Spektakuläres Projekt auf St. Helena

Britische Kolonie bekommt Flughafen

Liebherr Bagger und Lader
Liebherr-Raupenkran, Typ LR 1200, im Einsatz auf Sankt Helena. Foto: Liebherr

ST. HELENA/GROßBRITANNIEN (ABZ). - Auf Sankt Helena entsteht gegenwärtig ein internationaler Flughafen. In die Baumaßnahmen sind auch zwei Geräte der Liebherr-Werk Nenzing GmbH involviert – ein Raupenkran des Typs LR 1200 sowie ein Hydroseilbagger des Typs HS 895 HD.

Abgeschiedenheit der Insel stellt eine besondere Herausforderung an dieses Projekt dar. Sankt Helena, bekannt als Napoleons letztes Exil, ist eine der ältesten britischen Kolonien und gehört sicher zu einer der am abgelegensten Orte dieser Erde. Inmitten des südlichen Atlantiks, mehr als 2000 km vom afrikanischen Festland entfernt, war das britische Überseegebiet Sankt Helena bisweilen ausschließlich per Schiff erreichbar. Nimmt man Kapstadt, Südafrika, als Ausgangspunkt, dauert die Reise zurzeit etwa fünf Tage. Um die Erreichbarkeit der Insel zu erleichtern, befindet sich seit Anfang 2012 ein internationaler Flughafen im Bau.

Für dieses Projekt wurden zwei Liebherr-Krane, im Besitz des südafrikanischen Baukonzerns Basil Read Ltd., nach Sankt Helena geliefert. Anfang 2014 wurde der leistungsstarke LR 1200 mit einer maximalen Traglast von 200 t in 33 separaten Teilen von Walvis Bay, Namibia, nach Sankt Helena verschifft. Der Hydroseilbagger folgte nur ein paar Wochen später. Nicht nur die Distanz war eine Herausforderung, auch das erlaubte Transportgewicht stellte sich als erschwerender Faktor dar. Der HS 895 HD musste in einzelne Teile zerlegt werden, von denen keines 40 t übersteigen durfte. Daher wurden der A-Bock, der Ballasthebezylinder sowie die Rückfallstützen vom Kran für den Transport abgenommen.

Beide Krane werden gegenwärtig für die Errichtung einer permanenten Anlegestelle in der Rupert's Bay verwendet. Dieser Kai ist nicht nur für den Bau des Flughafens eine notwendige infrastrukturelle Maßnahme, sondern auch um zukünftig die Wirtschaft der Insel zu beleben. Der Anlegeplatz soll sicherstellen, dass die Insel von größeren Schiffen angefahren werden kann. Da der nach Sankt Helena ausgelieferte LR 1200 auch für den limitierten Greiferbetrieb eingesetzt werden kann, besteht in einer ersten Phase die Hauptaufgabe beider Krane darin, die Bucht auszubaggern. In der zweiten Phase werden sie Betonfertigteile installieren, welche die Kaimauer bilden bzw. als Wellenbrecher fungieren. Dadurch wird das Hafenbecken stabilisiert.

Der Flughafen wird im Osten der gebirgigen Insel errichtet, wo sich die größte Ebene befindet. Die geschätzten Baukosten dafür belaufen sich auf rund 270 Mio. Euro.

Der Flughafen kann nach seiner geplanten Fertigstellung im Jahr 2016 von einem Großteil der Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge angeflogen werden. Dies wird nicht nur den Tourismus beflügeln und die wirtschaftliche Entwicklung der Insel beleben; es wird auch die strategische Bedeutung von Sankt Helena für die Luftfahrt, nämlich als Zwischenstopp bei Atlantiküberquerungen, stärken.

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