Schalsystem

Zwei völlig unterschiedliche Aufgaben gelöst

SCHRIESHEIM (ABZ). - Im Zuge der Ortsumfahrung der Stadt Schriesheim erfolgt derzeit der Bau des 1796 m langen Branich-Tunnels. Für den Bau des Tunnels, der bis 2016 vollständig fertiggestellt werden soll, entwickelte Noe-Schaltechnik aus Süssen mit seinem Schalungssystem für Ingenieurbauwerke NOEtec zwei Schalwagen, die völlig unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen hatten und deren Größe zum Teil veränderlich sein musste.

NOEtec ist ein Trägerschalungs- bzw. Gerüstsystem und besteht Herstellerangaben zufolge aus einer übersichtlichen Anzahl von Einzelelementen, die individuell kombiniert werden können. Dadurch wird es so flexibel, dass es für jede Baustelle spezifische Lösungen möglich macht. Besonders gut konnte dies beim Branich-Tunnel unter Beweis gestellt werden. Bei dieser Baustelle setzten die Verantwortlichen das System gleich an vier verschiedenen Stellen für zwei unterschiedliche Aufgaben ein: An beiden Tunnelportalen – mit einem selbstfahrenden NOEtec Deckenschalwagen wurden die Decken der Tunnelportale betoniert. Und bei den Pannenbuchten im Tunnelinneren – hier kam ein NOEtec Bewehrungswagen zum Einsatz. NOEtop ist eine Wandschalung, die sich durch ihre großflächigen Schaltafeln auszeichnet. Die größte Schaltafel ist mit über 14 m² Schalfläche nach eigenen Angaben eine der größten Schaltafeln auf dem Markt. Die Stahlrahmenschalung hält einem Betondruck von 88 kN/m² stand und ist dadurch ausgesprochen robust. Dank der integrierten Gurtung lässt sie sich fast als Trägerschalung einsetzen, wobei die Spannstellen innerhalb der Gurtungslagen frei wählbar sind.

Die beiden Tunnelportale entstanden in offener Bauweise. Für die Seitenwände setzte die Ed. Züblin AG, Stuttgart das NOEtop Schalsystem ein. Um die Decke zügig errichten zu können, bauten die Verantwortlichen der Baustelle auf einen NOEtec Deckenschalwagen, den die Noe Techniker aus den Elementen des NOEtec Systems für diese Aufgabe maßgenau konzipierten. Dieser war ca. 10 m lang, 9,6 m breit und 6 m hoch. Auf den NOEtec Jochträgern dienten NOE H 20 Holzträger als Belagträger für den NOEform Schal Belag. Damit ließ sich eine Deckenfläche von ca. 100 m² in einem Arbeitsgang betonieren. Nach dem Aushärten des Betons wurde der Schalwagen mit Hilfe einer Hydraulik um ca. 20 cm abgesenkt und der Schalwagen zum nächsten Abschnitt verfahren. Für die Rückunterstützung verwendete das ausführende Bauunternehmen NOE LS 200 Schwerlaststützen. Obwohl ein NOEtec Schalwagen vergleichsweise filigran erscheint, ist er in der Lage, gewaltige Lasten zu tragen. So musste bspw. der Deckenschalwagen bei jedem Betonierabschnitt des Branich-Tunnels eine Last von ca. 360 t aufnehmen.

Ganz andere Anforderungen wurden an den ebenfalls aus dem NOEtec System konzipierten Bewehrungswagen gestellt. Er kam in den beiden Pannenbuchten der bergmännisch erstellten Röhre zum Einsatz und diente als mobiles Arbeitsgerüst. Hierfür befanden sich auf dem ca. 14 m breiten, 10 m langen und 9 m hohen Wagen insgesamt drei Arbeitsebenen, von denen aus sich die Betonbewehrung montieren ließ. In jeder der beiden Pannenbuchten kam er fünfmal zum Einsatz. Das hieß, nach Fertigstellung der ersten Bucht musste er zur nächsten gefahren werden. Dies war allerdings nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick schien. Denn um die Nothaltebuchten rechts und links der Fahrbahnen aufnehmen zu können, ist der Röhrenquerschnitt hier ca. 2,5 m größer als im übrigen Tunnel.

Weil auf jeder Baustelle Zeit ein knappes Gut ist, achteten die Techniker von Noe darauf, dass der Bewehrungswagen nicht vollständig abgebaut werden musste, um ihn durch den kleineren Regelquerschnitt zur nächsten Nothaltebucht fahren zu können. Aus diesem Grund konzipierten sie den Bewehrungswagen so, dass sich die obere Arbeitsbühne absenken und die mittlere sich seitlich einklappen ließ. So konnte der Bewehrungswagen einfach zum nächsten Pannenbereich gefahren und dort wieder auf die erforderliche Größe "entfaltet" werden.

Die Monteure benötigten beim Branich-Tunnel jeweils nur sieben Arbeitstage, um den Deckenschalwagen bzw. den Bewehrungsschalwagen aufzubauen. Zudem waren beide NOEtec Wagen so konzipiert, dass die auf der Baustelle erforderlichen Nutzfahrzeuge ungehindert darunter durchfahren konnten und es so zu keinen Störungen im Tunnelbaubetrieb kam.

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