Spezialwerkzeug
Schleppschaufel für weltgrößten Hydroseilbagger gebaut
CHAM (ABZ). - Der Seilbagger schwenkt und richtet den 44 m langen Ausleger über der Wasseroberfläche der Kiesgrube aus. Das Hubseil lässt nach, die Schleppschaufel taucht ins Wasser ein und sinkt auf den kiesigen Boden. Ende letzten Jahres stand einer 8.-yd3-Schleppschaufel von Rädlinger ein besonderer Tauchgang bevor, denn sie war Teil der Baustellenpremiere des neuen Liebherr HS 8300 HD. Seitdem ist die 3,7m lange Rädlinger Schleppschaufel in Süddeutschland im Einsatz.
Das Spezialwerkzeug wird zum Fördern und Aufnehmen von Schüttgut und zur Unterwassergewinnung verwendet und findet daher in Sand- und Kiesgruben und bei Erd- oder Deichbauarbeiten Einsatz. Beim Einziehen des Zugseils füllt sich der 9,3 t schwere Schürfkübel. Dann hebt der Seilbagger die Schleppschaufel mit 6,5 m. Fassungsvermögen aus dem Wasser zum Entladeort und entleert sie durch Nachlassen des Zugseils und Einziehen des Hubseils. Um Kraft und Leistung des weltgrößten Hydroseilbaggers optimal in Effizienz und Gewinnungsmenge umzusetzen, braucht es ein entsprechendes Schleppschaufel-Modell.
Im engen Austausch mit dem Unternehmen Liebherr wurde die Schleppschaufel optimal an das Trägergerät angepasst. Dies zeigt sich unter anderem in einer leichten Bedienung, die schnelles Laden und einfaches Leeren ermöglicht. Dabei wurde nicht auf die ohnehin robuste, belastbare und verschleißfeste Bauweise verzichtet. Die vollständig verschweißte Konstruktion aus hochverschleißfestem Stahl ist deshalb an besonders beanspruchten Stellen zusätzlich verstärkt und auch die Zugketten sind von vorneherein großzügig dimensioniert, um Verschleißerscheinungen zu kompensieren. rSeit dem Rückzug des amerikanischen Unternehmens "Hendrix", das lange Zeit als Hersteller dominierte, ist der Rädlinger Maschinenbau die feste Größe am internationalen Schleppschaufel-Markt. In kürzester Zeit etablierte sich die neue Rädlinger Schleppschaufel als Premiumprodukt mit markführender Stellung. Erst Anfang letzten Jahres erweiterte das Unternehmen auf die starke Nachfrage der Kunden nach größeren Klassen das standardmäßige Lieferspektrum um weitere zwölf Klassen. Auch die 8.-yd3-Schleppschaufel für den Liebherr Seilbagger zählt zu den neuen Größenklassen.
Die neuen Modelle wurden ebenso wie ihre kleineren Vorgänger bereits in der Entwicklungsphase mittels softwareunterstützter FEM-Berechnungen optimiert. Mit der Simulationssoftware lassen sich Einsatzbedingungen und Kräfte, die in Realität auf Bauteile wirken, modellhaft darstellen und simulieren. Schwachstellen und Probleme können so bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Produktentstehungszyklus ausgeschlossen werden. Gleichzeitig gibt die Simulationstechnik Aufschluss über Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich Materialersparnis, Gewichtsreduzierung und optimaler Formgebung.