Schachtfertigteile aus Beton

Hohe Qualitätsstandards gewährleisten lange Lebensdauer

Betonfertigteile
SCHÄCHTE SCHAFFEN ZUGÄNGE: Schachtelemente für erdverlegte Kanäle dienen dem Zugang zur Kanalisation – zum Zweck der Kontrolle, Wartung, Reinigung sowie der Be- und Entlüftung. Da Schächte in der Erde verbaut werden und Sanierungsmaßnahmen nur mit größerem Aufwand durchzuführen sind, spielt die Nutzungsdauer derartiger Bauwerke eine entscheidende Rolle. Nach Angaben der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e. V. (FBS) zeigt die Praxis, dass FBS-Schächte aus Beton über eine durchschnittliche Lebensdauer von mehr als 100 Jahren verfügen. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht "Schachtfertigteile mit . . ." auf Seite 15. Foto: FBS

Bonn (ABZ). – Schächte für erdverlegteAbwasserleitungen- sowie Kanäle dienen dem Zugangzur Kanalisation – und FBS-Schachtfertigteile verrichten meist über 100 Jahre ihren Dienst. Darüber hinaus werden sie sowohl zur Zusammenführung als auch für Richtungs-, Neigungs- und Querschnittsänderungen von Rohrleitungen genutzt. In der kommunalen Abwasserentsorgung bestehen Schächte in der Regel aus Betonfertigteilen, Mauerwerk, Faserzement, Polymerbeton oder Kunststoff. Da Schächte in der Erde verbaut werden und Sanierungsmaßnahmen nur mit größerem Aufwand durchzuführen sind, spielt die Nutzungsdauer derartiger Bauwerke eine entscheidende Rolle. Nach Angaben der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e. V. (FBS) zeigt die Praxis, dass Schächte aus dem Werkstoff Beton über eine durchschnittliche Lebensdauer von mehr als 100 Jahren verfügen. Verantwortlich dafür seien neben vielfältigen Vorteilen, die der Werkstoff bietet, auch hohe FBS-Qualitätsstandards.

FBS-Schachtfertigteile aus Beton und Stahlbeton mit Kreisquerschnitt zum Bau von Schächten für erdverlegte Abwasserleitungen und -kanäle sind in DIN EN 1917 und DIN V 4034-1 in den Nennweiten DN 800, DN 1000, DN 1200, DN 1500 und DN 2000 genormt und erfüllen Herstellerinformationen zufolge die erhöhten Anforderungen der FBS-Qualitätsrichtlinie Teil 2. Sie werden mit Muffe und Spitzende zur Verwendung von Dichtmitteln aus Elastomeren nach DIN EN 681-1 und DIN 4060 hergestellt. Ein kompletter FBS-Schacht besteht in der Regel aus den Fertigteilen, die im Bild dargestellt sind. "Unsere angeschlossenen Herstellerwerke führen eine umfassende werkseigene Produktionskontrolle entsprechend den FBS-Qualitätsrichtlinien durch. Hiermit ist eine lückenlose Qualitätsüberwachung von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten sichergestellt", erläutert Dipl.-Ing. Erich Valtwies, Geschäftsführer der FBS seit Februar 2017, den Qualitätsanspruch. Darüber hinaus sorge eine halbjährliche Fremdüberwachung durch bauaufsichtlich anerkannte Güteschutzgemeinschaften und Prüfinstitute für die Einhaltung der hohen Standards.

In ihren Qualitätsrichtlinien stellt die FBS besonders hohe Anforderungen an die Dichtheit der Verbindungen, an die Tragfähigkeit, die Hydraulik und die Korrosionsbeständigkeit: FBS-Schachtbauteilverbindungen werden mit integrierten Dichtungen oder mit Gleitringdichtungen aus Elastomeren mit dichter Struktur und hohlraumfreiem Dichtquerschnitt ausgestattet. Die Dichtungen werden sowohl nach DIN EN 681-1 als auch nach DIN 4060 geprüft und müssen mit dem patentrechtlichen Zeichen "QR4060" versehen sein. Die Verbindungen werden im Rahmen der Erstprüfung mit 1,0 bar und auch bei Abwinklung sowie unter Schwerlast geprüft. In punkto Tragfähigkeit spiele der Beton seine Stärken aus: Seien hohe Belastungen im Umfeld des Schachtes zu erwarten, können die Fertigteile – falls gewünscht bzw. erforderlich – mit Betonen mit besonders hohen Druckfestigkeitsklassen produziert werden (z. B. C60/75 oder höher).

Aufgrund der großen Wanddicken der FBS-Schächte und des damit verbundenen hohen Gewichts besitzen sie eine zusätzliche Sicherheit gegen Auftrieb. Durch die besonders hochwertige Ausbildung der Schachtgerinne – auch bei den monolithisch hergestellten Schachtunterteilen – sind FBS-Schächte i. A. für Fließgeschwindigkeiten bis 10 m/s geeignet. Dank computergesteuerter Produktionsverfahren können die Gerinne der Schachtunterteile individuell und stufenlos an Kundenbedürfnisse angepasst werden. Hierdurch sollen sich stets optimale hydraulische Verläufe ergeben. Die Folge: Stauungen und Verwirbelungen werden vermieden und Gerinne werden vor schädigenden Ablagerungen geschützt.

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Der Einbau eines Schachtunterteils mit ausgeklinkertem Gerinne wird mit der Montage des Konus abgeschlossen. Foto: FBS

Durch die Verwendung hochleistungsfähiger Betone können Schacht-Betonbauteile auch ausreichend widerstandsfähig gegenüber chemischen und physikalischen Einwirkungen aus ihrer Umgebung und Nutzung hergestellt werden. "Mit diesen Eigenschaften, die diese Art der Fertigung mit sich bringt, liegt die Qualität der Schächte, die das FBS-Qualitätszeichen tragen, weit über der Norm und sorgt damit für eine besonders lange Nutzungsdauer", betont Valtwies. Zur Erreichung der hohen Qualität spiele auch das Herstellungsverfahren im Betonwerk eine spezielle Rolle: "Wurden früher insbesondere die Schachtunterteile in mehreren Arbeitsschritten produziert, so ist heute die Monolithbauweise Stand der Technik. Hierbei erfolgt die Herstellung des Un-terteils einschließlich der Wände, der Sohle und des Gerinnes in einem Arbeitsgang als Monolith. So können auftragsbezogen nach Kundenvorgaben individuelle Schachtunterteile sehr maßhaltig gefertigt werden – Fehler sind damit nahezu ausgeschlossen", ergänzt Valtwies. Das Gute daran sei: Durch die computergestützte, auftragsbezogene Fertigung sind nahezu beliebige Gerinnegeometrien mit vielseitigsten Anschlussmöglichkeiten realisierbar und das bei einem durch und durch gleichmäßigen Beton hoher Qualität. Ein weiterer Aspekt ist dem Geschäftsfüh-rer der Fachvereinigung noch wichtig: "Sollten dennoch einmal Risse im Betonschacht auftreten, so lassen sich diese problemlos instand setzen.

Der Werkstoff Beton biete für Schachtfertigteile weitere Vorteile. "Er hält hohen Temperaturen stand und kann bei kurzfristiger Beanspruchung problemlos eine Abwassertemperatur von 95° verkraften.

Auch bei zunehmender Temperatur bleiben Betonrohre formstabil und belast-bar – im Gegensatz zu thermoplastischen Werkstoffen. Weil Beton aus anorganischen Materialien besteht, ist er zudem nicht brennbar", so Valtwies. Selbst in punkto Nachhaltigkeit können Schacht-fertigteile aus Beton punkten, denn auch nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer seien diese leicht zu recyceln und als Baustoff wiederzuverwenden. Der Werkstoff Beton sei ohnehin umweltverträglich, da er aus reinen, natürlichen Bestandteilen besteht und sowohl bei seiner Herstellung als auch beim Recyceln deutlich weniger Energie gebraucht wird und somit weniger CO2-Emissionen ausgestoßen werden als bei der Herstellung ähnlicher Produkte aus anderen Werkstoffen. Ein Aspekt, der Betreiber von Kanalnetzen interessieren dürfte, ist die langjährige Formenkonstanz. Auch nach vielen Jahren und Jahrzehnten können Schachtbauteile aus Beton i. A. problemlos ausgetauscht werden, falls dies erforderlich sein sollte. Dies sei auch an der Normung der Betonschächte abzulesen. Seit 1990 seien die wesentlichen Abmessungen, die die Austauschbarkeit gewährleisten, konstant geblieben. Valtwies gibt zu bedenken: "Wenn Planer nach einer guten Lösung für ein Schachtfertigteil suchen, dann sind sie mit FBS-Betonbauteilen wirklich auf der sicheren Seite, denn nach unseren Erfahrungswerten verrichten diese über 100 Jahre lang zuverlässig ihren Dienst."

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