Sieb- und Mischtechnik

Schaufelseparatoren werden noch flexibler

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Allu-Geschäftsführer Patrick Püschel will die Marktführerschaft weiter ausbauen. Foto: Weiße

Über die Durchsetzung des hydraulischen Schnellwechslers, steigende Gebühren von Deponien und den Messeauftritt des Unternehmens auf der kommenden demopark sprach Patrick Püschel, Geschäftsführer der Allu Deutschland GmbH mit Sitz in Bünde, mit ABZ-Redakteurin Sonja Weiße.ABZ: Welchen Stellenwert hat die demopark für Allu?Püschel: Neben der bauma als weltgrößter Baumaschinenmesse ist auch jede kleinere Messe im deutschsprachigem Raum für uns sehr wichtig. Denn nicht jedes kleinere Unternehmen kommt zur bauma. Und auf kleineren Messen können wir mit den Kunden oft ausführlichere und längere Gespräche führen. Dementsprechend ist auch die demopark wichtig für uns.ABZ: Was werden Sie dort zeigen?Püschel: Als einziger Hersteller führen wir Schaufelseparatoren sowohl für sehr kleine als auch für sehr große Trägergeräte, von 4–300 t. Da die demopark sich insbesondere auf den Bereich GaLaBau ausrichtet, werden wir dort vor allem Sieb- und Mischgeräte unserer Kompaktmaschinenserie zeigen, sprich die DL-Serie für Trägergeräte von 4–12 t. Auch für den GaLaBau ist das Thema Separatoren wichtig, z. B., wenn für einen Kunden der Vorgarten neu gestaltet wird. Um den anfallenden Boden wiederverwerten zu können, muss i. d. R. z. B. die Grasnarbe vom Boden getrennt werden. Auch die Verdichtungstechnik für kleine Trägergeräte werden wir präsentieren. Auf einer Live-Baustelle wird ein mit einem vollhydraulischen OilQuick Schnellwechsler ausgestatteter 8-t-Bagger zeigen, wie einfach sich die Anbaugeräte wechseln lassen.

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Auch auf der demopark wird Allu die Geräte auf einer Live-Baustelle zeigen, kündigt Geschäftsführer Patrick Püschel an. Foto: Allu

ABZ: Gibt es Neuheiten unter den Exponaten?Püschel: Wie bereits auf der bauma werden wir die Erweiterung unseres TS Siebsystems vorstellen. Damit sind unsere Siebsysteme noch flexibler geworden. Wir hatten vorher schon das Doubling-System entwickelt, mit dem ein Arbeiter auf der Baustelle ohne viel Arbeitsaufwand die Körnung der Maschine verändern kann. Nun sind mit dem Tripling-System sogar drei verschiedene Größen möglich. Aus einer 25 mm-Absiebung kann man auf 75 mm umschlegeln. Außerdem werden wir unsere 8-mm-Absiebung präsentieren, mit der besonders feiner Boden gesiebt werden kann. Das ist z. B. erforderlich, wenn der Boden wiederverwendet wird, um später Rasen einzusäen. Aber auch die Allu-App-Steuerung werden wir auf der demopark zeigen. Über die Allu-App kann der Baggerfahrer sich mit der Seriennummer zu der Maschine verbinden und Hinweise zur Anwendung abrufen. Sie bietet neben Anwendungsbeispielen, Betriebsanleitung, Sicherungshinweisen, Service- und Wartungsterminen auch die Möglichkeit des Trackings. Darüber kann ein Unternehmer die Betriebsstunden eines Gerätes abfragen. Die Frage nach dieser Möglichkeit kam in den letzten zwei, drei Jahren immer öfter auch für Anbaugeräte auf.ABZ: Wie profitiert Allu von der aktuell guten Baukonjunktur?Püschel: Zum einen investieren die Unternehmen, weil die Auftragslage gut ist. Zum anderen wird es immer schwieriger für sie, das beim Kanalaushub ausgebaute Material zu entsorgen. Früher haben Bauunternehmer dieses Material standardmäßig auf einen Lkw geladen und auf eine Deponie gefahren. Mittlerweile sind einige Deponien jedoch voll. Außerdem steigen die Gebühren der Deponien. Heute muss sich jeder Unternehmer überlegen, wie er bei der Material-entsorgung wettbewerbsfähig bleibt. Eine Alternative zur Entsorgung auf der Deponie ist es, möglichst viel des Materials auf der Baustelle wieder zu verwerten. Dafür muss der Unternehmer es zuvor teilweise aufbereiten. Wenn das Material zu nass ist, muss er bspw. ein Bindemittel, ein Kalk-Zement-Gemisch, beimischen, um es wieder fest und verdichtbar zu machen. Wenn große Steine enthalten sind, muss er vor dem Rückverfüllen die Störstoffe absieben. Das ermöglichen wir mit unseren Transformer Siebtechniken.

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In Deutschland werden inzwischen 70–80 % der neuen Bagger mit einem vollhydraulischen Wechsler ausgeliefert, schätzt Patrick Püschel. Wer sich mit Kanalbau beschäftige, komme um dieses Konzept kaum noch herum, wenn er wettbewerbsfähig bleiben wolle. Foto: Allu

ABZ:Allu ist ein internationales Unternehmen. Was zeichnet den deutschen Markt im Vergleich zu anderen Märkten aus?Püschel: In anderen Ländern beschäftigt sich Allu hauptsächlich mit Materialwiederverwertung und -verarbeitung: mit Deponien, mit den Transformern und der Materialaufbereitung. In Deutschland dagegen spielt auch die Automatisierung eine große Rolle. Damit meine ich ein System der Rückverfüllung, bei dem der Baggerfahrer mit dem Schaufelseparator Abfallboden aufbereiten, diesen wieder einbaut und dann mit einem Anbauverdichter verdichtet. Mit einem vollhydraulischem Schnellwechsler am Bagger muss der Baggerfahrer nicht mehr aussteigen, um Anbaugerät und Hydraulikschläuche zu tauschen oder eine Adaptierung auf dem Anbaugerät mechanisch zu öffnen und zu schließen. Er muss nur noch einen Schalter im Bagger umlegen. Er klinkt den Separator aus, klinkt in den Anbauverdichter ein und kann sofort verdichten. Im Gegensatz zu einem handgeführten Verdichter kann man mit einem Anbauverdichter bis zu dreimal schneller verdichten. Ein Bagger ist nicht mehr nur dazu da, ein Loch zu buddeln. Der Maschinist erledigt die Arbeit mit seinem Maschinenequipment schneller, effizienter, einfacher und kostengünstiger. ABZ: Wie überzeugen Sie Kunden von diesem System der Automatisierung?Püschel: Zum einen durch Schulungen. Darin lernen Kunden, wie sie den Arbeitsablauf auf der Baustelle umstrukturieren, wenn sie von einer normalen Arbeitsweise auf eine automatisierte Arbeitsweise wechseln. Zum anderen können wir Kunden gut über unseren Allu Mietpark an das Thema Automatisierung heranführen. Wir bieten ein sehr großes Portfolio an Anbaugeräten wie Schaufelseparatoren, Verdichter, Hydraulikhammer, Sortiergreifer, Spundrammen u. v. m. Auch die entsprechenden Trägergeräte vom 8-t-Bagger bis zum 30-t-Bagger können bei uns angemietet werden. Auf diese Weise können die Kunden z. B. auf einer Kanalbaustelle mit einem mit Oilquick ausgestatteten Bagger und den Anbaugeräten ausprobieren, wie sie ihre Arbeit effizient umstellen können, ohne dass sie gleich in ein Komplettsystem investieren müssen. Daraus entwickeln sich langfristig viele Verkäufe.

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Allu wird auf der demopark u. a. Sieb- und Mischgeräte der Kompaktklasse wie die DL 2 – 12 15 TS (l. im Bild) präsentieren. Foto: Weiße

ABZ: Sind die Kunden der Automatisierung mittlerweile aufgeschlossener gegenüber?Püschel: Ja, das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Wir sind ein großer Fachhändler der Oilquick Deutschland GmbH und haben bei Live-Vorführungen auf Messen immer einen OilQuick-Schnellwechsler am Bagger. Ich erinnere mich, dass auf der bauma 2013 die Kunden noch überlegt haben, ob sie einen solchen vollhydraulischen Wechsler wirklich brauchen und ob diese Investition sich rentieren wird. Auf der bauma in diesem Jahr gab es diese Fragen überhaupt nicht mehr. Ich schätze, in Deutschland werden inzwischen 70–80 % der neuen Bagger mit einem vollhydraulischen Wechsler ausgeliefert. Wer sich mit Kanalbau beschäftigt, kommt um dieses Konzept kaum noch herum, wenn er wettbewerbsfähig bleiben will.ABZ: Wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel?Püschel: Allu Deutschland wächst. In den vergangenen drei Jahren habe ich unseren Vertrieb in Süddeutschland weiter ausgebaut und drei weitere Verkäufer für Süddeutschland eingestellt. Der Mangel an Fachkräften ist aber auch bei uns ein ganz großes Thema. Z. B. ist es nicht ganz einfach, Servicemechaniker zu finden. Wir versuchen, für Bewerber interessant zu werden, indem wir die Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, die die Allu Deutschland GmbH bietet, in den Vordergrund stellen, wie Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen. Wir sind auf Internetportalen vertreten, suchen aber auch lokal über Zeitungsinserate. In Zukunft schaffen wir auch Ausbildungsplätze.ABZ: Sie haben selber einmal als Servicemechaniker bei Allu angefangen und auf den Baustellen Maschinen repariert. Seit März sind Sie Geschäftsführer der Allu Deutschland GmbH. Hilft Ihnen die Erfahrung aus der Anfangszeit dabei?Püschel: Ja, denn als Servicemechaniker habe ich sehr viel über den Straßen- und Kanalbau gelernt. Ich glaube, dass ich deshalb später so erfolgreich war, als ich in den Verkauf gewechselt bin. Denn ich verstehe die Materie, kenne die Maschinentechnik und kann die Trägergeräte bedienen. Damit habe ich mir aus meiner Sicht die Basis geschaffen, die mich später in die Verkaufsleitung, die Geschäftsleitung und heute in die Position des Geschäftsführers gebracht hat.ABZ: Das Unternehmensmotto von Allu lautet: "One Step ahead": Was wird ihr nächster Schritt sein?Püschel: Mir ist es sehr wichtig, Sicherheit und Stabilität zu schaffen. Wir sind momentan klar Marktführer und Innovator im Bereich der Schaufelseparatorentechnik. Das möchte ich weiter ausbauen. Um weiterhin immer einen Schritt voraus zu sein, werden wir unsere Maschinentechniken permanent weiterentwickeln. Dafür gibt es auch schon zahlreiche neue Ideen und Ansätze.

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