Selbstständiges Kippen ein Muss

Bombastus setzt auf speziellen Pkw-Anhänger

Freital (ABZ). – Der Naturheilmittelhersteller Bombastus blickt auf eine lange Tradition zurück und ist besonders für die Salbeipflanze bekannt. Um sie zu ernten, setzt das Unternehmen auf ein durchdachtes Prinzip. Teil davon ist ein spezieller Pkw-Kipphänger des Großenhainer Herstellers Stema.
Stema Landwirtschaft Nutzfahrzeuge
"Wir benötigten einen Transportanhänger, der selbständig kippen kann, ohne dass unsere Mitarbeiter permanent danebenstehen und von Hand pumpen müssen", sagt Daniel Lehmann, Abteilungsleiter Feldbau bei Bombastus. Foto: STEMA Metalleichtbau

Der Transporter erleichtere dem Feldbau-Team durch seine elektrische Hydraulikpumpe und andere Spezifikationen die Arbeit.

Die Geschichte der heutigen Bombastus-Werke AG in Freital geht bereits auf das Jahr 1904 zurück. Das Sortiment des Naturheilmittelherstellers umfasst Arznei, Heilpflanzen, Früchte- und Kräutertees, Schüßler-Salze, pharmazeutische Grundstoffe, Mund- und Hautpflegeprodukte, ätherische Öle, Basisöle und Duftessenzen. Insgesamt kommt das Portfolio von Bombastus auf mehr als 200 Produkte für Gesundheit und Wohlbefinden. Sie werden hauptsächlich über Apotheken, aber auch über den eigenen Onlineshop und am Firmensitz in Freital verkauft.

Für die Herstellung der Produkte gelten strenge Regeln. So müssen die zur Verarbeitung vorgesehenen Pflanzen auf natürliche Weise angebaut werden. Zudem ist eine Ernte wichtig, die die Pflanze und ihre Wirkstoffe schont. Gerade Salbei ist dabei sprichwörtlich zum Markenzeichen des Unternehmens geworden. Die Pflanze wird von Bombastus bereits seit 1914 auf eigenen Feldern nahe des Firmenstandorts in Freital angebaut. Damit die Salbei- Ernte heutzutage effizient und ohne Unterbrechung laufen kann, setzt Bombastus auf ein wirksames Prinzip: Es werden zwei Erntekäfige gleichzeitig eingesetzt, von denen sich immer einer auf dem Feld befindet. Währenddessen wird der andere mit einem Pkw- Anhänger zur Freitaler Trockenhalle gebracht, wo die Ernte für die Weiterverarbeitung vorbereitet wird.

Für den Transport der Salbeikäfige kommt ein Anhänger zum Einsatz, der spezielle Anforderungen erfüllt. "Wir benötigten einen Transportanhänger, der selbständig kippen kann, ohne dass unsere Mitarbeiter permanent danebenstehen und von Hand pumpen müssen. Zudem brauchten wir einige Modifikationen. Da wir gern mit regionalen Partnern zusammenarbeiten, fiel unsere Wahl beim Transportmittel auf einen hiesigen Betrieb, Stema", sagt Daniel Lehmann, Abteilungsleiter Feldbau bei Bombastus.

Rückwärtskipper mit elektrischer Hydraulikpumpe

Der Anhänger, der beim Freitaler Team im Einsatz ist, heißt ROCKO II. Dabei handelt es sich um einen Rückwärtskipper mit elektrischer Hydraulikpumpe. Der dreistufige Hubzylinder des Kippers stemmt laut Anwender problemlos auch größere Lasten, während die Bedienung per Knopfdruck den Kollegen die Arbeit erleichtert. Die für die Pumpe nötige Batterie befindet sich direkt im Anhänger und wird während der Fahrt geladen. In einer Alu-Box sind sie und das Pumpenaggregat vor Spritzwasser und Steinschlag geschützt.

Eine weitere Erleichterung für das Feldbau-Team soll die geringe Höhe des Anhängers sein, die ein schnelles Verladen direkt vom Erntefahrzeug aus erlaubt: Der Traktor fährt heran und hebt den Käfig gleich auf den Anhänger. Der niedrige Schwerpunkt des ROCKO II ist dabei wichtig für die Stabilität der Transporte. Denn die Käfige selbst haben einen hohen Schwerpunkt und müssen möglichst tiefsitzend transportiert werden. Dazu erklärt Daniel Lehmann: "Sie müssen bedenken, dass sich in so einem Erntekäfig bis zu 600 Kilogramm Salbei befinden. Außerdem wiegt der Käfig selbst noch einmal 400 Kilogramm, da braucht es für sichere Fahreigenschaften einen niedrigen Schwerpunkt des Anhängers." Weiterhin geben die STEMA-V-Deichsel und die robuste Gummifederachse mit Einzelradaufhängung dem gebremsten Hochlader seine zuverlässigen Nachlaufeigenschaften und eine stabile Straßenlage, heißt es. Der ROCKO II sei bei alldem trotzdem ein relativ leichter Pkw-Anhänger und benötigt daher kein spezielles Zufahrzeug.

Die Standfestigkeit im Gelände soll dadurch sichergestellt sein, dass es sich beim ROCKO II um einen Zweiachser handelt. Die hohen Lastenträger ergänzen das durch eine große Bodenfreiheit – ebenfalls unerlässlich auf Feldwegen und im Gelände. Damit genügend Platz für den Erntekäfig vorhanden ist, brauchen Daniel Lehmann und seine Kollegen eine große hindernisfreie Plattform als Ladefläche.

Anhängers als Hochlader

Der individualisierte Rückwärtskipper besitzt ihren Angaben zufolge eine solche und verzichtet beispielsweise auf die serienmäßigen Bordwände. Die Konzeption des Anhängers als Hochlader sorge zudem für ein gutes Verhältnis zwischen Hängerbreite und nutzbarer Fläche. Auf der Plattform befinden sich Schienen für den rollbaren Käfig; sie erlauben es, diesen auf- oder abzurollen. Am Trockenlager kann der fixierte Käfig aber einfach geöffnet werden und die Salbeipflanzen werden dann durch das Kippen des Hängers entladen.

Der ROCKO II ist laut Hersteller ein kompakter Rückwärtskipper, der für anspruchsvolle, gewerbliche Einsätze entwickelt wurde. Die massive Stahlprofilkippbrücke und die – in der Standardvariante vorhandenen – doppelwandigen Bordwände meistern auch große Belastungen. Der Grundrahmen und die Kippbrücke des ROCKO II sind aus massiven Stahlprofilen geschweißt und im Tauchbad feuerverzinkt. Der Dreistufige Teleskopzylinder ist hartverchromt und soll besonders langlebig sein.

Basis für den ROCKO II ist wiederum die Stema-Baureihe SySTEMA. Sie ist nach dem Baukastenprinzip konzipiert und soll dadurch ein Fundament bilden, das je nach Bedarf individualisiert werden kann. Dadurch soll der Anhänger im Handumdrehen mit unterschiedlichen Aufbauten wie Hochplanen oder Gitteraufsätzen und Leitergestellen versehen werden können.

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