Saturn trägt Klinker

Traditioneller Baustoff neu interpretiert

Gima Mauerwerksbau
In direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Klöpperhaus von Fritz Höger bildet das Gebäude den westlichen Abschluß des UNESCO Weltkulturerbes "Kontorhausviertel". Foto: Anke Müllerklein

Hamburg (ABZ). – In der Hamburger Mönckebergstraße kommen nicht nur Shoppingfreunde, sondern auch Architekturbegeisterte auf ihre Kosten. Die Gestaltung der zentral gelegenen Haupteinkaufsstraße mit mehr als 100-jähriger Tradition zwischen Hauptbahnhof und Rathaus wurde von Hamburgs Oberbaudirektor Fritz Schumacher geprägt und bietet vielgestaltige Fassaden, die Abwechslung ins Straßenbild bringen. Seit Herbst 2018 bildet das Gebäude für den Saturn-Markt mit einer neu interpretierten Art einer Klinkerfassade den westlichen Abschluss des UNESCO-Weltkulturerbes "Kontorhausviertel". Das Gebäude Mönckebergstr. 1 wurde als Horten Warenhaus Ende der 60er-Jahre im Corporate Design des Warenhausunternehmens erstellt. Die an diesem prägnanten Standort als "Superkiste" geplante Vorhangfassade bestand seinerzeit aus den von Egon Eiermann entwickelten, markanten weißen Keramikbauteilen, die durch Korrosion in den vergangenen Jahren an das Ende ihrer Standzeit gekommen waren. Bereits im Jahre 1999 wurden deshalb Teile durch eine Glasfassade ersetzt.

In direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Klöpperhaus von Fritz Höger sollte die neue Erscheinung des Gebäudes in Struktur, Funktion und Proportion dem Ursprungsbau folgen und das Welterbe-Ensemble urban und modern nach Osten abschließen. Ein gebrannter roter Ziegel wurde als Fassadenmaterial von der Stadt vorausgesetzt und von Heine Architekten in besonderer Weise inszeniert: nicht in Mörtel verlegt, sondern mit Hilfe einer neu entwickelten Konstruktion licht- und luftdurchlässig aufgehängt, ergibt sich auf 4000 m² eine hochwertige und moderne neue Ziegelstruktur.

Auf einem Aluminium-Tragsystem wurden je drei Klinkerbaguettes in den Sonderformaten 575 x 150 x 71 mm und 575 x 55 x 71 mm aufgefädelt und in unterschiedlicher Höhe vorgehängt und hinterlüftet montiert. Die fertig vormontierten Baguettes sind mit einem speziell entwickelten Klicksystem ausgestattet, so dass sie als 1,75 m lange Elemente nur noch eingehängt werden müssen. Die stumpf gestoßenen Klinkerbaguettes wurden eigens für das Projekt zusammen mit dem Hersteller Gima (Girnghuber GmbH) entwickelt und erwecken den Eindruck eines Superlangziegels, der vor der Wand zu schweben scheint. Das Farbspiel der Ziegelelemente wurde zusammen mit den Architekten erarbeitet und mittels eines speziellen Kohle-Salzbrandverfahrens erreicht. Dieses, heute seltene, Brennverfahren gewährleistet eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen jegliche Umwelteinflüsse und garantiert eine besondere Langlebigkeit der Fassade. Je nach Lichteinfall changiert das Fassadenbild und schafft eine besondere Lebendigkeit.

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