Spezialmontagekran

Mit Eigenentwicklung auf aktuelle Anforderungen reagiert

Krane und Seilmaschinen
Bislang nur äußerst aufwändig realisierbare Montagevorgänge vereinfacht der SMK. Foto: Wemo-tec

EICHENZELL (ABZ). - Der Name ist relativ unscheinbar – SMK 320.67. Was sich dahinter verbirgt, ist allerdings alles andere als gewöhnlich. Aufgrund seiner technischen Beschaffenheit entpuppt sich der Spezial-Montage-Kran der Eichenzeller Wemo-tec als Top-Innovation des Jahres 2010.

Heiko Haase sitzt mit erleichtertem Gesichtsausdruck über den ausgebreiteten Datenblättern des neuen SMK (Spezial-Montage-Kran). Die Anstrengungen der vergangenen zehn Monate haben sich gelohnt. Von März bis Dezember 2009 arbeitete er fieberhaft an der Entwicklung und Fertigstellung dieser Spezialmaschine. Gemeinsam mit der Firma Palfinger aus Ainring hat er als verantwortlicher Entwicklungsleiter der Firma Wemo-tec das Projekt vorangetrieben. "In diese Maschine sind sehr viele Erfahrungen eingeflossen – sowohl von uns als auch von Palfinger", erklärt Heiko Haase. In den vergangenen Jahren haben sich neue Anforderungen an Montage-Geräte herauskristallisiert: Es werden Maschinen gebraucht, die einerseits sehr kompakt sind. Beispielsweise um doppelflügelige Türen mit einer Höhe von 2 m und einer Breite von 1,80 m (2 x 0,90 m) zu durchfahren. Andererseits sollten die Geräte über mindestens 6-t-Tragkraft und eine Mindest-Hakenhöhe von 20 m verfügen – und das Ganze sollte mit einem Bi-Energy-Antrieb (Diesel/Elektro) kombiniert sein. Eben diese Eigenschaften fehlten bis dato verfügbaren Geräten auf dem Markt. Dies war der Auslöser für die Konstruktion des SMK. "Wir wollten eine eigene Maschine konstruieren, die genau diese Bedingungen erfüllt. Das Projekt konnten wir aber nur mit einem starken Partner in Angriff nehmen", lässt Heiko Haase durchblicken. Dieser war schnell gefunden: Palfinger als einer der international führenden Hersteller hydraulischer Hebe-, Lade- und Handlingsysteme zeigte Interesse. Peter Kriwan, zuständig für den Bereich Sonderprojekte bei Palfinger, freundete sich schnell mit Haases Idee an: "Natürlich beobachten wir ständig den Markt. Wir möchten unseren Kunden Produkte bieten, die wirkliche Lösungen sind." Da sei die Anfrage der Wemo-tec genau im richtigen Moment an ihn herangetragen worden.

"Der SMK 320.67 ist der optimale Montagekran. Derzeit existiert keine vergleichbare Maschine auf dem Markt", freut sich Haase. Und damit könnte er Recht haben. Denn in die Maschine ist so ziemlich alles hineingepackt worden, was das Gerät zu einem Allround-Talent macht: Zusammengeklappt ist der Minikran absolut kompakt (1,75 m breit, 1,98 m hoch, 4,87 m lang). Er lässt sich so, dank markierungsfreier Ketten, untergrundschonend durch enge Einfahrten und Türen manövrieren. In minimaler Stützen-Stellung benötigt der Kran eine Stellfläche von 6,09 x 6,05 m. Bei maximaler Stützung 6,92 x 6,90 m. Dabei überzeugt er mit einer Traglast von max. 6700 kg, einer maximalen Auslegerlänge von 17,0 m und einer Arbeitshöhe bis 19,5 m. "Die Grundsystemkonfiguration lässt sich durch den hydraulischen Fly-Jib um einiges erweitern", erläutert Heiko Haase. Dieses Zusatzknicksystem lässt sich einfach am Ende des Schubarmpaketes des Armes befestigen. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Kranes bis auf 30 m. Das Knicksystem macht das Arbeiten über Gebäudekanten komfortabler. Zusätzlich lässt sich der Fly-Jib um 25 Grad senkrecht überstrecken (Powerlink Plus). Ein weiterer Vorteil: Das Endlosschwenkwerk sorgt für einen 360-Grad-Aktionsradius. Die vorhandene Seilwinde (1- sowie 2-strängig einsetzbar) macht den Einsatz des Knickarms perfekt. Sie steigert die Effizienz des Krans durch die eigene hohe Hubkraft und das hohe Anfahrtmoment unter Last. Ein weiteres Glanzlicht ist das Schwingungsdämpfungs-System (AOS). Nicht zu vergessen: das High Power Lifting System, kurz HPLS. Es kann vom Bediener manuell aktiviert werden. Dadurch erhöht sich der Hydraulikdruck des Gerätes. Die Hubkraft des Kranes steigert sich bis zu 15 Prozent bei gleichzeitigem Verringern der Arbeitsgeschwindigkeit. Angetrieben wird die Spezialmaschine von einem Kombi-Antrieb (Diesel/Elektro). Er eignet sich ebenso für die Außen- wie die Innenmontage. Der Elektrobetrieb ist mit Kraftstromanschluss in den Ausführungen 1 x 125, 1 x 63 oder 2 x 32 Ampere möglich. Natürlich lässt sich der Montagekran durch eine Funkfernsteuerung komplett bedienen.

"Neben diesen technischen Raffinessen lässt sich der SMK durch Zubehör noch erweitern", ergänzt Entwicklungsleiter Haase. Zangengreifer, Vakuum-Glasheber (jeweils mit 1000 kg Traglast) und manuelle Ausschub-Verlängerungen steigern die Flexibilität.

Der Vakuum-Glassauger verfügt über einen weiteren Drehkranz, sowie Schwenk- und Kippvorrichtungen die zusätzlich zum Manipulator genutzt werden können. Dies ermöglicht ein sicheres und präzises montieren von Glasscheiben und Glaselementen. Eine Überkopfmontage ist zum Beispiel jetzt problemlos möglich.

Bisher haben Palfinger und Wemo-tec nur ein Exemplar des SMK gefertigt. Die Maschine hat ihre ersten Einsätze bereits erfolgreich gemeistert. Das Gerät hat die Erwartungen der Konstrukteure und der Kunden voll erfüllt. "Wir gehen davon aus, dass der Montagekran auf große Akzeptanz des Marktes treffen wird, so dass zukünftig weitere Geräte in anderen Traglastklassen entwickelt werden und weitere Geräte des SMK 320.67 beschaffen werden", prognostiziert Heiko Haase.

Der Spezialmontagekran wird auf dem Stand von Palfinger zu sehen sein: Freigelände F8, Stand N822/5.

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