Saudis bauen Kilometer-Turm

Doka liefert Schalung für Rekordwolkenkratzer am Roten Meer

von:

Rainer OSCHÜTZ

WIEN - Bis 2017 soll der Kingdom Tower in Jeddah (Saudi Arabien) als erster Wolkenkratzer der Welt mit 1006 m die Ein-Kilometer-Rekordmarke knacken. Die weltweit tätige Doka Group mit Sitz im österreichischen Amstetten erhielt den Auftrag, die gesamte Schalungstechnik für das Rekordbauwerk zu liefern. Insgesamt lassen sich die Saudis das höchste Gebäude der Welt um die 1,2 Mrd. Dollar kosten.

. – Darüber informierte das Management des Familienunternehmens während einer in Wien kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Der Vorsitzende der Doka Group Geschäftsführung, Josef Kurzmann, freut sich über einen der bisher größten Aufträge für Doka. So liege der Auftragswert im unteren bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. "Der Kingdom Tower ist ein weiterer Meilenstein in der Doka-Firmengeschichte. Wir sind stolz, unsere Erfahrungen und Highrise-Kompetenz bei diesem beeindruckenden sowie anspruchsvollen Rekord-Bauwerk zeigen zu können." Die Journalisten erfuhren, dass das Familienunternehmen die Selbstklettersysteme ebenso wie Wand- und Deckenschalungen – u. a. die neue Element-Deckenschalung Dokadek 30, die Selbstkletterschalung SKE100 plus und die Rahmeneinhausung Xbright für das Schutzschild Xclimb 60 – liefere. Neben Schalungssystemen seien bei der Errichtung des zukünftig höchsten Bauwerks der Welt auch Dienstleistungen von Doka gefragt. Diese reichen von der Logistik- und Materialplanung über vormontierte Schalungs- und Selbstklettereinheiten bis zum Einsatz von Richtmeistern vor Ort. Der Auftrag sei eine Herausforderung, weil man in der Höhe mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h zu kämpfen habe (gearbeitet wird bis 150 km/h).

Ab kommendem Frühjahr soll jede Woche ein komplettes Stockwerk fertig sein. Der Wolkenkratzer liegt in Kingdom City, einem Stadtentwicklungsprojekt im Norden Jeddahs. Er wird 167 Stockwerke sowie die höchste je gebaute Besucherplattform auf der Höhe von 630 m umfassen. Auftraggeber des Projekts ist die Jeddah Economic Company. Als bauausführendes Unternehmen fungiert die saudi-arabische Saudi Binladin Group.

"Bei der Errichtung des Burj Khalifa in Dubai haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt, die in zahlreiche Projekte und nun auch in den Kingdom Tower eingeflossen sind", erklärte Josef Kurzmann. Doka sei derzeit mit zahlreichen anderen Wolkenkratzer-Projekten beschäftigt. Dazu gehöre der Lotte World Tower in Seoul, mit 555 m künftig das höchste Gebäude des Fernen Ostens, die Twin Towers in Qatar, der Minerva Tower in der indischen Metropole Mumbai oder der Torre Intesa Sanpaolo in Turin.

"Der Kingdom Tower ist ein Projekt mit neuen Dimensionen, bei dem wir einmal mehr unsere Lösungskompetenz einsetzen können", erklärte Kurzmann. Zu den Herausforderungen bei der Errichtung des Kingdom Tower zählen u. a. die kontinuierliche Verjüngung der drei Flügel des Bauwerks, die – im Gegensatz zu vielen anderen Wolkenkratzern – verlaufend ist und nicht in Etappen erfolgt, sowie die sichere Dimensionierung des Klettersystems auf Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Die Selbstkletter- und Schalungssysteme von Doka wurden so konstruiert, dass sie sich diesen Herausforderungen anpassen.

Die Experten des Competence Centers Highrise in der Doka-Zentrale in Amstetten haben bei der Entwicklung des Projekts eng mit dem Doka-Team in Saudi-Arabien sowie dem Kunden – der Saudi Binladin Group (SBG) – zusammengearbeitet. Die SBG ist ein saudi-arabisches Bau- und Immobilienunternehmen mit Sitz in Jeddah. Aktuelle Projekte und Referenzen sind beispielsweise der King Abdulaziz International Airport in Jeddah, die Abraj Al Bait Towers in Mekka mit dem derzeit zweithöchsten Gebäude der Welt oder Flughafenprojekte in Ägypten sowie Malaysia.

Johann Strunz, Geschäftsführer Doka Group Overseas: "Im Mittleren Osten ist Doka seit mehr als 30 Jahren ein zuverlässiger Partner der Bauwirtschaft. Bereits im Jahr 1977 wurde die erste Niederlassung in der Region gegründet, 1982 folgte der Schritt nach Saudi-Arabien. In insgesamt zwölf Niederlassungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Qatar, Oman, Kuwait, Bahrain, Libanon und Jordanien beschäftigt Doka Middle East mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Ein 50.000 m² großes Logistikzentrum in Dubai und Lager in jedem Land stellten eine rasche Verfügbarkeit von Schalungssystemen sicher. Zahlreiche Vorzeigeprojekte im Mittleren Osten seien mit Schalungslösungen von Doka errichtet worden. Der Kingdom Tower sei eine neue Landmark für Doka und die gesamte Region.

Kingdom Tower - Doka liefert Schalung

Ein 50 000 m² großes Logistikzentrum in Dubai und Lager in jedem Land stellen eine rasche Verfügbarkeit von Schalungssystemen sicher. Foto: Doka
Besucherplattform auf 630 m Höhe. Grafiken: Adam Smith + Gordon Gill Architecture
Informierten die Journalisten: Johann Strunz (Geschäftsführer Doka Group Overseas), Rainer Spitzer (Geschäftsführer Doka Group Engineering & R&D), und Josef Kurzmann (Vorsitzender der Geschäftsführung Doka Group) (v. l.). Foto: Oschütz
Der Kingdom Tower soll 1006 m hoch werden.

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