Skulpturaler Massivbau aus Ziegeln

Eine Villa mit Charakter

Mauerwerksbau
Fast 400 m² Wohnfläche misst diese Villa in Oberhausen. Der Entwurf stammt von der münsterländischen Architektin Anja Engelshove. Für die Außen- und Innenwände kamen Poroton-Ziegel in verschiedenen Formaten zum Einsatz. Fotos: Deutsche Poroton

Berlin (ABZ). – Aufträge auf Empfehlung sind ein Zeichen besonderer Wertschätzung. So auch im Fall von Dipl.-Ing. Architektin Anja Engelshove aus dem münsterländischen Neuenkirchen. Die ambitionierte Planerin steht für eine Reverenz an kubische Architektur im Stile des Bauhauses, die innere Überzeugung für gebrannten Ton und für Respekt vor dem Detail. All das konnte die Architektin beim Auftrag für ein fast 400 m² großes, repräsentatives Anwesen in Oberhausen einsetzen. Das baumbestandene Grundstück in einer stillen Stichstraße eröffnete den nötigen Gestaltungsraum mit immerhin fast 1500 m² parkähnlicher Fläche. Entstanden ist ein Unikat in der Anmutung einer kubistischen Skulptur. Vor- und Rücksprünge ordnen sich dem rechten Winkel und damit geraden Linien unter. Das sorgt im Inneren für Raumaufteilung und Zonierung. An der Fassade nimmt die Kombination von hellem Putz und grauer Verklinkerung im Langformat das Gestaltungsprinzip auf. Geradezu vornehm, aber unaufdringlich ist ein äußerst großzügiger, verschachtelter Massivbau mit Flachdach entstanden.

Bei den Außenwänden mit partieller Verklinkerung aus gebranntem Ton und für die Innenwände kamen Poroton-Ziegel in unterschiedlichen Formaten zum Einsatz. Engelshove setzt seit langem auf die bauphysikalischen Vorzüge gebrannten Tons und die Produktvielfalt des Poroton-Ziegelsystems. Sie konnte sich auch in die Inneneinrichtung und Gartengestaltung einbringen: "Dieses Spannungsfeld zwischen drinnen und draußen ist für jeden Planer Herausforderung und Bereicherung zugleich. Die Gesamtqualität des Entwurfes zeigt sich darin in besonderer Weise. Egal, von welcher Position man das Haus kennenlernt – man erlebt das Ensemble viel bewusster." Wunsch des Hausherren war ein einladender Spa-Bereich im Erdgeschoss, der sich zum Garten mit einem lockenden Pool öffnet. Er nimmt nahezu die Hälfte des Erdgeschosses ein, das immerhin 240m² groß ist.

Der Bauherr setzte dabei auf eine Sauna, aber auch auf Luxuskomponenten wie z. B. eine Liegedusche mit beheizbarer Bank. Sechs Massagedüsen lassen das Wasser weich fallen. Andere, nicht minder reizvolle Entspannungsfaktoren bietet eine opulente Dusche mit Regenhimmel, die durch Düfte, Lichtinszenierungen und Nebel besticht. Der zweite Bereich des Erdgeschosses ist als offener Wohn-Ess-Bereich der Begegnung gewidmet. Planerische Details bei Grundriss sowie Ausstattung haben auch hier die kubisch versetzte Bauweise überzeugend aufgefasst.

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Mauerwerksbau
Die Außenwände aus Poroton-Ziegeln wurden hell verputzt und teilweise mit grauen langformatigen Verblendern in Handstrichqualität versehen.

Ins Auge fallen zwei Lufträume über beide Etagen. Der kleinere befindet sich im Eingangsbereich – direkt vor dem Treppenaufgang ins zweite Geschoss. Der größere Luftraum belichtet nicht nur den markanten Esstisch großzügig, sondern sorgt für die richtige Atmosphäre.

Gekonnt positionierte, massive Teilwände aus Poroton-ZWP-Plan-T in der Stärke von 11,5 cm eröffnen hier Blickachsen – bis in den Außenbereich. Dadurch konzentriert sich anlassbezogen die Kommunikation – beim Kochen, Essen oder während des gemütlichen Teils danach im Wohnbereich. Skulptural in der Anmutung ist auch die offene, massive Treppe in Weiß, die ins Obergeschoss führt. Die dunkle Farbgebung der Wände im Treppenbereich und ein innenliegender Handlauf, indirekt belichtet, unterstützen diese Wirkung.

Das Obergeschoss mit knapp 160 m² Wohnfläche ist Rückzugsort mit Schlafraum, großem Bad und Ankleide. Blickfang im Bad ist die freistehende Wanne. Durch indirekte Beleuchtung am Fußpunkt scheint sie im Raum zu schweben. Weite Fensterflächen erlauben es, beim Bad den Himmel in vollen Zügen zu genießen. Auffallend sind auch die raumhohen Türen, die die Architektin im gesamten Objekt vorschlug. Für manchen Besucher sind sie eine ebenso große Überraschung wie eingelassene Lichtleisten bei den Parkett- und Steinzeugböden.

Größe und Ausstattung des Hauses forderte den Beteiligten Einiges ab, insbesondere bei den "Wasserwelten". Mit Hilfe einer Druckerhöhungsanlage stehen zu jeder Zeit die geforderten Mengen an Nass zur Verfügung. Ein Block-Heiz-Kraftwerk (BHKW) auf Gas-Basis produziert Strom und Wärme, unterstützt durch Solarthermie- und Photovoltaik-Module auf dem Dach. Gekoppelt mit einem Batteriespeicher, wird nicht benötigter Strom für den späteren Bedarf nutzbar. Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt genauso wie die diffusionsoffenen Wände aus gebranntem Ton dafür, dass die Feuchte im Spa-Bereich beherrschbar bleibt. "Ich habe sehr viel Zuspruch für das neue Haus erhalten. Die beteiligten Handwerker arbeiten schon lange für die Firma Engelshove; das hat sich auch hier ausgezahlt. Das Ergebnis überzeugt. Deshalb würde ich mich auch wieder für diesen Baupartner entscheiden", so der Bauherr. Mit ihrer hochwärmedämmenden Gebäudehülle aus Poroton-Ziegeln und dem modernen haustechnischen Konzept erreicht die Villa Energieeffizienzstandard 40 plus.

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