Rund 22 Prozent zugelegt
Starkes Umsatzwachstum bei Wacker Neuson
Der Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um 22,7 Prozent auf 2,0139 Milliarden (Vergleichszeitraum 2022: 1,6410 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte mit 240,4 Millionen Euro erneut überproportional um 66,3 Prozent zu (Vergleichszeitraum 2022: 144,6 Millionen Euro). Die EBIT-Marge belief sich auf 11,9 Prozent (2022 lag sie bei 8,8 Prozent).
Bei separater Betrachtung des dritten Quartals zeigte sich die EBIT-Marge im Rahmen der Erwartungen rückläufig auf 9,8 Prozent (Q3 2022: 10 Prozent). Der im Rahmen der Erwartungen liegende Rückgang der EBIT-Marge im Jahresverlauf ist dabei im Wesentlichen den bereits veröffentlichten außerordentlichen Ergebniseffekten in den ersten beiden Quartalen 2023 aus der Veräußerung nicht mehr betriebsnotwendigen Anlagevermögens (rund 15 Millionen Euro) und dem Verkauf immaterieller Vermögenswerte (rund 11 Millionen Euro) sowie der sich abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung zuzuschreiben.
Besondere Herausforderung
"Nach den außerordentlichen Umsatz- und Ergebniszuwächsen im vergangenen Geschäftsjahr sowie auch in der ersten Jahreshälfte materialisiert sich nun die von uns antizipierte konjunkturelle Abkühlung in einer Abschwächung der Nachfrage", erklärt Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender der Wacker NeusonGroup. "Da die zeitliche Dauer und Tiefe der Abschwächung derzeit nicht abzuschätzen ist, stellt es eine besondere Herausforderung dar, unsere Produktion sowie unseren Ein- und Verkauf den sich rasch ändernden Gegebenheiten des Marktes anzupassen." Wieauch in den Vorquartalen, waren die Kernmärkte in Europa und Nord-Amerika von deutlich zweistelligem Wachstum geprägt, wenngleich dies von einer Abschwächung in der Dynamik begleitet war. In der Region Europa (EMEA) legte der Umsatz um 21,2 Prozent auf 1.506,1 Millionen Euro zu (9M 2022: 1242,2 Millionen Euro). Insgesamt zeigte sich im dritten Quartal in allen Teilmärkten der Region eine spürbare Abkühlung des Wachstumstempos gegenüber den Vorquartalen. Produktseitig hielt die Nachfrage vor allem nach Radladern und Telehandlern an.
Auch im attraktiven Markt für Kompaktmaschinen für die Landwirtschaft der Marken Kramer und Weidemann schwächte sich die Dynamik ab. Der Umsatz im Bereich Landwirtschaft stieg jedoch insgesamt weiter deutlich um 51,4 Prozent auf 481,5 Millionen Euro (9M 2022: 318 Millionen Euro) an.
Die Region Amerikas wies auf Sicht der ersten neun Monate weiterhin eine erhöhte Wachstumsdynamik im Vergleich zu den europäischen Märkten auf. Der Umsatz der Region stieg um 34,2 Prozent auf 447,1 Millionen Euro (9M 2022: 333,1 Millionen Euro). Wenngleich das Wachstum damit weiterhin deutlich zweistellig ausfiel, so zeigte sich auch in dieser Vertriebsregion eine abgeschwächte Entwicklungsdynamik im dritten Quartal. Der Rückgang des US-Dollar gegenüber dem Euro hatte im dritten Quartal einen zusätzlichen dämpfenden Effekt. Dennoch erweist sich die Nachfrage auf dem nordamerikanischen Markt unverändert über sämtliche Vertriebskanäle hinweg als gut, insbesondere nach Baustellentechnik und Baggern.
China und Südostasien
In der Region Asien-Pazifik zeigte sich ein Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten um 7,6 Prozent auf 60,7 Millionen Euro (9M 2022: 65,7 Millionen Euro). Dies betraf vor allem die Märkte China und Südostasien. Auf dem australischen Markt, der in der ersten Jahreshälfte eine starke Entwicklung der Nachfrage aufwies, wirkte sich das konjunkturelle Umfeld im Verlauf des dritten Quartals ebenfalls dämpfend aus.
Die Eintrübung des allgemeinen konjunkturellen Umfelds äußerte sich im dritten Quartal auch in einem spürbar veränderten Auftragsverhalten im Kunden- und Händlernetzwerk der Wacker Neuson Group. Wenngleich die Zahl der unfertigen Maschinen infolge der verbesserten Lieferkettensituation erheblich reduziert werden konnte, stieg durch das veränderte Nachfrageverhalten die Zahl der fertigen Maschinen kurzfristig deutlich an.
Unter dem Strich führte dieser Effekt zu einem weiteren Anstieg des Working Capital. Um diesem Effekt entgegenzuwirken wurden bereits im Verlauf des dritten Quartals Anpassungen in der Produktion vorgenommen, die sich ab dem vierten Quartal reduzierend auf das Net Working Capital auswirken werden, womit die Quote zum Jahresende bei rund 32 Prozent erwartet wird.