 400 m³ HDI-Unterfangung tief in die Erde eingebracht. Erst dann kann der Aushub der 1600 m³ großen Baugrube erfolgen. "Wenn alles wie geplant abläuft, und davon gehen wir aus, schließen wir das Projekt trotz sämtlicher Herausforderungen planmäßig zum Ende des Jahres ab", ist Jan Uhlig zuversichtlich.

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