Staatliche Feuerwehrschule wurde erweitert

Kettenfräse zerkleinert Muschelkalk

Würzburg (ABZ). – Beim Anlegen einer Baugrube auf dem Gelände der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg stießen die Mitarbeiter des Bauunternehmens Höhn überraschend auf massiven Fels. Weil die Ausführenden das Gestein mit Bagger und Reißzahn nur oberflächlich lösen konnten, wurde die Baugrube mit einer selbstfahrenden Straßenfräse ausgefräst.
Kemroc Anbaugeräte
Das Bauunternehmen Höhn musste auf dem Gelände der Staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg einen Drainagegraben erstellen. Eine Kombination aus einem 24-Tonnen-Bagger, gepaart mit einer Kemroc-Kettenfräse des Typs EK 100, erwies sich für dieses Unterfangen als äußerst brauchbar und hilfreich, so die Verantwortlichen. Fotos: Kemroc

Danach nutzten die Arbeiter für das Anlegen eines Drainagegrabens eine Kemroc-Kettenfräse des Typs EK 100 mit einem hydraulischen Rotationsmodul der Ausführung KRM 60. Das Gerät installierten sie an einem 24-Tonnen-Raupenbagger. Diese Methode habe sich als präzise und zeitsparend erwiesen. Nötig sind die Grubenarbeiten, weil die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg derzeit umfassend erweitert wird.

Neben einem neuen Übungsgelände soll bei diesem 23-Millionen-Euro-Projekt unter anderem ein modernes Unterkunftsgebäude mit Fahrzeughalle entstehen.

Beim Anlegen der rund 60 x 15 m großen und bis zu 5 m tiefen Baugrube stießen die Experten der Balthasar Höhn Bauunternehmung GmbH & Co. KG in rund 3 m Tiefe auf Muschelkalk. Das sei im Würzburger Raum nicht unüblich, aber das Gestein sei überraschend massiv gewesen. Anders als bisher angenommen, habe der Wellenkalk einen sehr kompakten Verbund aufgewiesen. Ein flächiges Lösen mit dem Bagger sei daher nur für die oberen 10 cm möglich gewesen. Daher mieteten die Ausführenden kurzerhand eine selbstfahrende Straßenfräse an. Diese trug den Fels bis auf das Niveau der Bodenplatte ab.

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Kemroc Anbaugeräte
Sich sammelndes Regenwasser oder anstehendes Grundwasser spielen in der Baugrube beim Einsatz einer Fräse keine Rolle, verspricht Kemroc.

Danach wollten die Arbeiter mithilfe einer Bagger-Hammer-Kombination einen Drainagegraben rund um das zukünftige Gebäude anlegen – doch bereits die ersten Versuche misslangen. Daher beschloss der Bauleiter Wolfgang Metzger, es nunmehr mit einer Bagger-Anbaufräse von Kemroc zu versuchen.

Nach einer Kontaktaufnahme mit dem Hersteller folgten Absprachen mit dem Kemroc-Anwendungsberater Enrico Trender und dem Verkaufsberater Andreas Öhrlein vom Vertriebspartner Carl Beutlhauser Baumaschinen GmbH. Beide haben den Bauleiter laut eigener Aussage davon überzeugt, dass die Aufgabe mit einer Kemroc-Kettenfräse des Typs EK 100_700 (mit 700 mm Arbeitsbreite) in Verbindung mit einem hydraulischen Rotationsmodul der Bezeichnung KRM 60 gelöst werden kann.

Kettenfräsen der EK-Serie gehören nach Angaben des Herstellers zu den besonders erfolgreichen Produkten von Kemroc. Die Querschneidkopffräsen haben eine patentierte Mittelkette mit Fräsmeißeln zwischen ihren Schneidköpfen und wurden speziell zum Abbau von weichen bis mittelharten Gesteinen und zum Herstellen schmaler Gräben entwickelt, teilt das Unternehmen mit. In diversen Größen für Bagger bis 50 t lieferbar, öffnen die Fräsen schmale, tiefe Gräben in Gesteinen bis 120 MPa Druckfestigkeit.

Kemroc werde das Programm der EK-Fräsen weiter ausbauen. Ab Herbst 2020 soll das 220 kW starke Modell EK 220 für Bagger von 50 bis 70 t Einsatzgewicht auf den Markt kommen, gefolgt von der EK 40 für Bagger von 5 bis 10 t (geplant ab Herbst 2021). Ebenfalls neu und bereits verfügbar sind die endlos drehenden Rotationsmodule der KRM-Serie für Bagger von 2 bis 70 t. Diese sind laut Aussage des Herstellers sehr kompakt, robust und wartungsarm und erweitern das Einsatzspektrum und den Wirkungsbereich aller Kemroc-Anbaufräsen. In Verbindung mit Kettenfräsen etwa, ermöglichen die Rotationsmodule das Öffnen von Gräben nicht nur mittig zwischen den Laufwerken, sondern auch seitlich am Bagger entlang. Das spare viel Raum und unnötigen Mehraushub, der beim Fräsen schräg zum Grabenverlauf entsteht.

Dieser Vorteil des Rotationsmoduls habe sich im Juni 2020 auf dem Gelände der Feuerwehrschule in Würzburg als sehr gewinnbringend erwiesen. Dazu haben die Kemroc-Techniker im Vorhinein und in kurzer Zeit die geforderte Konfiguration aus Kettenfräse und Rotator zusammengestellt.

Innerhalb weniger Tage lieferte der Kemroc-Händler Beutlhauser einen 24-Tonnen-Liebherr-Raupenbagger des Typs R924 G8. Diesen transportierte der Händler zusammen mit dem Anbaugerät direkt auf die Baustelle nach Würzburg. Im Einsatz konnte der Baggerfahrer die Maschine so nah wie nötig an der Baugrubenwand aufstellen und die Fräse mithilfe des Rotators parallel zur Wand ansetzen. Dadurch konnte der Maschinenführer das Gerät ohne Probleme in die gewünschte Arbeitsrichtung bewegen. Die Fräsarbeit zum Öffnen des um die Baugrube verlaufenden 150 m langen, rund 700 mm breiten und 400 mm tiefen Drainagegrabens dauerte insgesamt rund 16 Stunden. Es habe sich ein Arbeitsfortschritt von in etwa 10 m/h ergeben. Wolfgang Metzger ist überzeugt, dass ein solches Tempo mit Bagger und Hydraulikhammer oder Reißzahn – und mit vergleichbarer Präzision – nicht hätte erreicht werden können: "Unter dem gegebenen Zeitdruck erwies sich das Ausfräsen des Drainagegrabens geradezu als ein Segen", erläutert er. "Das Öffnen des Grabens gelang uns mit erfreulicher Genauigkeit, nur an einigen Stellen gab es Abplatzungen im schieferigen Gestein und im lockeren Material am Grabenkopf erweiterte sich die Grabenöffnung auf 800 Millimeter." Nach Abschluss der Fräsarbeiten wurden die Grabenwände mit Bagger und Schneidlöffel nachgezogen und das Drainagerohr verlegt. "Später haben wir mit der Kemroc-Kettenfräse noch zwei Pumpensümpfe angelegt", so der Bauleiter. "Danach haben wir die Baustelle fristgerecht übergeben."

Auch Paula Höhn, Geschäftsführerin des Würzburger Bauunternehmens zieht ein positives Resümee. "Trotz beträchtlich höherer Mietkosten gegenüber einer Bagger-Hammer-Kombination aus dem eigenen Maschinenpark hat sich der kurzzeitige Einsatz der Bagger-Kettenfräse-Kombination auf der Baustelle unterm Strich bezahlt gemacht."

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