Sprengabbruch

Luther-Wohnhochhaus verschwindet

Regensburg (ABZ). – Anfang des Jahres stand für die Thüringer Sprenggesellschaft ein anspruchsvoller Sprengabbruch auf dem Terminplan. In innerstädtischer Lage musste das Lutherhaus in Regensburg weichen.
Abbruch
Momentaufnahme: Das Studentenwohnheim, auch nach seinem Erbauer "Wirsing-Turm" genannt, fällt in sich zusammen. Der Sprengabbruch wurde gewählt, um das Umfeld in der dicht besiedelten innerstädtischen Lage und das sensible Ökosystem im umgebenden Schlosspark zu schützen. Foto: Stadt Regensburg

Das 1967 erbaute Studentenwohnheim, auch nach seinem Erbauer "Wirsing-Turm" genannt, hatte in seiner Funktion aufgrund des baulichen Zustandes ausgedient.

Die Wahl fiel auf den Sprengabbruch, um besonders das Umfeld in der dicht besiedelten innerstädtischen Lage und das sensible Ökosystem im umgebenden Schlosspark zu schützen. Die Lärm- und Staubbeanspruchung erstrecken sich beim Sprengen nur über einen Augenblick, während es beim Abbruch mit einem Longfront-Bagger ein langwieriges Verfahren gewesen wäre. Somit wurde der Sprengabbruch in Summe als schonenderes Verfahren angesehen. Durch den Bauherrn, die Stadt Regensburg, wurde im Einvernehmen der Sprengabbruch, unter besonderem ökologischem Schutz des Parks, unterstützt.

Durch die gute Vorarbeit seitens des beauftragenden Unternehmens Abbruch M. Reithelshöfer GmbH aus Roth, konnten die Bohr-, Lade- und Sicherungsarbeiten effizient und sicher innerhalb des Zeitplans durchgeführt werden.

Im vorangegangenen Sprengkonzept der Regrata Abbruch und Recycling GmbH & Co. KG wurde eine Kombination aus Kollaps- und Fallrichtungssprengung des Zentralkernes nach Süden in die Baugrube der ehemaligen Tiefgarage projektiert. Das östlich angrenzende Kepplerhaus wurde als Schutzbau für die sensible Nachbarbebauung erhalten und anschließend mechanisch abgebrochen. Für den Erfolg des Sprengabbruches war der zuverlässige Kollaps von sehr großer Bedeutung, da nur für den freistehenden Kern ausreichend Raum in der Baugrube vorhanden war.

Bei dem Sprengabbruch wurden zuerst die äußeren Stützen in den unteren Geschossen gesprengt. Dadurch versagte die Deckeneinspannung am Kern auf Biegung und die Decken klappten ein. Anschließend rissen die Decken bündig am Kern ab und stapelten sich in der Baugrube.

Nach dem Vertikalkollaps erfolgte die Sprengung des Gebäudekerns. Der Gebäudekern wurde hierbei in drei Einzelkerne unterteilt. Dafür wurden Sägeschnitte zwischen den Kernen vorgesehen. Die Zündung erfolgte noch während des Deckeneinsturzes, damit diese die Umgebung vor dem Sprengstreuflug des Kernes schützen konnten.

Neben der etablierten Staubbindung durch Feuerwehrspritzen und mobiler Wassernebelgeräte wurden erfolgreich Beregnungssäulen in Form von gesprengten Wasserbecken eingesetzt. Die Wasserbindungsmaßnahmen wurden wie der Kern elektronisch zum optimalen Zeitpunkt gezündet. Durch ein umfangreiches Sicherheits- und Evakuierungskonzept wurde das Areal um das Hochhaus ohne Verzögerungen geräumt. Pünktlich wie projektiert fiel das Lutherhaus innerhalb weniger Sekunden zu Boden.

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