Sandstein-Look kann überzeugen

Denkmalgerechte Sanierung der Augustusbrücke in Sachsens Hauptstadt schreitet voran

Cemex Brückenbau
Sandsteinfarbener Beton ermöglicht die denkmalgerechte Sanierung der Augustusbrücke in Dresden. Der neue Brückenbogen passt sich harmonisch ein. Fotos: Cemex Deutschland AG/Sebastian Lechler

Dresden (ABZ). – Für die denkmalgerechte Sanierung der Elbebrücke stellen die Transportbeton-Fachleute von Cemex unter anderem einen hellen Farbbeton her, der das Erscheinungsbild des historischen Bauwerks bewahrt. Zwischen der Altstadt und der Neustadt Dresdens überspannt die Augustusbrücke die Elbe. Schon seit dem 12. Jahrhundert gibt es hier eine Flussquerung; mit bis zu 561 m war die damalige Brücke sogar die längste Steinbogenbrücke Europas. August der Starke ließ die Brücke um 1730 aufwändig im barocken Stil umbauen. Danach soll sie dann auch die schönste Brücke Europas gewesen sein. Zuletzt wurde die Augustusbrücke zwischen 1907 und 1910 dem neuen Bedarf angepasst und als Reihe unbewehrter Dreigelenkbögen in Beton komplett neu konstruiert. Die Ansichtsflächen der neun Brückenbögen und acht Pfeiler sind mit Sandsteinen verkleidet. Den Kern der massiven Gewölbebrücke bildet Stampfbeton. Zurzeit lassen die Landeshauptstadt Dresden, vertreten durch das Straßen- und Tiefbauamt, die Dresdner Verkehrsbetriebe und diverse betroffene Medienträger als Auftraggeber-Gemeinschaft die Augustusbrücke denkmalgerecht sanieren. Insbesondere das Hochwasser im Juni 2013 hatte das Bauwerk zuletzt stark beschädigt.

Für diese Arbeiten bezieht die ausführende Hentschke Bau GmbH, Bautzen, von April 2017 bis voraussichtlich Frühjahr 2020 rund 4000 m³ Transportbeton von der Cemex Deutschland AG. Die Sanierung umfasst unter anderem den vollständigen Ersatzneubau eines der Brückenbögen – des Bogens 1 am Widerlager Altstadt über dem Terrassenufer. Alle anderen Bögen und Pfeiler erhalten, als Grundlage für die neuen Abdichtungssysteme, ergänzende Stahlbetonplatten. Zudem werden sämtliche Ansichtsflächen aus Sandstein aufwendig instandgesetzt.

"Die größte betontechnologische Herausforderung ist die Wiederherstellung des Brückenbogens über dem Terrassenufer aus einem Beton, dessen Erscheinungsbild identisch mit dem historischen Beton von 1910 ist", erklärt Uwe Engelhardt, Gebietsleiter Transportbeton Sachsen der Cemex Deutschland AG. "Diese Baustelle ist durch ihre besondere Lage vor der Kulisse der historischen Altstadt schon etwas Besonderes. Was hier entsteht, wird weithin wahrgenommen."

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Die Augustusbrücke liegt in enger Nachbarschaft zur Altstadt und prägt das Stadtbild entscheidend mit.

Die Cemex Deutschland AG produziert für die aufwändigen Sanierungsarbeiten unter anderem Betone nach ZTV-ING. Ein Beton der Druckfestigkeitsklasse C30/37 dient als verstärkender Füllbeton in Bögen und Pfeilern des Brückenkörpers. Das betontechnologische Highlight allerdings sind rund 500 m³ eines Farbbetons zur Neuerrichtung des Bogens 1 – in einem Look, der den ursprünglichen Farbton der Augustusbrücke aufgreift und erhält. Unter Berücksichtigung einer mit den Ausschreibungsunterlagen vorgegebenen Betonrezeptur stellten die Betontechnologen von Cemex in Abstimmung mit der Hentschke Bau GmbH einen individuellen, auf die Einbaubedingungen abgestimmten Farbbeton zusammen. Das Bauunternehmen reichte die Rezeptur beim Bauherrn ein und betonierte ein Probestück. Das Resultat konnte sich sehen lassen.

Die Betonfachleute stellen den Farbbeton unter Zugabe von Kalksteinsplitt und Kalksteinmehl, von einem größeren Anteil gelber und etwas roter Farbe her. Zur Rezeptur gehört auch ein spezielles Bindemittel: Ein Hochofenzement CEM III A der CemexZement GmbH sorgt in den bis zu 3 m starken Brückenbauteilen für eine langsame Festigkeitsentwicklung und verringert die Wärmeentwicklung.

Mittlerweile ist der Ersatzneubau des Bogens I an der Augustusbrücke fertiggestellt und ausgeschalt. Mittels sanftem Strahlen wurde die Gesteinskörnung an der Oberfläche freigelegt. Das entspricht genau der Optik der 1910 hergestellten Bögen – damals wurde dies allerdings durch weitaus aufwändigere handwerkliche Arbeit erreicht. Das Ergebnis mit dem modernen Baustoff Beton überzeugte nicht nur den Auftraggeber, sondern auch die Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege.

Betontechnologisches Know-how trägt dazu bei, dass sich die Dresdner und die vielen auswärtigen Besucher der Elbmetropole auch künftig am weltbekannten Elbpanorama werden erfreuen können – mit der sandsteinfarbenen Augustusbrücke vor der historischen Dresdner Altstadt.

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