Schadstoff- und lärmmindernde Fahrbahndecke

High-Tech-Straßenbelag soll zur Luftreinhaltung beitragen

"CIAir"-Asphalt-Einbau in Geltow, Brandenburg. Foto: Thomas l. Fischer/Strabag

Stockach (ABZ). – Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Strabag AG mit dem Pilotprojekt beauftragt, die Fahrbahnen auf der Bundesstraße 313 in Stockach (Heinrich-Fahr-/Radolfzeller Straße) mit einem photokatalytischen Asphaltbelag zu erneuern. In den beiden Streckenabschnitten, links und rechts der Einmündung der B 31 (Goethestraße) wird Strabag über die komplette Fahrbahnbreite seinen schadstoffmindernden "Clean Air" (ClAir) Asphalt einbauen. Die Deckschicht mit einem neu entwickelten Abstreumaterial soll dazu beitragen, die Luftbelastung durch Stickoxide zu verringern und den Lärm zu mindern. Nach dem Pilotprojekt in Stuttgart im April ("Am Neckartor") ist es bereits die zweite Baumaßnahme dieser Art in Baden-Württemberg.

Peter Hübner, Vorstand der Strabag AG, erklärte: "Als deutsche Marktführerin im Verkehrswegebau versteht sich die Strabag AG auch als Innovationstreiberin für die Branche. Deshalb freue ich mich, dass wir nach der Pilotstrecke in Stuttgart nun bereits zum zweiten Mal in Baden-Württemberg die Gelegenheit bekommen, unseren nachhaltigen "ClAir"-Asphalt einzubauen. Mit dieser Innovation aus dem Forschungsprojekt "NaHiTAs" hoffen wir nun, einen spürbaren Beitrag zur Luftreinhaltung in deutschen Städten leisten zu können. Schon in zehn Tagen soll auch das erste "ClAir"-Asphalt-Projekt in Bayern realisiert werden."

Ministerialdirigent Andreas Hollatz, Leiter der Abteilung Straßenverkehr und Straßeninfrastruktur im Verkehrsministerium Baden-Württemberg: "Nachdem der Einbau dieses High-Tech-Belags bereits am Neckartor in Stuttgart umgesetzt wurde, freut es mich sehr, dass nun auch die Stadt Stockach von diesem Pilotprojekt des Landes profitieren wird. Ich bin überzeugt, dass wir eine spürbare Reduzierung der Schadstoffbelastung und des Verkehrslärms erzielen können. Die wissenschaftliche Begleitung der beiden Projekte hier in Sto-ckach und "Am Neckartor" wird zeigen, wie hoch das NO2-Minderungspotenzial des Belages in der Praxis ist."

Yvonne Guduscheit, Leiterin der Neubauleitung Singen im Regierungspräsidium Freiburg: "Es freut uns sehr, dass die Sanierung der B 313 in Stockach als Pilotprojekt für diesen neuen Straßenbelag ausgewählt wurde. Durch solche Pilotprojekte werden neue Innovationen getestet und können bei Erfolg auch bei anderen Projekten angewandt werden. Wir erhoffen uns auch im Hinblick weitere innerörtliche Sanierungen wertvolle Erkenntnisse und freuen uns, so als Regierungspräsidium zur Weiterentwicklung im Straßenbau beitragen zu können."

Rainer Stolz, Bürgermeister von Stockach: "Jede Innovation, die der Reduktion der negativen Auswirkungen des Straßenverkehrs dient, ist zu begrüßen. Dass nun dieser neuartige Belag in Baden-Württemberg in dieser frühen Testphase hier eingesetzt wird, zeigt, dass das Land es nicht nur ernst meint mit der Reduktion von Schadstoffen, sondern auch mit ihrem Bestreben, den ländlichen Raum bei solchen Projekten zu bedenken. Ich bitte die Bevölkerung um noch etwas Geduld bei den dafür notwendigen Straßenbauarbeiten".

Das für "ClAir"-Asphalt eingesetzte photokatalytische Abstreumaterial mit Titandioxid baut giftige Stickoxide ab und wandelt diese in unschädliche Stoffe um. So soll der neue Fahrbahnbelag einen Beitrag zur Minderung der Stickstoffdioxidbelastung der Luft leisten. Über ein vom Strabag-Kompetenzzentrum TPA entwickeltes Einbauverfahren wird das Abstreumaterial direkt in die Asphaltoberfläche eingebunden.

"ClAir"-Asphalt trägt laut Hersteller spürbar zur Lärmminderung bei, wie Messungen auf der Pilotstrecke "Am Neckartor" in Stuttgart belegen konnten. Danach hat sich der Lärmpegel bei 40 km/h nach dem Einbau um 1 bis 2 dB(A) verringert, was in der akustischen Wahrnehmung einer Abnahme des Verkehrsaufkommens zwischen 20 und 35 % entspricht. Die Projekte in Stuttgart und Stockach werden wissenschaftlich begleitet, um zu messen, wie groß der schadstoffmindernde Effekt des Asphalts ist.

Der neuartige Asphalt wurde von der Strabag AG und ihren Verbundpartnern im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt Nachhaltiger HighTech-Asphalt (NaHiTAs) entwickelt.

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