Schieferdach extrem

Dächer der Burg Eltz umfassend saniert

Baustoffe
In neuem Glanz erstrahlen die Dächer der Burg Eltz, die einst den 500-DM-Schein schmückte. In einem zweiten großen Sanierungsschritt wurden mehr als 1800 m² Dachflächen mit Moselschiefer in Altdeutscher Deckung mit sogenanntem scharfen Hieb gedeckt.

Wierschem (ABZ). – Die Dächer der Burg Eltz strahlen in neuem Glanz. Und eben dieser gehörte schon immer zum Bild des berühmten Bauwerks, das einst den 500-DM-Schein schmückte. In einem zweiten großen Sanierungsschritt wurden im Jahr 2012 mehr als 1800 m² Dachflächen mit Moselschiefer in Altdeutscher Deckung mit sogenanntem scharfen Hieb gedeckt. Neben der handwerklichen Schieferdeckerkunst waren die extrem hohen Dächer auch eine logistische Herausforderung.

Burg Eltz zählt zu den schönsten und ältesten Burgen Deutschlands und liegt in einem unberührten Tal am Elzbach, einem Zufluss der Mosel. Die erstmals 1157 erwähnte Burg blieb von den kriegerischen Handlungen der Geschichte weitgehend verschont. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. 250.000 Besucher jährlich bewundern diesen seltenen Fall der Geschichte.

Die Burg ist nicht nur eine Referenz für Moselschiefer: Das Bauwerk ist auch ein Glückfall für alle Baustofflieferanten. Nie zerstört und stets im Familienbesitz der Burgherren zu Eltz erlaubt die Baugeschichte der Burg recht genaue Rückschlüsse auf die Bewährung und Haltbarkeit von Baustoffen. Das Besondere an dieser Burg ist deshalb nicht nur ihr originaler historischer Zustand, sondern auch die hier einst gefundenen uralten Belege der Dachdeckerkunst und die erhaltenen Belege der verwendeten Baumaterialien. Hier fand Rathscheck Schiefer mit Moselschiefer gedeckte Dachflächen, die nachweislich über 200 Jahre alt waren.

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Neben der handwerklichen Schieferdeckerkunst waren die extrem hohen Dächer auch eine logistische Herausforderung für die Handwerker. Fotos: Rathscheck Schiefer

Erstmals 1588 als Herkunftsbegriff erwähnt, zählt die Marke Moselschiefer zu den ältesten Handelsmarken der Welt und ist im europäischen Markenregister eingetragen. Moselschiefer wird auch heute unweit der Burg in Mayen in 360 m Tiefe gewonnen und ist in bester Qualität verfügbar. Die Altdeutsche Deckung aus Moselschiefer ist wegen ihrer besonderen technischen Möglichkeiten neben Burgen, Kirchen und Schlössern auch für exklusive zeitgemäße Bauten gefragt.

Die Deckart wird deshalb die Königin aller Deckarten genannt. Der Grund: Mit dieser Schieferdeckung lassen sich fast alle am Dach vorkommenden technischen Herausforderungen lösen. Schwierige Dachgeometrien, Kehlen und Anschlüsse sind komplett mit dem haltbaren Schiefergestein realisierbar. Nur in extrem komplexen und engen Verschneidungen mussten die Schieferflächen an den Dächern der Burg Eltz mit Blei unterlegt werden.

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Imposante Dachstühle mit Vollschalung als Basis für die Schieferdeckung.

Die rund 1800 m² neu gedeckter Schieferdächer wurden in über 60 einzelne Dachflächen unterteilt. Darin sind die Türme sowie unzählige Gauben nicht enthalten. Die größte Einzeldachfläche misst 85 m². Im Mittel sind die rund 60° geneigten Dachflächen nicht größer als 30 m². Die vielfältig verschnittenen Dachlandschaften erstrecken sich bis auf 70 m Höhe über Tal.

Als Basis für die Schieferdeckung kamen 28 mm dicke Nut-Feder-Vollschalungen aus Fichtenholz zum Einsatz. Darauf wurden rund 40 t Schiefer in den Sortierungen 1/12 bis 1/32, das entspricht Steinhöhen zwischen 30 und 16 cm, genagelt. Zwischen Traufe und First wurden, je nach Höhe des jeweiligen Daches, bis zu acht Steinhöhen eingesetzt. Die zum First immer kleiner werdenden Schiefer sind ein ästhetisches Merkmal der Altdeutschen Deckung.

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