Schloss Eckartsau
Modernen Brandschutz für Barockbau gewählt
Der Betreiber des Schlosses, die österreichische Bundesforste AG, verantwortet, dass das gesamte Objekt im Sinne des Denkmalschutzes instandgehalten wird. Der Balanceakt zwischen Denkmalschutz und Brandschutz ist ihnen ein besonderes Anliegen. Daher setzten die Verantwortlichen auf die Expertise von LST. Die Brandmelderzentrale-Serie der Bezeichnung BC600 sorgt für einen flächendeckenden Schutz des gesamten Schlossgebiets auf 6700 m². Das Kernstück des Systems bündelt die Informationen der 341 angeschlossenen Brandmelder, analysiert sie, erkennt Risiken und sendet im Bedarfsfall sowohl optische als auch akustische Signale. Darüber hinaus sorgt die Not- und Sicherheitsbeleuchtungsanlage mit mehr als 200 funküberwachten Leuchten für eine sichere Evakuierung im Notfall.
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Bei dieser Art von Kulturstätte müssen mehrere Anforderungen und Bedürfnisse in Bezug auf automatische Branddetektion berücksichtigt werden. "Nur von Anforderungen zu sprechen, wird unserem Auftrag nicht gerecht. Worauf es ankommt, ist das Meistern der Herausforderungen, die die brandschutztechnische Ausstattung solch eines Gebäudekomplexes mit sich bringt", erläutert Thomas Stöcklhuber, Projektleiter bei LST. "Damit ein Brandschutzkonzept in einem historischen Gebäude erfolgreich umgesetzt werden kann, bedarf es mehr als nur ein Grundverständnis für die Interessen aller Beteiligten", ergänzt Bernhard Lang, Schlossbetreuer bei der Österreichischen Bundesforste AG. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Planung und Umsetzung setze den offenen Dialog aller Projektverantwortlichen wie Beauftragte des Bundesdenkmalamts, Architekten, externe Berater sowie Handwerker voraus.
Ähnlich wie bei Museen wird auch bei Schlössern viel Wert auf ein ästhetisches Gesamterscheinungsbild gelegt. Dennoch hat die Sicherheit wie in allen Schutzobjekten oberste Priorität. Dort wo die Fluchtwegleuchten die Wege nicht ausreichend belichten können, hat das Team vor Ort weitere Sicherheitsleuchten installiert. Damit so wenig wie möglich von der vorgeschriebenen Technik sichtbar ist, wurden in manchen Räumen die Brandmelder lackiert und Notleuchten in dezenterer Ausführung eingebaut, erläutert Thomas Stöcklhuber. "Jeder Kontakt mit der Bausubstanz geschieht in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt", erklärt der Ingenieur. Um die ursprüngliche Optik des Jagdschlosses möglichst unverändert und ohne Beeinträchtigung zu erhalten, sind viele Linearmelder im Einsatz, wie beispielsweise im prunkvollen Festsaal. "Somit kann vermieden werden, dass aufwändig gestaltete Stuckdecken oder Deckengemälde durchbohrt werden", erklärt der Fachmann.
Der Linearmelder sendet einen Lichtstrahl von einem Ende des Saals zum anderen. Wird dieser Lichtstrahl etwa durch Rauchpartikel getrübt, meldet das System sofort einen Brand. Weiterhin verlangte die Umsetzung des automatisierten Brandschutzkonzepts mehr als 10.000 m Kabel, die größtenteils über den Dachboden verlegt wurden, sowie den Einbau von brandsicheren Schiebetüren, um das Gebäude in Brandabschnitte zu gliedern. Hinzu kommt der Einsatz von Brandfallsteuerungen in Aufzügen sowie die Installation und Ansteuerung von Rauchabzügen und Fluchtwegleuchten in den Treppenhäusern oder Gängen. "Moderner Brandschutz in historischen Gebäuden ist ein komplexes Thema, das sich nicht nur mit Fachkompetenz bewältigen lässt. LST hat gemeinsam mit den Projektpartnern stets kooperativ und erfolgreich an Lösungen gearbeitet, damit der Schutz des kulturellen Erbes und die Sicherheit der Menschen auf Schloss Eckartsau gewährleistet werden kann", schließt Lang.