Seit 2001

Höchststand beim Wohnungsbau

Wiesbaden (dpa). – Der Wohnungsbau in Deutschland ist 2019 stärker in Schwung gekommen und hat den höchsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. Mit 293.000 errichteten Wohnungen, einem Plus von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Eine höhere Zahl an fertiggestellten Wohnungen hatte es 2001 gegeben (326 600). Während besonders viele Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstanden, gab es kaum Zuwächse bei Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen.

Trotz der Fortschritte am Bau bleiben die Fertigstellungen deutlich unter der Zielen der Bundesregierung. Sie hatte sich 1,5 Millionen neue Wohnungen in der laufenden Amtsperiode vorgenommen – 375.000 pro Jahr. Um die große Nachfrage nach Immobilien zu stillen und die Wohnungsnot in Städten zu bekämpfen, müssen nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen fertig werden. Im vergangenen Jahr ging es am Bau nun immerhin wieder deutlich aufwärts, nachdem es 2018 kaum mehr als eine Stagnation gab.

Dass 2019 nicht noch mehr gebaut wurde, lag vor allem an der hohen Zahl von genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen. Der "Bauüberhang" wächst seit Jahren und summiert sich schon auf 740 400 Wohnungen, der höchste Stand seit 1998. Als wichtiger Grund gilt, dass Baufirmen und Handwerker nicht mit dem Abarbeiten der Aufträge hinterherkommen. Auch machen viele Vorschriften die Arbeit komplex.

In den vergangenen Jahren hatte die Baubranche einen Boom mit teils zweistelligen Wachstumsraten erlebt. Noch sind die Auftragsbücher gut gefüllt, doch die Corona-Krise macht sich auch auf den Baustellen bemerkbar. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erwartet, dass die Umsätze dieses Jahr bei rund 135 Milliarden Euro stagnieren. Während die Nachfrage im Wohnungsbau weiter hoch sei, brechen die Aufträge im privaten und öffentlichen Bau weg. "Das deutet im Augenblick auf nichts Gutes hin", sagte HDB-Präsident Peter Hübner jüngst. Auch Hygienemaßnahmen auf den Baustellen wie Abstandsregeln und versetzte Schichten sowie fehlende Arbeitskräfte bei Subunternehmen machen die Arbeit nicht leichter.

Viele Städte kämpfen in der Wohnungsnot mit den gleichen Problemen: Es fehlen Flächen für Wohnungen, die Immobilienpreise schießen in die Höhe und die Bauwirtschaft kommt kaum hinterher. Der Druck schlägt sich in hohen Preisen nieder, die später zu teuren Mieten führen.

Die Corona-Krise hat dem Immobilienspezialisten F+B zufolge bislang kaum etwas daran geändert. Zwar brachen die Anzeigen von Mietwohnungen im März ein. Doch Mieten und Kaufpreise bewegten sich laut einer neuen Analyse bis Ende Mai kaum. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten offenbar keinen nennenswerten Einfluss, sagte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner. "Weder waren in hohem Maße Preisanpassungen nach oben zu beobachten, noch wurden ,Corona-Rabatte' zur schnelleren Vermarktung von Miet- und Kaufimmobilien gewährt."

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