Schulen im Check
Städte mit hohem Sanierungsbedarf ermittelt
Berlin (ABZ). – In vielen Schulen Deutschlands verlangt die Bausubstanz erhöhte Aufmerksamkeit. Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken hat aus diesem Grund die Sanierungsaufträge für Schulen der 20 größten deutschen Städte untersucht. So hat sie herausgefunden, wo der Baubedarf am größten ist.
Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken hat insgesamt 358 öffentliche Ausschreibungen analysiert. Dabei hat sie unterschieden, ob es sich bei den Vorhaben um Baumaßnahmen für Neubauten oder Instandsetzungsmaßnahmen handelt.
Mit insgesamt 40 Ausschreibungen belegt Hamburg den ersten Platz bei der Anzahl der geplanten beziehungsweise ausgeschriebenen Baumaßnahmen. Dicht gefolgt wird die Hansestadt von Berlin mit 35 Ausschreibungen. Auf den dritten Platz fällt Stuttgart mit 17 geplanten Baumaßnahmen an Schulen. Die zwei vorletzten Plätze belegen Frankfurt, Bielefeld und Dortmund mit je zwei Ausschreibungen sowie Nürnberg mit einer geplanten Baumaßnahme. Schlusslicht sind München und Dresden ohne Ausschreibungen für Bauprojekte an Schulen.
Bei 123 der untersuchten Ausschreibungen handelt es sich um die Instandsetzung bereits bestehender Gebäude. Mit 23 Ausschreibungen ist der Sanierungsbedarf in Hamburg am größten. Auf dem zweiten Platz ist Berlin mit 21 geplanten Instandsetzungen. In Essen stehen mit 14 Ausschreibungen die drittmeisten Sanierungen an.
Dortmund, Bielefeld und Bonn weisen hingegen keine geplanten Instandsetzungsprojekte an städtischen Schulen auf. Ebenfalls wenig zu tun, gibt es in Frankfurt am Main und Bremen mit jeweils zwei geplanten Maßnahmen. Den drittletzten Platz belegen mit je drei Projekten gleich fünf Städte: Münster, Düsseldorf, Leipzig, Bochum und Wuppertal.
Von den untersuchten Ausschreibungen beziehen sich insgesamt 85 auf den Neu- oder Anbau von Schulgebäuden. Die meisten davon finden sich erneut in Hamburg und Berlin. Hamburg plant derzeit 17 Maßnahmen an Neubauten und Berlin 14. Stuttgart belegt den dritten Platz mit zehn geplanten Projekten. Das Ende bilden Bielefeld, Köln, Bochum und Dortmund mit jeweils zwei Ausschreibungen. Keine Neubauten sind in Duisburg, Leipzig, Frankfurt und Nürnberg geplant.
"Schulen in Deutschland sind gerade vom Gesichtspunkt der Energieeffizienz oft nicht auf dem neuesten Stand. Bildung und Klimaschutz treffen hier wie in kaum einem anderen Fall aufeinander. Wir sprechen uns daher dafür aus, den Investitionsstau in Schulen nicht nur bei der Digitalisierung, sondern auch bei den Gebäuden aufzulösen", kommentiert Diplom-Ingenieur Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Bauwerken.
Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken hat sämtliche Ausschreibungen für Baumaßnahmen an Schulen der 20 größten Städte Deutschlands gezählt. Nicht erfasst wurden: Gerüstbau, Herrichtungen von Bauplätzen, Bauendreinigungen, Planungsdienstleistungen oder die Akquise von Gegenständen ohne weitere Installationen. Dabei hat die Bundesgütegemeinschaft 358 Ausschreibungen von Schulen analysiert und 208 Sanierungs- beziehungsweise Neubaumaßnahmen identifiziert.