Spundwandbau zur Landgewinnung

Beton über 1000 Meter lange Leitung gepumpt

Züblin Logistik
Nach Fertigstellung der Spundwände im Øresund lässt sich das Meerwasser ableiten und durch Auffüllen neue Landfläche gewinnen. Foto: HeidelbergCement/Vetle Houg

KOPENHAGEN/DÄNEMARK (ABZ). - Mit Sorgfalt, spezieller Logistik und entsprechendem Equipment bewältigt der Betonpumpendienst Nordost von Heidelberger Beton auch diffizile Bauaufgaben. Spezialisiert auf das Pumpen über lange Strecken, werden seine Dienste oft überregional angefragt. Nun hat der gute Ruf drei Maschinisten von Berlin-Hoppegarten bis nach Kopenhagen geführt. Dort unterstützten sie mit einer Hochdruckpumpe und einer Betonförderleitung, die eine Länge von über 1000 m hat, ihre dänischen Kollegen von HeidelbergCement Pumps & Trucks.Im Hafengebiet Nordhavnen in Kopenhagen entsteht in den nächsten Jahren ein komplett neuer Stadtteil. Auf hunderten von Hektar ehemaliger Hafen- und vor allem Wasserfläche wickelt die dänische Hauptstadt zügig einen Generalplan ab, der auf lange Sicht nachhaltigen Wohnraum für 40.000 Einwohner sowie die Schaffung von rund 60.000 Arbeitsplätzen anpeilt. Für Planung und Abwicklung eines der Bauabschnitte des projektierten Gebiets hat das Land Dänemark, vertreten durch seine Entwicklungsgesellschaft By & Havn, die Arge "Joint Venture-ZMM" beauftragt, die aus den Unternehmen Ed. Züblin AG, J. Möbius AG und M. J. Eriksson A/S besteht. Bis das Jahrhundertprojekt realisiert ist und Menschen hier vor Ort leben und arbeiten können, muss zunächst dem Øresund Land abgerungen werden. Zur Landgewinnung und Trockenlegung des Meeres rammte man vor der Küste Spundwände aus doppelreihig angeordneten Stahlrohren und Spundbohlen ins Meer. Aufgabe war, jedes dieser Rohre mit Beton zu füllen, um jenes Areal großflächig einzugrenzen, das einmal attraktives Bauland ergeben wird. Gepumpt wurde mit einer auf Hochdruck umgestellten Betonpumpe BSF 24.16 H des Unternehmens Putzmeister, die weit entfernt am Pier stand und vom Betonpumpendienst der Heidelberger Beton GmbH eigens nach Kopenhagen transportiert worden war.Diese Maschine konnte den Beton über eine bis zu 1000 m lange Rohrleitung bis zur Autobetonpumpe der dänischen Kollegen pumpen. Diese wiederum befand sich auf einem Ponton und befüllte von dort aus mit Hilfe eines Verteilermasts die jeweiligen Stahlrohre.Je nach Position wurde das Schiff entlang der metallenen Spundwand vorwärts bewegt und die Autobetonpumpe vor Ort erneut an die lange Zuleitung angeschlossen. "In diesem Job hilft es definitiv, dass wir Teil der HeidelbergCement-Gruppe sind", meint Niels Anker, Manager bei HeidelbergCement Pumps & Trucks. "Die Unterstützung von unseren deutschen Kollegen macht die Zusammenarbeit mit den Bauunternehmen einfacher. Züblin etwa kennt unsere Gruppe und vertraut darauf, dass wir diese anspruchsvolle Aufgabe lösen." Die spannende Aufgabe wird von ihm gemeinsam mit DK Beton, einem dänischen Betonlieferanten, ebenfalls aus der HeidelbergCement-Gruppe, gemeistert. Die beiden haben sich Unterstützung von den Kollegen vom Betonpumpendienst der Heidelberger Beton GmbH, Bereich Betonpumpen Nordost, geholt. "Wir haben noch nie über derartige Distanzen gepumpt. Die Betonmischung muss für diese Entfernung genau konzipiert werden. Unsere Kollegen von Heidelberger Beton tragen mit ihrer Ausrüstung und auch mit den Mitarbeitern zum Gelingen bei. Das ist eine Erfahrung, bei der wir viel lernen können", resümiert Anker.Nach der Anfrage der Kollegen aus dem Norden haben Andreas Keiser und Detlef Wisbar von Heidelberger Beton neben drei Maschinisten auch die eingangs beschriebene Betonpumpe des Unternehmens Putzmeister auf die Reise via Rostock-Gedser bis Kopenhagen geschickt. Ihr Unternehmen verfügt über die nötige Logistik, Manpower und den entsprechenden Maschinenpark, um diese erste Zusammenarbeit mit den Dänen reibungslos abzuwickeln. "Im Vorfeld haben sich Skeptiker gefragt, ob so ein Ablauf überhaupt funktionieren könnte. Zu Beginn war die Mannschaft selbst gespannt. Inzwischen wurde über mehr als 700 m gepumpt, und es hat gut funktioniert. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir die Arbeit nach Plan abschließen", meinte Palle Nielsen, Sales Consultant bei DK Beton, im Verlauf der Arbeiten.Je nach Rohrlänge hat der Beton bis zu 20 Min. gebraucht, um die Stahlrohre zu passieren. "Da sind jeweils einige Kubikmeter Beton im Rohr. Entscheidend ist für uns ein Beton mit guter Konsistenz und Qualität. Wir testen jede Charge, bevor wir sie pumpen, und der Beton darf nicht im Rohr verharren. Aus dem gleichen Grund ist es wichtig, dass die Betonlieferung kontinuierlich aus der Anlage kommt", beschreibt Palle Nielsen den Vorgang. Etwa 4600 m³ Beton werden verbaut sein, bis die Spundwände fertig sind. Sie schaffen eine solide Grundlage für die Erweiterung der Stadt und die künftigen Aktivitäten im heutigen Hafengebiet.

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