Rund zehn Prozent geringerer Auftragseingang im Bauhauptgewerbe 2022

Wohnungsbau weiter rückläufig

Berlin (ABZ). –"Unsere verhaltene Umsatzprognose wird bestätigt. Die nominalen Zuwächse wurden 2022 durch die starken Materialpreissteigerungen mehr als aufgezehrt", kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die aktuell veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Bau.

Das Statistische Bundesamt hatte für das deutsche Bauhauptgewerbe für den Monat Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen realen Umsatzrückgang von 9,8 Prozent gemeldet. Für das Gesamtjahr 2022 ergebe sich für alle Betriebe ein Umsatzminus von preisbereinigt 5,1 Prozent.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe kommentierte die Zahlen: "Wie befürchtet, sehen wir die Auftragserteilung im Wohnungsbau weiter im freien Fall." Dabei habe sich das Tempo des Rückganges im Dezember 2022 ein weiteres Mal erhöht. Der HDB sei für 2023 noch pessimistischer: "Wir erwarten einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 6 Prozent", so Müller, der ergänzte: "Neue Aufträge bleiben zunehmend aus: Für das Gesamtjahr 2022 wurde ein realer Orderrückgang von 9,6 Prozent gemeldet, der sich im Dezember – mit minus 23,4 Prozent im Vergleich zu Dezember 2021 – sogar beschleunigt hat."

Daran könne auch das leichte Plus (1,8 Prozent) im Vormonatsvergleich nichts ändern. "Die hohen Finanzierungs- und Baustoffkosten bremsen die Investitionsbereitschaft weiter aus", sagte Pakleppa. Im gesamten Jahresverlauf seien die Order im Wohnungsbau zum Vorjahr real um 16,5 Prozent eingebrochen. "Und die Entwicklung der beantragten Baugenehmigung lassen uns nicht zuversichtlicher in die nächsten Monate schauen", ergänzte der Hauptgeschäftsführer. "Zusätzlich zur schwachen Auftragslage kommen die weiter hohen Material- und Zinskosten hinzu", beschreibt Müller die Situation. Trotz dieser Entwicklung hätten die Bauunternehmen im vergangenen Jahr aber 15.200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Für 2023 rechne der HDB dagegen nur mit einer Stagnation bei dann jahresdurchschnittlich 927.000 Beschäftigten.

Müller: "Die Stimmung am Bau hat sich verdüstert." Zwar beurteilten durch den noch vorhandenen Auftragsbestand 40 Prozent der Bauunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, genauso viele rechneten aber laut einer DIHK-Umfrage Anfang 2023 auch mit einer Verschlechterung in den kommenden zwölf Monaten. Im Hochbau befürchten demnach 46 Prozent eine Verschlechterung. Angesichts der "Schockstarre am Wohnungsbaumarkt" sei das kein Wunder. Der Verband erwarte für 2023 im Wohnungsbau einen Umsatzeinbruch von real 9 Prozent, nach 4,5 Prozent 2022.

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