Schleppende Entwicklung

Warum sind 92 Prozent der deutschen Bauunternehmen noch nicht digitalisiert?

von: Florian Dobberphul
Berlin (ABZ). – Die deutsche Bauwirtschaft hinkt hinterher, wenn es um die Digitalisierung der Bauprojekte geht. Die reine analoge BIM-Methode bewirkt bereits eine Steigerung der Effektivität in der Planung und Ausführung eines Bauprojektes.

Nun stellt sich die Frage warum so viele Unternehmen nicht den Schritt wagen die BIM-Methode verwenden beziehungsweise überhaupt Arbeitsprozesse wie zum Beispiel Mangelmanagement, Kostenverfolgung und Rechnungsprüfung digitalisieren.

Das zentrale Problem ist die Angst vor Veränderungen und der zeitbeanspruchende, umfangreiche Implementierungsprozess für ein Unternehmen eine Softwarelösung einzuführen. Neben dem zentralen Problem des Change-Managements haben auch einzelne Unternehmen andere Gründe, warum der Entscheidungsprozess im Sande verläuft. Häufig ist die Erwartungshaltung ein Problem, da sie eine Software suchen in der 100 % aller Arbeitsprozesse über alle Leistungsphasen von der Planung über die Bauausführung bis hin zum Facility-Management abgebildet werden.

Es ist viel wichtiger das eine Softwarelösung gegebenenfalls Schnittstellen zu anderen Softwarelösungen schafft, sofern die Daten einen sinnvollen Mehrwert bieten und genutzt werden können.

Die deutschen Bauunternehmen sind überfordert, da mittlerweile unzählige Softwarelösungen bezüglich des Bauprojektmanagements existieren. Zu der Überforderung kommen auch die fehlenden expliziten und durchdachten Kundenanforderungen an eine Softwarelösung hinzu.

Die Unternehmen sollten, bevor sie sich auf die Suche nach einer Lösung machen, überlegen welche Arbeitsprozesse digitalisiert werden müssen und sich im Vorfeld auch Gedanken darüber machen, welchen Mehrwert sie sich durch die Digitalisierung erhoffen.

Der Nutzen ist für jedes Unternehmen individuell definierbar und muss auch seitens der Softwarelösung berücksichtigt werden. Auf dem Softwaremarkt unterscheidet man zwischen einer Insellösung, also einer Lösung, die nur ein kleinen Bereich von Arbeitsprozessen abdeckt aber trotzdem in ihrem Bereich hoch effizient ist, und den wenigen kompakten "vollumfänglichen" Lösungen die weitestgehend alle Funktionen und Module in Bezug auf Termine, Qualität und Kosten bieten.

Allerdings sollte es auch für jedes Unternehmen Basisanforderungen geben, die für alle gleich wichtig sind.

Eine Software sollte die Möglichkeit bieten, dass alle Projektbeteiligten kollaborativ zusammenarbeiten können und gleichzeitig die Möglichkeit der Mitarbeit und Integration außerhalb der Software bietet. Um die Nutzerakzeptanz und das effektive Arbeiten zu gewährleisten ist eine einfache und intuitive Bedienbarkeit sowie die Individualisierbarkeit auf die eigenen Anforderungen und Bedürfnisse essentiell.

Der Nutzen, der durch die Verwendung einer Bauprojektmanagement Software erreicht wird, ist enorm.

Durch die Prozessoptimierung schafft man es, dass die Abhängigkeiten zwischen Termine, Qualität und Kosten außer Kraft gesetzt werden.

Die gesamte und geplante Projektzeit wird bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität sowie die Einhaltung des Budgets durch effizientes und transparentes Projekt- und Kostencontrolling in Echtzeit eingehalten.

Durch die Nutzung einer digitalisierten Bauprojektmanagement Software entfallen jegliche Schnittstellenverluste durch die Interaktion von Funktionen wie zum Beispiel bei der Rechnungsprüfung verbunden mit der Mängelerfassung. Sämtliche Projektbeteiligte haben stets den gleichen Informationsstand. Fachkräfte wie Bau-, Projektleiter und Architekten haben durch das standardisierte und digitalisierte Arbeiten deutlich mehr Zeit für ihre Kernaufgaben. Durch schnelles Erkennen von Risiken werden Zeitverzögerungen und Budgetüberschreitungen effizient vorgebeugt. Termin beziehungsweise Taktplanung (LEAN) bewirkt eine wirtschaftlichere Ressourcennutzung hinsichtlich Maschinen und Arbeitskräften. Aufgrund zentraler Datenspeicherung können auf Knopfdruck individualisierte Berichte erstellt werden. Die cloudbasierte Bauprojekt- und Unternehmensmanagement Software [überbau] deckt schon heute die Bereiche Termin, Qualität,- und Kostenmanagement sowie das damit unmittelbar verknüpfte Unternehmensmanagement in großen Teilen ab.

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Der Autor ist Vertriebsleiter bei der Metis Systems AG.

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