Schwing S-Rohr 2.0

Pumpenkopf deckt Bereich Biomasse ab

Memmingen (ABZ). – Weltweit werden dem Maschinenhersteller Schwing-Stetter Deutschland zufolge etwa ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. In Deutschland landen jährlich 12 Millionen t Lebensmittel im Müll, das sind mehr als 50 % aller produzierten Lebensmittel in Deutschland – durchschnittlich etwa 313 kg/s. Diese Lebensmittel, aber auch nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) wie Holz, Mais oder Weizen enthalten pure Energie, die entweder in Biomeilern aerob (mit Sauerstoff und Bakterien) zu Wärme oder in Biosgasanlagen anaerob vergärt zu Gas umgewandelt werden. Bei den meisten Biogasanlagen wird das entstandene Gas vor Ort in einem Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Neuere Anlagen bereiten das Biogas laut Schwing mit Hinzunahme von CO2 und H2O zu Biomethan auf, das so von solch hoher Qualität und Reinheit ist, dass es direkt ins vorhandene Erdgasnetz eingespeist werden kann.

Vor Kurzem habe gerade der letzte Punkt der Bio-Methanisierung und das Einspeisen ins heimische Erdgasnetz jüngst im Zuge des Ukraine–Russland Konfliktes enorm an Bedeutung zugenommen, um Deutschland unabhängiger von externen Gasquellen zu machen. Frankreichs wiedergewählter Präsident Emmanuel Macron habe auf seiner Rede vom Februar in Belfort angekündigt, allein 10 Milliarden Euro für den ökologischen Wandel bereitzustellen, 5000 neue Biosgasanlagen sollen gefördert und neu gebaut werden. In Deutschland hat sich die Anzahl der Biogasanlagen in den letzten 20 Jahren verzehnfacht. Der Fachverband Biogas schätzt, dass allein durch den weiteren Ausbau von Biogas 42 % des aktuellen Gasimportes aus Russland durch Biogas ersetzt werden können und fordert den weiteren Ausbau unbürokratisch und zügig voranzutreiben.

Innerhalb der Prozesskette in der Biogasanlage ist die in Schredder und Siebtrommel ausbereitete Biomasse über Rohrleitungen zum Fermenter zu befördern. Genau diese Aufgabe übernimmt der neue BioShifter von Schwing. Im Jahre 1961 hatte Friedrich Wilhelm Schwing das S-Rohr als Ausprägung einer Rohrweichenpumpe zum Patent angemeldet. Es zeigte sich aber, dass der ebenfalls von Schwing entwickelte ROCK-Schieber für den Transport von Beton oder anderen homogenen Medien Vorteile gegenüber dem S-Rohr besitzt.

Schwing hat sich dem Thema als Erfinder des S-Rohrs eigenen Angaben nach erneut angenommen und mit der jahrzehntelangen Erfahrung beim ROCK-Schieber das S-Rohr völlig neu gedacht. Heraus kam eine moderne Rohrweichenpumpe, die speziell für die Förderung von Biomassen mit einem hohen Störstoffanteil prädestiniert ist: Der BioShifter. Der BioShifter wird mit einer bewährten Zweizylinder-Kolbenpumpe je nach Anwendung in verschiedener Länge und Durchmesser kombiniert und umfasst die Vorteile vom ROCK-Schieber bei geringem Verschleiß, einfacher Wartung und geringer Störanfälligkeit.

Es war bislang häufig ein Ärgernis: Um Verschleißteile beim S-Rohr austauschen zu können, muss in der Regel die Vorpressmischschnecke aufwändig demontiert werden. Dazu ist der Zugang zum klassischen S-Rohr meist nur von oben möglich, was Reinigung und Wartung aufwändig und mühsam machen. Der BioShifter lässt sich vergleichsweise einfach warten: Der vordere Teil vom Trichter kann weggeklappt werden und ermöglicht somit einen einfachen Zugang von vorne und erspart darüber hinaus auch den Abbau der vorgelagerten Förderschnecke. Für den schnellen Service gibt es zusätzlich mit dem BioShifter Quick-Hatch eine Serviceklappe, falls Störstoffe im Bereich des Trichters den Transport einschränken.

Der ROCK als etablierte Rohrweiche ist laut Herstellerangaben über die Jahre zu einem beliebten Dauerläufer gereift. Druckausgleichsfedern vorne und hinten sorgen für Dichtigkeit, die auch bei hoher Beanspruchung lange und verlässig erhalten bleibt. Schwing überträgt nun diese Vorteile auf die neue Ausprägung vom S-Rohr. Beidseitig angebrachte Druckausgleichsfedern gleichen Schwing zufolge den über die Zeit durch Verschleiß verlorenen Abstand automatisch aus, erhöhen den Druck und vermindern Leckagen über einen langen Zeitraum. Im Ergebnis müsse seltener manuell nachgeführt werden und die Gefahr von Wasseraustritt werde dramatisch verringert. Der BioShifter wurde von Grund auf neu konstruktiv gerechnet, um den Verlauf der Strömung zu optimieren. Die Umlenkung des Medienstroms wurde minimiert, was den Verschleiß verringert und somit die Langlebigkeit erhöht. Gleichzeitig werden potenzielle Ausfälle durch eventuelle Störstoffe, die den Leitungsweg verstopfen könnten, auf ein Minimum reduziert und der Gefahr von Klumpenbildung durch eine inhomogene Entwässerung des Transportmedium entgegengewirkt.

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