Sämann Stein- und Kieswerke

50 Cat-Baumaschinen in ebenso viel Jahren gekauft

Caterpillar Bagger und Lader
Die Schlüsselübergabe für die 50. Baumaschine steht für 50 Jahre Geschäftsbeziehung zwischen den Sämann Stein- und Kieswerken und Zeppelin. Das Jubiläum feierten (von links): Oliver Köhler, Zeppelin-Neumaschinendisponent, Wilhelm Hämmerle, Zeppelin Außendienstmonteur, Jochen Sämann, Geschäftsführender Gesellschafter, Marcel Knodel, Sämann Vertriebsleiter, Martin Wurst, Zeppelin Vertriebsdirektor für Tunnelbaumaschinen, Ulrich Sämann, Geschäftsführender Gesellschafter, Alexander Pfeifer, Betriebsleiter und Abbauingenieur, Christiane Sämann-Welschenbach, Mitglied der Geschäftsleitung, und Wilfried Gries, Zeppelin Verkäufer. Foto: Zeppelin

ILLINGEN (ABZ). - Der Startschuss ihrer Zusammenarbeit fiel 1963, als Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle den Élysée-Vertrag unterzeichneten. Seit 50 Jahren hat nicht nur der deutsch-französische Freundschaftsvertrag Bestand, sondern ebenso lange arbeiten die Sämann Stein- und Kieswerke und die Zeppelin Niederlassung Böblingen zusammen. Das zeigt sich an den eingesetzten Baumaschinen – verschiedene Radlader sind im Load & Carry-Betrieb sowie im Abraum zu Gange. Eine neue Investition im Fuhrpark in Form eines Cat-Radladers 972K nahm das Unternehmen jüngst am Standort Illingen in Empfang. Fast zeitgleich, als die heutigen Staatschefs Angela Merkel und François Hollande die deutsch-französische Beziehung in Berlin feierten, erfolgte die Maschinenübergabe im Beisein von Mitarbeitern und den Inhabern, der Familie Sämann.

Der Radlader war zugleich die 50. Cat-Maschine, die das Unternehmen am Rande des Nordschwarzwaldes von Zeppelin erhielt. "Laut unseren Aufzeichnungen haben wir seit 1963 bis heute im Schnitt jedes Jahr ein Gerät von Cat und Zeppelin in Betrieb genommen, wenn man die Investitionen auf die einzelnen Jahre herunterrechnet. Mit der neuen Investition wollen wir unsere lange Geschäftsbeziehung und partnerschaftliche Zusammenarbeit fortführen", betont der Geschäftsführende Gesellschafter, Jochen Sämann, der in dritter Generation zusammen mit seinem Vater Ulrich den Betrieb führt. 1930 wurde der Grundstein der heutigen Sämann Stein- und Kieswerke GmbH & Co. KG mit Sitz in Mühlacker gelegt, um in den Anfangsjahren Schotter für den Straßen- und Wohnbau zu produzieren.

Investitionen von Anlagen und Maschinentechnik spielen im Lauf der Firmengeschichte für das Unternehmen seit jeher eine Rolle. Ende der 70er Jahre wurde der Neubau im Werk Illingen vollzogen, dem neuen Einsatzgebiet des Cat-Radladers. Das bedeutete: Das Werk erhielt eine umweltgerechte Entstaubungsanlage, die dem neusten Stand der Technik entsprach. Das bestehende Werk hatte man noch parallel betrieben und erst einige Jahre später stillgelegt. Seit rund zehn Jahren wird ein großer Teil des abgebauten Muschelkalks mit einem mobilen Vorbrecher aufbereitet, bevor er ein zweites Mal gebrochen und anschließend gesiebt wird. Mitte der 80er Jahre wurden in Illingen auch das Werksbüro und die Waage neu gebaut. Seit letztem Jahr erhielt der Standort eine weitere Waage und ein neues Bürogebäude, in dem jüngst eine neu gegründete Recyclingfirma eingezogen ist.

Der neue Cat 972K wird am Standort Illingen den Cat-Radladern 980H und 980G sowie einem Cat-Kettenbagger 350 und einem Cat-Mobilbagger 318C zur Seite gestellt. Die Radladerschaufel wurde mit dem Original Cat-J-Zahnsystem und einem Überlaufgitter bestückt und besitzt ein 50 mm breites Trapez-Messer und eine Schnittbreite von 3250 mm. Auf die Standardbereifung wurden Felsketten aufgezogen, um eine bessere Traktion auf dem felsigen Grund zu erhalten. Die neue Baumaschine ersetzt einen Cat-Radlader 980F, der seither Abraumarbeiten übernommen hat.

So wie in vielen Betrieben hat auch bei Sämann parallel zur Natursteingewinnung die Mächtigkeit des Abraums in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Nicht verwertbares Material wird deponiert, während sich innerhalb des Abraums immer wieder nutzbare Schichten finden, die im Interesse einer vollständigen Ausnutzung der Lagerstätte separat gewonnen werden müssen. Einerseits gilt der den Rohstoff abdeckende Abraum gewinnungstechnisch als Hindernis, andererseits ist er für die Renaturierung unverzichtbar. Besonders unter letzterem Aspekt ist bei mächtigen Überlagerungen für einen separat getrennten Abbau, eine unvermischte Lagerung des Oberbodens und des nur als Füllmaterial tauglichen Bodens zu sorgen. Welche Abtragstechnologie zum Einsatz kommt, bestimmen das Material sowie dessen Eigenschaften, die Ausmaße der Abbaustätte und die Neigungswinkel der freizulegenden Flächen. Diese Faktoren waren auch bei der aktuellen Investitionsentscheidung der Sämann-Gruppe maßgebend. Baumaschinenhersteller wie Caterpillar haben den spezifischen Problemen der Abraumbeseitigung durch Entwicklung besonders geländegängiger Erdbaumaschinen Rechnung getragen. So stand auch der Betrieb Sämann vor der Frage, mit welchem Gerät sich der Abraum am besten, sprich wirtschaftlichsten, lösen lässt.

Bevor die Entscheidung für den neuen Cat 972K fiel, hat darum das Unternehmen einen Maschinentest absolviert. Angetreten waren der Radlader und ein Cat-Dozer D6R, der extra vier Wochen über die Böblinger Mietstation von Zeppelin Rental angemietet wurde. Das Unternehmen wollte herausfinden, wie sich die Baumaschinen bei Abraumarbeiten bewähren, wie hoch der jeweilige Kraftstoffverbrauch ausfällt und wie flexibel anstehende Arbeiten ausgeführt werden können. "In Summe konnte sich der Radlader besser durchsetzen, weil wir mit der Baumaschine flexibel und schneller reagieren können und sie auch in der Verladung arbeiten kann. Falls erforderlich, erledigen unsere Fahrer mit den Radladern auch den Wegebau und die Wegepflege gleich mit", räumt Alexander Pfeifer, Betriebsleiter und Abbauingenieur am Standort Illingen, ein.

Mit der Maschinenübergabe des Cat 972K nimmt der Gewinnungsbetrieb seine Arbeiten für 2013 wieder auf, die witterungsbedingt in den ersten beiden Januarwochen ruhten. Die Zeit wurde für Wartungsarbeiten – etwa rund um die Bandanlagen – genutzt. "Somit sind wir gut gerüstet für die kommende Bausaison, wenn wir unseren Kunden Schotter, Sand und Kies liefern", unterstreicht der Geschäftsführende Gesellschafter Ulrich Sämann. Konkret reicht die komplette Produktpalette im Firmenverbund von Brechsand über Splitte und Schotter bis hin zu grobem Steinmaterial und Gabionensteinen. Hinzu kommen Rheinsand, Moräne-Edelsplitt und Mineralbeton. Laufende Qualitätsüberwachungen durch die Materialprüfungsanstalten und die bestehenden DIN-Zertifizierungen der einzelnen Materialien garantieren gleichbleibende Qualität.

Nicht weniger Wert wird in dem Betrieb auf die Sicherheit gelegt. Um die Arbeitssicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, wurden jüngst mehr als 100.000 Euro investiert, Arbeitsabläufe überprüft, Mitarbeiter geschult und potenzielle Gefahrenquellen beseitigt – freiwillig über das gesetzlich geforderte Maß hinaus. Doch der hohe Aufwand der Zertifizierung hat sich gelohnt: Von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie (BG RCI) wurde der Betrieb als einer der wenigen mit dem Gütesiegel "Sicher mit System" ausgezeichnet.

Neben Naturstein, Kies und Sand sind seit einigen Jahren auch die erneuerbaren Energien als weiteres Geschäftsfeld erschlossen worden. Am Standort in Knittlingen wurde gemeinsam mit den Stadtwerken Mühlacker eines der größten Fahrsilos für Biomasse errichtet, das mit einem Cat 966H mit Hochkippschaufel beschickt wird. Die Biomasse wird in den kalten Monaten von November bis März in die Biomethananlage Mühlacker geliefert und sorgt so für eine höhere Auslastung des firmeneigenen Fuhrparks über die Wintermonate. Beim Thema erneuerbare Energien haben die Sämann Stein- und Kieswerke nicht nur in Biomasse investiert, sondern auch den größten Solarpark der Region mit 1,4 MW auf 2,2 ha rekultivierter Fläche auf der Abraumhalde errichtet. Der Naturschutzgedanke kam dabei auch nicht zu kurz und so wurde zwischen den Solarmodulen eine besondere Saatmischung für Bienen ausgebracht, die einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der heimischen Streuobstwiesen leistet. Der Rohstoffabbau erfolgt also im Einklang mit der Natur.

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