Sicherheit, Komfort und fehlerfreie Bedienung

Komatsu rückt Maschinenführer in den Fokus der Entwicklung

von:

Robert BACHMANN

Komatsu Radlader Bagger und Lader
Der PW 180-10 ist der erste Mobilbagger des Herstellers, der EU Stufe IIIB entspricht. Auf der bauma wird er dem breiten Fachpublikum nun erstmals vorgestellt.

HANNOVER - „Technologien für Ihren Erfolg“. Unter diesem Motto präsentiert sich Komatsu International N.V. auf der diesjährigen bauma in München.

– Neben zahlreichen Detailverbesserungen in Hinblick auf Fahrerkomfort und Sicherheit setzt der Konzern im Rahmen seiner aktuellen Entwicklungsarbeit insbesondere auf kosteneffiziente und umweltverträgliche Antriebstechnologien.

Ein Schwerpunkt der Messepräsentation von Komatsu sind die neuen Radlader der Serie 7. Bereits seit Herbst des vergangen Jahres im Handel sind der WA 380-7 (18,5 t Einsatzgewicht) und der WA 500-7 (35,5 t Einsatzgewicht) die ersten Radlader des Baumaschinenherstellers auf dem europäischen Markt, deren Antriebstechnologien der EU Abgasemissionsstufe IIIB entsprechen. Bei den Motoren der aktuellen Serie 7 setzt das Unternehmen auf eine konzerneigene Lösung, die speziell für den Einsatz von Radladern angepasst wurde und durch das Vermeiden gängiger Probleme in diesem Segment zur Einsparung von Betriebskosten beitragen soll.

"Radlader sind besonders anfällig für ein Verstopfen des Dieselpartikelfilterelements", erklärt Henrik Flohr, Produktmanager für mittelgroße Radlader bei Komatsu. Dies sei der Fall, "weil der Leerlaufanteil viel höher ist als bei anderen Geräten. Deswegen haben wir eine sogenannte Kombilösung eingeführt, die einen Dieseloxidationskatalysator mit einem sehr hohen Anteil an Edelmetallen in Verbindung mit einem speziell von Komatsu entwickelten Dieselpartikelfilter beinhaltet." Der Unterschied besteht in der Fähigkeit zur passiven Regeneration durch Kohlenwasserstoffoxidation. Im Gegensatz zu anderen Technologien werden Rußpartikel hierbei nicht lediglich akkumuliert, sondern während des Betriebes der Maschine fortlaufend chemisch zersetzt. "Erst wenn dies aus irgendeinem Grund nicht mehr möglich ist, können wir auch zusätzlich Kraftstoff dazu geben. Ansonsten können wir es passiv", betont Flohr. Begünstigt wird dieser Prozess dadurch, dass der Rußpartikelfilter im ständigen Informationsaustausch mit dem Motor steht. Auf Basis der eingehenden Daten stellt der Motor die jeweils passenden Betriebsparameter bereit.

Eine weitere Neuerung ist der großvolumige Drehmomentwandler mit automatischer Wandlerüberbrückungskupplung. Der größere Durchmesser des Wandlers ermögliche dabei, mehr Drehmoment vom Antriebsstrang auf das Gerät zu übertragen. Neben einer guten Beschleunigung, hohen Geschwindigkeiten beim Befahren von Steigungen sowie einem niedrigen Kraftstoffverbrauch bei Materialtransporten sollen die neuen Modelle auf dieser Grundlage ein leichteres Eindringen beim Laden der Schaufel sowie Abschieben von Böden gewährleisten. In den Gängen 2, 3 und 4 greift hierbei automatisch die nun serienmäßig verbaute Wandlerüberbrückungskupplung, welche dem Bericht des Herstellers zufolge den Kraftstoffverbrauch in sämtlichen Fahrapplikationen erheblich verringere.

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Komatsu Radlader Bagger und Lader
Bei einer Motorleistung von 195 PS (142 kW) wird der WA380-7 von einem Komatsu SAA6D107E-2 Motor angetrieben und ist dabei abgasarm gemäß EU Stufe IIIB/EPA Tier 4 Interim. Fotos: Bachmann
Komatsu Radlader Bagger und Lader
Ein markantes Sicherheitsmerkmal der Serie 7 bilden die zu den Seiten hin ausschwenkbaren Radabdeckungen. Auf diese Weise können Service- und Wartungsarbeiten vom Boden ausgeführt werden, ohne dass der Anwender gezwungen ist, auf das Rad zu klettern.

Intelligente Maschinentechnik

Insgesamt um 10 bis 15 % habe der Hersteller die Betriebskosten bei der aktuellen Radlader-Serie reduzieren können. Ein entscheidender Grund hierfür sei vor allem das neue SmartLoader Logic System (SLL) von Komatsu, einer vollautomatisierten Motorsteuerung, die sich den Betriebsparametern der Maschine automatisch anpasst. Sämtliche Systeme der Maschine – Motor, Getriebe, Arbeitshydraulik, Stellung der Bedieneinrichtung etc. – sind miteinander vernetzt. Im permanenten Datenaustausch befindlich könne der Motor so jederzeit die optimale Motorleistung für den jeweiligen Arbeitseinsatz bereitstellen.

Damit nicht genug, versetzt die neue Version 4 des konzerneigenen Telematik-Systems "Komtrax" die mit ihm ausgestatteten Maschinen nun in die Lage, mit dem Fahrer in Kontakt zu treten und ihn aktiv bei der Optimierung seiner Maschinenführung zu unterstützen. Flohr: "Verschiedene Hersteller haben sich über lange Zeit Gedanken gemacht: Wie können wir den Fahrer in der Maschine erreichen? Wie kann man das Potenzial, welches der Fahrer eventuell noch offen hält, ausschöpfen? Herkömmliche Lösungen wie die sogenannten Eco-Trainings usw. haben uns da nicht gereicht." Komatsu hingegen möchte den Maschinenführer direkt während der Anwendung ansprechen. Möglich machen dies die sogenannten Verbesserungsvorschläge, welche die Maschinen selbstständig geben. Lässt der Fahrer seinen Radlader beispielsweise zu lange im Leerlauf oder benötigt zu viel Zeit beim Beladen der Schaufel, wird ihm dies direkt auf dem Display in der Kabine angezeigt. Gleichzeitig unterbreitet das Gerät dem Fahrer Vorschläge für einen effizienteren Umgang.

Gezielt den Fahrer ansprechen möchte Komatsu auch mit den komplett erneuerten Fahrerkabinen. Hier insbesondere den europäischen Fahrer, der auf einen komfortablen Arbeitsplatz in der Maschine besonderen Wert lege, wie der Produktmanager zu berichten weiß: "Die Fahrer wollen sich wohl fühlen. Sie haben längere Tage, die Schichten dauern bis zu zwölf Stunden. Hier ist es wichtig, dem Fahrer eine angenehme Umgebung zu schaffen." Die Maschinen verfügen daher nun unter anderem über einen elektronischen Kurzhebel, der sich individuell auf den Bediener abstimmen lässt. Sämtliche Bedienelemente wurden entsprechend den neuesten ergonomischen Anforderungen überarbeitet. Über das 7" große Display wird der Maschinenführer in 25 Sprachen mit allen wichtigen Informationen versorgt. Darüber hinaus enthalten die Maschinen bereits in der Basisausstattung eine Klimaautomatik mit Kühlfach, ein CD-Radio mit Aux-In-Anschluss für Mp3-Player sowie eine großzügige Ablagebox. Zudem sei der Geräuschpegel innerhalb der Kabine noch einmal deutlich gesenkt worden – beim WA 380-7 bspw. auf 68 dB(A).
Schwerpunktthema Sicherheit

Ein weiterer Aspekt, dem der Hersteller im Rahmen seiner Weiterentwicklung noch einmal erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt hat, ist das Thema Sicherheit. So verfügen sowohl der WA 380-7 als auch der WA 500-7 serienmäßig über eine Rückfahrkamera. Optional können die Geräte zudem mit Seitenkameras ausgestattet werden. Die Bereiche, welche der Fahrer dabei vordergründig im Blick haben möchte, kann dieser sich nun auf einen Auswahlspeicher am Bedienhebel legen. Ebenfalls neu sind eine zusätzliche Hupe, Gurtwarnlampen, LED-Rückleuchten sowie ein zusätzlicher Motorstoppschalter. Ein markantes Sicherheitsmerkmal bilden darüber hinaus die zu den Seiten hin ausschwenkbaren Radabdeckungen. Auf diese Weise können Service- und Wartungsarbeiten jederzeit vom Boden ausgeführt werden, ohne dass der Anwender gezwungen ist, auf das Rad zu klettern und dabei das Risiko eines Sturzes in Kauf zu nehmen.

Veränderungen wie diese stehen in einer Reihe zahlreicher Detaillösungen, in deren Masse der Hersteller Produktivität, Effizienz und Sicherheit seiner Maschinen sowie deren Bediener deutlich steigern will. "Sie erfinden das Rad heute nicht mehr neu", weiß auch Sebastian Zienau, Produktmanager für Mobilbagger bei Komatsu. "Man muss in die Details gehen. Wo können wir aus der Maschine noch etwas herauskitzeln, um dem Kunden die bestmögliche Maschine zu bieten, die für ihn am wirtschaftlichsten arbeitet?" Nach diesem Prinzip sei der Baumaschinenhersteller auch beim jüngsten Mitglied der Produktfamilie verfahren, dem PW 180-10. Der Mobilbagger ist der erste des Herstellers, der Abgasemissionsstufe IIIB entspricht. Die Maschine verfügt über ein Betriebsgewicht von 16,8 bis 19 t bei einem Löffelvolumen von 1,13 m³ und 116 kW (ca. 158 PS) Antriebsleistung. Neben der neuen Motorentechnologie habe sich das Unternehmen vor allem der Optimierung der Hydraulikpumpe gewidmet. Eine mit 6,5 % bemessene Leistungssteigerung sei das Ergebnis dieser Bemühungen.

Auch in Hinblick auf den PW 180-10 haben sich die Entwickler ausführlich Gedanken zum Thema Sicherheit gemacht. So verfügt die Maschine beispielsweise über einen klappbaren Rundumlichthalter, der verhindern soll, dass die Leuchte während des Betriebes verloren geht.

Darüber hinaus haben einige der Detailveränderungen, wie sie bereits in die Konstruktion der Serie 7 Radlader zum Tragen gekommen sind, auch in die Konzeption des neuen Mobilbaggers Eingang gefunden – unter anderem die deutlich helleren LED-Rücklichter oder der zusätzliche Panikschalter. Hinzu kommen eine Stummschalt-Funktion für das integrierte Radio, vergrößerte Aufsteige sowie eine völlig überarbeitete Bremslogik.

Der Mobilbagger, der in seiner finalen Version exklusiv auf der bauma enthüllt werden soll, stellt nur eines von zahlreichen Produkten dar, die Komatsu auf der Messe in München präsentieren möchte. Mehr als 30 Maschinen sollen den Fachbesuchern auf der rund 4500 m² großen Ausstellungsfläche in Halle B5 (Stand-Nr.: 102/302, 104/304, 301/400, 303/402) vorgestellt werden.

Neben den Maschinen selbst will Komatsu entsprechend auch seine Kundendienstleistungen vorstellen. Besucher des Standes bekommen so die Gelegenheit, sich etwa über das umfassende Serviceprogramm Komatsu Care oder den Ersatzteil-Support des japanischen Baumaschinenherstellers zu informieren. Auch Vertreter des konzerneigenen Finanzierungsprogramms Komatsu Finance werden anwesend sein – einem Service-Bereich, dem das Unternehmen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der noch immer anhaltenden Nachfrage-Flaute in Europa erhöhte Aufmerksamkeit schenkt. Darüber hinaus hat das Fachpublikum die Chance, sich die aktuelle Version 4 von Komtrax, dem exklusiven satellitengeschützten Maschinenerfassungsystem von Komatsu, anzuschauen. Ebenfalls wird der Bereich Mining auf dem Stand vertreten sein und eine Original Kabine eines Mining-Baggers PC8000 zeigen, die sicher große Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Auf dem Außengelände hat Komatsu zusätzlich eine 1000 m² große Demo-Fläche. Hier werden sich neben zwei Maschinen, die mit der neuen iMC-Technologie (intelligente Maschinen Kontrolle) auch die Fahrerbar, ein Komatsu-Shop und ein interaktives Baggersimulator-Spiel für die Kunden befinden. Abgerundet wird das Außengelände mit einer 56 t schwere Bergbauschaufel eines PC5500 Mining-Baggers, die mit einem Volumen von 29 m³ sicherlich ein Publikumsmagnet sein wird.

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