Schmees & Lühn erstellt sechs neue Hallen.

Brücken in die Zukunft bauen

Fresenburg/Niederlangen (ABZ). – "Wir bauen Brücken in die Zukunft" – so lautet das Motto des mittelständischen Ingenieurbau-Unternehmens Schmees & Lühn, das zurzeit den Umzug an seinen neuen Standort im emsländischen Niederlangen vorbereitet.
Brückenbau
Sanierungsprojekte wie die 60 m lange Dahmebrücke aus Holz und Stahl in Königs Wusterhausen können auf dem neuen Firmengelände von Schmees & Lühn künftig komplett "in einem Stück" fertiggestellt werden. Bei der Brücke über die Dahme war es noch erforderlich, die einzelnen Teile am Einsatzort zusammenzufügen. Foto: Schmees & Lühn

Hier entstehen bis September sechs neue Hallen, mit denen Stahl- und Holzbau sowie der Korrosionsschutz für den Neubau und die Sanierung von Brückenbauwerken erstmals unter einem Dach vereinigt werden.

An den bisherigen Produktionsstätten Lathen und Fresenburg stoßen die Brückenspezialisten schon seit Längerem an ihre Kapazitätsgrenzen. Auf 12 500 m² Hallenfläche werden die rund 80 Mitarbeitenden von Schmees & Lühn künftig in Niederlangen tätig sein. Bauteile bis 60 m Länge und 5 m Breite sowie mit einem Maximalgewicht von 80 t können durch das neue Areal mit leistungsstarken Krananlagen dann als komplette Einzelstücke hergestellt werden. Die Hallen für den Holz- und den Stahlbau sind jeweils 80 m lang, die Strahlkabine für den Korrosionsschutz erstreckt sich über 50 m und kann bei Bedarf erweitert werden.

"Wir bauen mit den neuen Fertigungshallen auch an unserer eigenen Zukunft und sichern langfristig sowohl die Arbeitsplätze unserer hochqualifizierten Mitarbeiter als auch unsere Wettbewerbsfähigkeit. Zurzeit sind der Stahlbau und der Holzbau noch auf Lathen und Fresenburg verteilt, und für den Korrosionsschutz bedienen wir uns externer Dienstleister. Indem wir dies alles nun in Niederlangen zusammenführen, können wir einen großen Teil des Logistikaufwands einsparen und deutlich kosteneffizienter arbeiten", erklärte Josef Schmees, der den Betrieb in vierter Generation führt, im Rahmen des Richtfests Ende März 2022. Seines Erachtens trägt die Orientierung an der Zukunft bereits heute erste Früchte: Mit der Inbetriebnahme im September wird zugleich die Sanierung der Lingener "Meckerbrücke" – eines 60 m langen Bauwerks – beginnen. Für den aktuellen Zuschlag spielten die deutlich erweiterten Kapazitäten seiner Auffassung nach eine wichtige Rolle.

Zum Hintergrund: Die Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit der Lingener "Meckerbrücke", die den Dortmund-Ems-Kanal bereits seit 1953 überspannt, sind laut Bauwerksprüfung beeinträchtigt. Die Stahlfachwerk-Brücke mit Holzbohlen-Belag ist 5 m hoch und soll "in einem Stück" transportiert, saniert und wieder an Ort und Stelle montiert werden. Zu den Leistungen von Schmees & Lühn werden neben der eigentlichen Sanierung auch die Demontage, der Transport zum Hafen nach Lathen über den Wasserweg sowie von dort aus per Lkw nach Niederlangen und ebenso die Logistik für den Weg zurück gehören. Ähnlich wie bei der Lingener "Leinpfadbrücke" im Alten Hafen, die ebenfalls von Schmees & Lühn saniert wurde, wollen die Brückenbauer Sorge tragen, dass die typischen "Liebesschlösser" auch an der "Meckerbrücke" verbleiben können – solange die Statik dadurch nicht beeinträchtigt wird.

"Sowohl für dieses Projekt als auch für viele weitere, die bereits bis 2024 in unseren Auftragsbüchern stehen, erweist sich die verkehrsgünstige Lage unseres neuen Standorts direkt an der Autobahn 31 als ideal. Hier fertigen wir verschiedenste Brücken für den Fußgänger- und Radverkehr, und in den neuen Hallen haben wir nun die Möglichkeit, alle wesentlichen Leistungen aus einer Hand anzubieten", erklärt Tobias Tebbel, Prokurist von Schmees & Lühn. Dieses Argument spielte auch bei der Auswahl des Dienstleisters für den Neubau eine wichtige Rolle: So wurde die Münsteraner Niederlassung des Bauunternehmens Goldbeck beauftragt, das als Spezialist für Gewerbebauten in weiten Teilen Europas Objekte unterschiedlichster Größenordnungen realisiert.

Der Niederlangener Neubau mit einer Investitionssumme von rund 13 Mio. Euro begann im November 2021 mit den Tiefbauarbeiten. Die Fertigstellung des Rohbaus konnte bereits Ende März 2022 mit dem Richtfest gefeiert werden. Zu den rund 12 500 m² für die Fertigung kommen etwa 1200 m² für die Büros hinzu. "Mit der Erweiterung der Kapazitäten wollen wir uns aber nicht auf Großprojekte konzentrieren, sondern auch weiterhin kleinere Projekte im städtischen und ländlichen Bereich planen und ausführen", erläutert Tebbel.

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