Sany lud zum Tag der Offenen Tür ein

"Bieten gleiche Qualität wie

SANY Bagger und Lader
Informierten über das Unternehmen Sany und seine Geschichte: Richard Deng (M.), Managing Director, Lin Wenjun (r.), Deputy General Manager Distribution, und Hans-Werner Strek, Sales Area Manager Germany.

Bedburg. – Zum ersten Mal hatte Sany Europe zu einem Tag der offenen Tür in das Werk nach Bedburg eingeladen. Trotz des schlechten Wetters waren rund 300 Gäste, darunter Händler, Nachbarn und Kunden auf das Werksgelände gekommen, um sich über das Unternehmen, seine Produkte und die Örtlichkeiten zu informieren.

Das Werk war 2011 für 100 Mio. Euro gebaut worden. In einem Gespräch mit der ABZ informierte Hans-Werner Strek, Sales Area Manager Germany, über die Beweggründe für diese Veranstaltung. "Die Idee hierfür ist vor zwei Monaten geboren worden. Viele kennen den Namen Sany, aber nur wenige haben uns vorher besucht. Wir wollen uns den Leuten – auch den Nachbarn – vorstellen und zeigen: das sind wir, das machen wir, das ist unsere Strategie und unser Plan." Gezeigt wurde den Besuchern u. a. die gesamte Palette an Baggern, die in Europa zu haben ist von 1,8 bis 50 t. Auf dem riesigen Vorführgelände konnten sich die Gäste selbst auf die Maschinen setzen und testen. Wobei Strek betonte, dass dies nicht nur am Tag der Offenen Tür, sondern generell während der Öffnungszeiten des Werkes oder auf eigenen Baustellen möglich ist.

Zum Tag der Offenen Tür gehörten selbstverständlich auch Führungen über das Werksgelände. Hier gibt es als Besonderheiten ein eigenes Hotel für die vielen ausländischen Gäste, eine eigene Lackierhalle, da der Trend zu Sonderlackierungen geht, und ein riesengroßes Ersatzteillager, in dem sich über 80 % aller Teile im Wert von 10 Mio. Euro befinden. Selbstverständlich konnte auch ein Blick in die Verwaltung geworfen werden. Für Essen und Trinken wurde während der zweitägigen Veranstaltung ebenso gesorgt, wie für die Unterhaltung der Kinder mit Hüpfburg und Lehrstunde auf Minibaggern.

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SANY Bagger und Lader
Auf dem Demo-Gelände konnten alle Bagger von den Gästen ausprobiert werden.

Richard Deng, Managing Director Sany Europe, und Hans-Werner Strek informierten über die Geschichte von Sany in Deutschland bzw. Europa. Das Werk in Bedburg war 2011 erbaut worden, um Betonpumpen zu bauen. Sany ist einer der größten Betonpumpen- und Baumaschinenhersteller weltweit. Das Unternehmen stellt pro Jahr in sieben chinesischen Werken über 80.000 Maschinen her und ist in Asien, Brasilien, Indien nach Angaben von Strek der absolute Marktführer. Weltweit werden 40.000 Mitarbeiter beschäftigt. Sany hat eine Produktpalette von über 300 verschiedenen Produkten, darunter Windkraftanlagen, Krane, Bagger und Reach Stacker. Seit einiger Zeit gibt es ein Joint Venture mit dem österreichischen Hersteller von hydraulischen Hebelösungen, Palfinger. Sany verfügt in China über das modernste Baggerwerk weltweit. 85 % der benötigten Stahlbauteile werden mit Robotern geschweißt.

Nachdem Sany 2011 das Werk in Bedburg gebaut hatte, wurde nur ein Jahr später der deutsche Betonpumpenhersteller Putzmeister übernommen. Putzmeister hat ein modernes Werk und eine perfekt ausgebildete Mannschaft in Aichtal. Nach der Entscheidung von Sany, den Namen Putzmeister zu behalten, hat man sich folglich auch gegen eine Betonpumpenproduktion in Bedburg entschieden. Das Problem für Sany war jetzt, dass das Unternehmen zwar der größte asiatische Baumaschinenhersteller ist, jedoch nach dem dortigen Standard. 2006 hatte man sich dazu entschlossen, Maschinen nach dem europäischen Standard auch in Europa auf den Markt zu bringen, aber erst, wenn sie wirklich allen notwendigen Kriterien entsprechen. Sany traf 2012 die Entscheidung, um das Werk in Bedburg halbwegs auszulasten, dort sogenannte Reach Stacker (Maschinen, die in Häfen Container bewegen) zu bauen. Da dies nur ein sehr kleiner Markt ist, konnte das Werk bisher nie richtig ausgelastet werden. Es werden bisher lediglich drei bis vier Maschinen dieser Art im Monat hergestellt, da der Markt nicht mehr hergibt.

Im August vergangenen Jahres waren die Bagger für den europäischen Markt fertig und Sany entschloss sich, Bedburg zur Europazentrale für Baumaschinen zu machen. Die Reach Stacker werden aber weiterhin dort gebaut. Strek: "Seitdem bauen wir von hier aus den europäischen Markt für Baumaschinen über ein Händlernetz aus." Die Maschinen werden also nicht über den Direktvertrieb, sondern ausschließlich über den Handel verkauft. Nach Angaben von Strek gibt es mittlerweile in Deutschland 15 Händler. "Wir haben sechs bis sieben Händler in Frankreich und sehr große Händler in England sowie Irland und seit neuestem einen dänischen Händler. Sie sehen, Deutschland ist für uns im Moment der größte Markt in Europa." Der Durchbruch für die Sany-Baumaschinen in Europa ist nach Aussage von Strek während der bauma im April gekommen. "Wir haben mit diesem Interesse nicht gerechnet." Die neuen Maschinen, so betont der Sany-Manger, hätten die gleiche Qualität wie Produkte jedes anderen namhaften Herstellers auch. Strek: "Ich nenne unseren Bagger unseren europäischen Chinesen."

SANY Bagger und Lader
Teil des Geländes mit der Sany-Verwaltung in Bedburg. Fotos: Büscher

Die Bagger für den europäischen Markt werden zzt. noch komplett in China gebaut und nach Deutschland verschifft. Der Plan ist, wenn eine Stückzahl von 500 Maschinen pro Jahr erzielt wird, die Maschinen nicht mehr komplett von China nach Deutschland zu liefern, sondern in Einzelteilen in Containern, um sie in Bedburg zusammen zu setzen und zu komplettieren. Strek rechnet damit, dass dies schon dieses oder nächstes Jahr der Fall sein wird. Strek: "Wir sind gut vorbereitet." Zzt. arbeiten in Bedburg 91 Mitarbeiter, die dann aber zunächst auf 140 oder 160 aufgestockt werden sollen.

Auf die Ziele in den kommenden Jahren bis 2020 angesprochen, ist Strek zuversichtlich. "Wir sind realistisch und rechnen 2020 mit keinen Marktanteilen über 10 %. Dessen sind wir uns bewusst. So etwas muss langsam wachsen. Aber die 10 % möchten wir gerne haben. Das sehen wir auch als realistisch an." Aufgabe von Sany sei es jetzt, die Kunden davon zu überzeugen, dass gute Qualität geliefert werde. In dieser Hinsicht gebe es immer noch gegenüber chinesischen Herstellern Vorurteile. Da müsse marketingmäßig noch Aufklärungsarbeit geleistet werden.

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