Sicher hoch hinaus
Neue Fenster für die Santnerpasshütte
In einzigartiger Position in den Dolomiten zwischen Rosengartenspitze und König-Laurin-Wand liegt die Schutzhütte auf dem Santnerpass. Die zwischen Frühjahr 2021 und Mitte 2023 neugestaltete Hütte wurde von den Senoner & Tammerle Architekten als Nurdachhaus konzipiert und mit einer Außenhaut aus verzinktem Stahlblech versehen, das das Umgebungslicht reflektiert und mit der beeindruckenden Berglandschaft nahezu verschmilzt.
Gaubenfenster auf beiden Seiten der Dachflächen versorgen die Innenräume mit Tageslicht. Das im Erdgeschoss untergebrachte Restaurant ermöglicht über eine großflächige Panoramaverglasung und eine in die Hüllform eingeschnittene Terrasse außergewöhnliche Aussichten auf die hochalpine Landschaft. Die Innenräume sind fast komplett in Holz ausgestaltet – schlicht und modern mit klaren Linien. Diese futuristisch wirkende Architektur sorgte in Südtirol für viel Diskussion, wie die Hüttenwirte Romina und Michel Perathoner berichten, die statt den bisherigen 17 nun 36 Schlafplätze zur Verfügung haben.
Insbesondere die Organisation der Baustelle war eine große Herausforderung, denn schließlich musste alles Material per Helikopter auf 2734 m gebracht und an ausgesetzter Stelle montiert werden. Gerade für den Transport der dreifach verglasten Fenster und Panoramaglaseinheiten war die Höhendifferenz ein Problem. Doch der Südtiroler Fensterhersteller Finstral kennt sich aus mit schwierigen Projekten. „Genau hier beginnt unsere spannende Geschichte: Unsere Fenster haben gelernt zu fliegen“, erzählt Finstral-Verkäufer Thomas Röggla, der die Lieferung und Montage der Fenster leitete. Dazu musste jeder Schritt immer genauestens geplant und vorbereitet werden. „Begonnen hat das schon in unserer Glasfertigungsanlage in Scurelle bei Trient. Sie befindet sich auf 375, die Hütte auf 2734 Höhenmeter. Je höher die Lage, desto weniger Luftdruck ist vorhanden. Damit sich das Glas durch diesen immensen Höhen- und Luftdruckunterschied nicht biegen und einfach brechen beziehungsweise platzen würde, haben wir bereits in der Produktion den Swisspacer Air zum Druckausgleich in die Warme Kante Abstandhalter der Scheibenzwischenräume eingebaut“, erklärt Röggla.
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Die fertigen Elemente lieferte Finstral auf die Minute genau zum Abholort, von dem aus sie mit einem Helikopter weiter transportiert wurden. „Gerade bei den großen, sehr schweren Fensterwänden durfte uns kein Fehler passieren, die jeweiligen Ladungen durften auf keinen Fall zu schwer sein. Außerdem musste der Helikopter verhältnismäßig langsam aufsteigen, damit sich der Luftdruck in den Fenstern anpasste und die Elemente nicht platzten. Das alles war auf die Minute genau getaktet“, erklärt Kristin Oberrauch, Leiterin des Finstral-Direktverkaufs Südtirol bis Verona. Die Zargen und Elemente wurden nahe der Baustelle auf einer Lagerfläche deponiert, anschließend mit einem Sauger über einen Baukran zur Hütte gebracht und montiert. Die Montagearbeiten direkt am steilen Abhang übernahmen Finstral-Monteure, die neben der passenden Ausrüstung auch über ein hohes Maß an Schwindelfreiheit und körperliche Fitness verfügen mussten. In insgesamt zehn Tagen waren die Montagezargen und die Fensterelemente mit maximaler Konzentration und Effizienz eingebaut.
Sowohl die Hüttenwirte als auch die Besucherinnen und Besucher der Santnerpasshütte profitieren nun von einer einzigartigen Architektur sowie von Glas- und Fensterlösungen, die mit hoher Ästhetik und Funktionalität überzeugen. Die Haustür und die Rahmen der Fenster und Fensterwände wurden auf der Innen- wie auf der Außenseite mit Aluminium ausgestattet. Sie fügen sich so stilistisch in die Außenfassade ein und verleihen auf der Innenseite den Räumen einen modernen und eleganten Charakter. Stabilität musste auch das Glas der Elemente bieten, vor allem im unteren Bereich: Die eingesetzte Dreifachverglasung wurde auf der Außenseite mit einem Verbundsicherheitsglas ausgestattet, damit das Glas nicht brechen kann, falls Schnee von außen auf die Fläche drücken sollte.
Große Fensterflächen im Erdgeschoss und helle Farbtöne sorgen für viel Licht und eine freundliche Atmosphäre. Alle Fenster und Glaseinheiten sind mit dem Abstandhalter Swisspacer Ultimate ausgestattet. Damit bleibt der Glasrand auch im rauen Klima der Dolomiten vor Wärmeverlusten optimal geschützt – das spart Energie und unterstützt ein angenehmes Raumklima. Durch kontinuierlichen Druckausgleich hat der Swisspacer Air als ein kleines Bauteil im Randverbund die Gefahr von Glasbruch beim Transport reduziert. Direkt vor Ort minimiert er auch auf 2734 m Höhe die auf Fenster und Fensterwände einwirkende Klimalasten und sorgt so für mehr Glasschutz.
„Das Projekt war sehr komplex und mit viel Spannung verbunden, aber wir haben alles gemeistert und sind froh, dass alles so reibungslos funktioniert hat“, resümiert Kristin Oberrauch. „Und wir genießen die herrliche Aussicht durch wunderschöne und hochwertige Fenster“, zeigen sich Michel und Romina Perathoner sehr zufrieden.