Solarenergie erzeugen

Gerüstkonstruktion hält Module auf Satteldach

Scafom-rux Gerüstbau
Oben Photovoltaik, unten Schrägdach – dazwischen scafom-rux-Gitterträger, die die Solarmodule "der Sonne entgegen" heben. Foto: scafom-rux

ESSEN (ABZ). - Im Ruhrgebiet entstand jetzt auf den Dächern eines großen Gewerbekomplexes die größte Photovoltaik-Anlage der Region. Durch den Einsatz von Gerüstbauteilen konnten dabei auch Bereiche genutzt werden, die der Sonne abgewandt sind. Gleichzeitig wurde so die zur Verfügung stehende Fläche um 30 Prozent vergrößert. Die Lösung erwies sich in der Ausführung als unkompliziert und kostengünstig.Mehr als sechs Millionen Menschen nutzen derzeit aktuell die Solarenergie zur Produktion von Strom oder Wärme. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die im Frühjahr im Auftrag des Bundesverband Solarwirtschaft e. V. von Infratest dimap durchgeführt wurde. Die am häufigsten genannten Gründe für die Nutzung von Solarenergie waren dabei der Umweltschutz (74 Prozent), die Unabhängigkeit von der Energiepreisentwicklung (73 Prozent) sowie die Unabhängigkeit von Energiekonzernen (69 Prozent). Insgesamt 62 Prozent der Befragten würden am liebsten selbst ihren Energiebedarf erzeugen oder tun dies bereits.

Größte Anlage der Stadt
In Essen hat jetzt der Besitzer eines großen Gewerbekomplexes auf den Hallendächern seiner ehemaligen Fabrik eine Solaranlage installiert. Mit 5500 m² Modulflächen ist es die größte der Stadt. Etwa 780 kW werden hier pro Stunde produziert und ins öffentliche Netz eingespeist. Rund 400 t CO2 können nach Angaben des Besitzers so pro Jahr eingespart werden. Die Vergütung für die Einspeisung des Stroms ins öffentliche Netz deckt außerdem die Baukosten sowie die Kosten für eine teilweise Dachsanierung ab und ergänzt gleichzeitig die Rente des Besitzers.Insgesamt wurden neun Hallendächer mit Photovoltaik-Modulen ausgerüstet. In diesen Bereichen konnte die alte Dacheindeckung weitgehend erhalten bleiben. Die Elemente wurden entsprechend den Herstellerangaben mit einer Neigung von 15 Grad auf dem Dach montiert.Die Montage der Sonnenmodule entsprach auf fast allen Dächern der gewohnten Routine. Besondere Anforderungen stellte jedoch das Satteldach einer Halle, die sich unmittelbar neben einem flachgedeckten Gebäudekomplex befindet. Während die eine Seite des Satteldaches zur Sonne hin geneigt war, lag die direkt an die flachgedeckte Halle angrenzende Dachseite voll im Schatten und war daher als Modulfläche eigentlich nicht geeignet.Um die Fläche der sonnenabgewandten Seite dennoch für die Gewinnung von Solarenergie einsetzen zu können, installierte Eigentümer Heinrich Spitzer zwischen der Wand des flachgedeckten Gebäudekomplexes und dem First des Satteldachs eine Unterkonstruktion aus quer und längs verlaufenden Stahl-Gitterträgern des Herstellers Rux, auf der dann die Solarmodule installiert wurden. Gleichzeitig konnte durch diese Lösung die Modul-Fläche um rund 30 Prozent erweitert werden. "Wir haben", erläutert Spitzer die Funktion der Konstruktion, "das Dach mit Hilfe der Gerüstbauteile praktisch nach oben geklappt.""Bei Beginn der Planung", erinnert sich Spitzer, "war es unsere Absicht, die Konstruktion aus Aluminium zu erstellen." Statische und materialtechnische Gründe sprachen jedoch schließlich für Stahlelemente. Auch die ursprüngliche Absicht, die Unterkonstruktion im eigenen Betrieb zu erstellen, war schnell vom Tisch. "Zu aufwändig, zu teuer und vor allem zu langwierig", erklärt Spitzer, der große Teile der Planung selbst ausführte, den Entscheidungsprozess. Um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, musste die Anlage nämlich bis zu einem bestimmten Stichtag fertig gestellt sein. Außerdem wäre die Montage der Konstruktion kompliziert und teuer geworden.
Zwei Vorteile geboten
Der Einsatz der scafom-rux-Stahl-Gitterträger bot vor allem zwei Vorteile: Schnelle Fertigstellung und einfache Montage. Hinzu kommen Kostenaspekte: "Gerüstelemente werden in Serie gefertigt", erklärt Spitzer, "und sind dadurch wesentlich preiswerter als eine individuelle Anfertigung."Zur Befestigung der Unterkonstruktion wurden zunächst an der Wand der flachgedeckten Halle scafom-rux-Wandanschlussplatten angebracht. Die feuerverzinkten Elemente aus Stahl sind universell passend für alle handelsüblichen Gitterträgertypen. Sie ermöglichen mittels Schwerlastankern eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Gebäude und Gitterträgern. Durch die Ausbildung eines Gelenkes werden Zwängungen vermieden.Die Wandanschlussplatten dienen der Befestigung der quer verlaufenden Gitterträger, die außerdem an der Dachspitze befestigt wurden. Dazu hatte der Besitzer eine spezielle Stahlbaukonstruktion entwickelt, die durch die Dachhaut hindurch direkt in der Tragkonstruktion der Halle justiert wurde. Insgesamt war es so möglich, eine Länge von neun Metern zu überbrücken.scafom-rux-Gitterträger sind besonders geeignet für den Einsatz von hochbelastbaren Hallenkonstruktionen. Sie sind in den Bauhöhen von 45 cm, 75 cm oder als Schwerlastausführung mit 100 cm beziehungsweise in Längen von 7,60 m, 7,50 m und 5,36 m (Schwerlast-Gitterträger) lieferbar und können in Abhängigkeit der Spannweite mit einem Gewicht von bis zu 75 kg beziehungsweise 83 kg (Schwerlast-Gitterträger) belastet werden. Rohrverbinder machen aus mehreren Gitterträgern eine kompakte und tragfähige Einheit.Die von der Hallenwand zum Dachfirst querverlaufenden Gitterträger dienen als Aufleger für die längs, also parallel zum First, im Abstand von ca. 3 m montierten Elemente, die wiederum zur Aufnahme der Solarpaneele gedacht sind. Die Befestigung der Gitterträger untereinander geschieht mit Gerüstkupplungen. Die Solarelemente wurden mit Systemteilen an den Rundrohren befestigt. Bei einer Gesamtlänge der Halle von 120 m konnte die Maßnahme in knapp einer Woche fertig gestellt werden.Fazit: Durch eine spezielle Stahlkonstruktion aus systemfreiem Gerüstmaterial in Form von Wandanschlussplatten, Stahlgitterträgern, Rohren und Kupplungen konnte bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach einer alten Industriehalle auch eine der Sonne abgewandte Fläche Seite zur Energiegewinnung genutzt werden. Die unter hohem Zeitdruck stehende Maßnahme konnte damit schnell, einfach und kostengünstig ausgeführt werden.

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