Sanierung Wasserschloss Stapel

Fußboden mit nachhaltigen Baustoffen aufgebaut

Havixbeck (ABZ). – Schallschutz im Wohnungsbau ist ein stets aktuelles Thema und die Steigerung der Lebensqualität durch effektiven Schallschutz ist unbestritten. Aber wie ist das am Arbeitsplatz? Ein aktuelles Beispiel für die akustische Trennung von Arbeits- und Ruhebereich bietet das Wasserschloss Stapel bei Havixbeck im Münsterland. Dort hat der Bildhauer Burkhard Klöter sein Atelier. Er entwirft u. a. für namenhafte Sportartikelhersteller Schaufenster-Figuren, die die neuen Modelinien ansprechend präsentieren.

Bei der Modernisierung des historischen Gebäudes, das 1608 entstand und 1828 vollendet wurde, stellte der Bauherr verschiedene Anforderungen an den neuen Fußbodenaufbau: Im Obergeschoss ist das Atelier eingerichtet, es sollte künftig im darunter liegenden Ausstellungs- und Eventraum nicht mehr zu hören sein. Also musste der vorhandene Holzboden überdeckt werden, um den neuen Fußboden von der Holzbalkendecke zu "entkoppeln". Außerdem sollte das Gebäude mit einer modernen Fußbodenheizung ausgestattet werden. Anspruchsvolle Aufgaben, die ausschließlich unter Verwendung von ökologischen und nachhaltigen Baustoffen auszuführen waren.

Als Basis für den Fußbodenaufbau der über 500 m² großen Fläche kamen mineralisierte Holzspäne aus dem Hause Cemwood zum Einsatz. Diese überzeugen nicht nur durch sehr gute Trittschall- und Wärmedämmwerte. Die Ausgleichsschüttung ist ein rein ökologisches Produkt, das sich unkompliziert und dadurch kostengünstig verarbeiten lässt. Trotz einer Schütthöhe von 90–100 mm musste die Trockenschüttung CW2000 weder verdichtet, noch mussten zusätzliche Bindemittel wie Bitumen oder Wasser eingebracht werden. Die Schüttung schaffte den perfekten Untergrund für die weiteren Komponenten des Fußbodens. Zudem ist sie sofort begehbar und erleichtert damit die Verarbeitung enorm.

Im Aufbau folgte eine Holzfaserplatte der Firma Steico, die als lastverteilende Schicht dient und zusätzlich zur Trittschall- und Wärmedämmung beiträgt. Um die hohen Ansprüche an einen perfekten Schallschutz zu erfüllen, kamen nun die schallabsorbierenden Platten Phonestar Tri von Wolf Bavaria zum Einsatz. Die Platten sind mit Quarzsand gefüllt und reduzieren nochmals deutlich den Luft- und Trittschall. Der Gesamtaufbau in Verbindung mit der Cemwood-Schüttung und den Holzfaserplatten erzielte in einer Versuchsreihe eine Trittschallpegelminderung von 30 dB. Das entspricht in etwa einer 1000-fachen Minderung der Schallintensität. Darauf wurde dann ein effektives Fußbodenheizungssystem verlegt, das ebenfalls aus dem Hause Wolf Bavaria stammt. Bei dem System Power Floor verlaufen die Rohrleitungen direkt unter dem finalen Bodenbelag, so entsteht eine homogene Wärmeverteilung. Mit geringen Vorlauftemperaturen und schnellen Reaktionszeiten kann außerdem viel Energie eingespart werden.

Der gesamte Fußbodenaufbau entspricht nun den Ansprüchen des Bauherrn und ist, über die baubiologischen Aspekte hinaus, deutlich energieeffizienter. Die Verbindung der drei Komponenten stellt die passende Systemlösung für Fußbodenaufbauten in der Altbausanierung mit hohen Trittschallanforderungen dar. Krönender Abschluss des außergewöhnlichen Bauvorhabens waren die Architektentage im Schloss Stapel. Dort wurden die verbauten Produkte der Hersteller Cemwood, Steico und Wolf Bavaria vorgestellt und das modernisierte Gebäude den interessierten Architekten präsentiert.

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