Schneller und trockener Deckenbau

Weite Decken ohne Stahl umgesetzt

Kasendorf (ABZ). – Die Errichtung von Decken mit großen Spannweiten galt bislang ohne Baustahl als nicht umsetzbar. Mit der neuen Verbundlösung DUOBLOCK aus dem Hause maxit kommt nun eine ökologische, stahlfreie Alternative auf dem Markt, die den Deckenbau nachhaltig verändern kann, versichert der Hersteller.
Maxit Klebemittel Beton
Decken aus Massivholz bilden die Basis der Verbundlösung DUOBLOCK. Zur Verwendung kommen dabei ausschließlich hochwertige, keilgezinkte Konstruktions-Vollhölzer (KVH) aus Fichte nach DIN 1052:2008, so der Hersteller. Foto: maxit-Gruppe

Massivholz und Beton werden hier in einer hybriden Konstruktion vereint und ermöglichen über 11 m weite Decken für alle gängigen Gebäudetypen. Ein speziell entwickelter Vergussbeton schafft dafür eine kraftschlüssige Verbindung mit den Vollholzbalken.

"Bei dieser einzigartigen Hybridlösung können beide Baustoffe ihre bauphysikalischen Vorteile optimal ausspielen", erklärt Johannes Eberlein, Leiter Produktmanagement vom Hersteller maxit. Neben Stärken bei Statik, Schall- und Brandschutz überzeuge DUOBLOCK insbesondere ökobilanziell mit rund 64 % weniger CO2-Emissionen gegenüber herkömmlichen Konstruktionen.

Nachhaltige Alternative für Stahl

Der Einsatz von Baustahl schlägt sich in der Energiebilanz eines Gebäudes überdurchschnittlich negativ nieder. Allerdings steht umweltbewussten Planern und Bauherren nun eine nachhaltige Alternative zur Verfügung: die stahlfreie Holz-Beton-Verbunddecke DUOBLOCK (Zulassung DIBt., Z-9.1-904). Dabei handelt es sich um eine Deckenkonstruktion aus Massivholz-Fertigteilen, auf die bauseitig eine besondere Beton-Vergussmasse (Baustoffklasse A1) in Dicken von 50 bis 80 mm aufgetragen wird. Diese ist sowohl als Sicht- wie auch als verkleidete Decke ausführbar und eignet sich ideal laut Hersteller für ökologischen Holz- und Massivbau.

Angeboten wird die Verbunddecke von der familiengeführten maxit-Gruppe, die ihre gesamte Produktpalette für Rohbau, Ausbau und Fassade in den letzten Jahren auf den Prüfstand gestellt und klimatechnisch verbessert hat. Die neue Holz-Beton-Hybridlösung gilt dabei hausintern als Meilenstein hin zu einer umweltgerechteren Bauwirtschaft. Fast zehn Jahre intensive gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit dem Unternehmen Brunthaler Holzbau aus Egglham und dem Institut für Holzbau (IfH in Augsburg) gingen der Markteinführung voraus. Laut maxit-Gruppe wurden nie zuvor gegensätzliche Werkstoffe wie Holz und Beton derart ausgewogen in einem Bauprodukt vereint.

So bildet die vom Trockenmörtel-Spezialisten entwickelte Beton-Vergussmasse dank einer speziellen Sieblinie und des hohen Wasserrückhaltevermögens eine kraftschlüssige Verbindung mit den Vollholzbalken – und zwar mittels spezieller Fräsung und Dübeln aus Buchenholz. Während die Balken die Zugkräfte der Biegespannung aufnehmen, trägt der Beton die Drucklast. Auf diese Weise lassen sich die Stärken beider Verbundstoffe voll ausschöpfen und große Spannweiten von mehr als 11 m erreichen – bei 50 % weniger Flächengewicht gegenüber Standard-Stahlbetondecken. Dabei sind die Deckenunterseiten in unterschiedlicher Sichtqualität oder verkleidet ausführbar.

40 Prozent weniger Betoneinsatz

Mit rund 64 % weniger CO2-Emissionen weise DUOBLOCK einen deutlichen Nachhaltigkeitsbonus auf. Entsprechend werde das Treibhauspotenzial um 20 kg CO2-Äquivalent pro Quadratmeter reduziert, der Primärenergiebedarf um 40 %. Möglich sei dies durch 40 % weniger Betoneinsatz und den kompletten Verzicht auf Bewehrungsstahl. Das ist auch ein wichtiger ökonomischer Pluspunkt gegenüber Stahlbetondecken, deren Energie- und Herstellungskosten aufgrund der aktuellen Stahl- und Zementpreise spürbar gestiegen sind. Alternative Holz-Beton-Deckensysteme waren bislang ebenfalls noch auf Betonverankerungen und Baugewebe aus Stahl angewiesen.

Neben den ökologischen Nachteilen erweist sich hier jedoch insbesondere die Montage als enorm zeitaufwendig, da Bewehrung und Verguss nur geschossweise erfolgen können und damit den Baufortschritt deutlich verlangsamen. Im Gegensatz dazu profitieren Bauschaffende mit DUOBLOCK von einem schnellen und trockenen Bauablauf, denn das nächste Geschoss lässt sich direkt nach dem Verlegen der Decke aufsetzen. Erst nachdem das Gebäude wettergeschützt errichtet wurde, erfolgt der Verguss des Betons. Für eine zügige Verarbeitung wird dieser per Silo gebrauchsfertig auf die Baustelle geliefert, wobei das Fließestrich-Verfahren eine hohe Flächenleistung ermöglicht. Ausschalzeiten beschränken sich auf drei bis zehn Tage nach dem Vergießen. Dabei sorgt der minimale Betonquerschnitt für eine geringe Belastung durch Feuchtigkeit. Noch schnellere Ergebnisse sind mittels industrieller Vorfertigung möglich.

Fein vermalenes Naturprodukt

maxit sieht sich damit nach eigenen Angaben noch nicht am Ende der Entwicklung: Mittelfristig soll der zementgebundene Beton noch durch einen rein mineralischen Anhydrit-Fließestrich ersetzt werden. Als nicht thermisch behandeltes Naturprodukt, das nur fein vermalen wird, weist Anhydrit einen geringeren Primärenergiebedarf auf. Wissenschaftliche Langzeitversuche liefern hier bereits vielversprechende Ergebnisse. "Mit forschungsbasierten Innovationen kann die Bauwirtschaft neben Errichtungszeiten auch graue Energie einsparen. Dazu wollen wir mit unserer Decken-Verbundlösung langfristig beitragen", betont Eberlein.

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