Stadthaus Stuttgart

Solitär mit Charakter

Stuttgart (ABZ). – Von der Planckstraße aus erscheint das Stuttgarter Stadthaus von Loweg Architekten in schlicht-eleganter Kubatur: Hinter einer Dreifachgarage aus Sichtbeton ragt die Hausnummer 4 als schmaler Turm aus Glas, eingefasst von dunklen Ziegeln und gegliedert durch Fensterprofile, empor. Die wahre Raffinesse des Schmuckstücks enthüllt sich erst bei näherer Betrachtung.
Baustellen
Vom Hang aus geht der Blick über den Lichthof herunter zum Erdgeschoss. Foto: Wienerberger/Fotografie Dietmar Strauß

Die schlanke Form ist dem Grundstück geschuldet: Die 420 m² große Parzelle im Stadtteil Gänsheide, der zum Innenstadtbezirk Stuttgart-Ost gehört, ist 10 m schmal. Auf der linken Grundstücksseite führt eine Treppe den Hang hinauf zum 9 m höher gelegenen Hintergrundstück.

"Der Zuschnitt und das Hanggefälle waren eine Herausforderung", sagt Architekt Benedikt Pedde von Loweg Architekten. "Aber die Lage in Stuttgart-Ost ist ein Traum. Die zwei Kilometer zum westlich gelegenen Hauptbahnhof führen über die Uhlandshöhe an der Villa Bosch vorbei durch grüne, historisch gewachsene Nachbarschaften. Auf der anderen Seite liegt das große Waldgebiet, das hoch zum Frauenkopf führt, ganz nah." Mit seinen Kollegen hat er sich auf dem Hanggrundstück ein neues Büro geschaffen – und ein Familiendomizil.

Auch wenn das Stadthaus auf den ersten Blick so wirkt: Ein einfacher Quader ist der Bau nicht. Das straßenseitig durch die Garage verdeckte Erdgeschoss ragt rechts aus dem Turm heraus und schiebt sich nach hinten tief in den Hang – dadurch ist die Bürofläche für die sechs Mitarbeiter mit rund 130 m² ähnlich groß wie die Gesamtwohnfläche in den drei Obergeschossen.

Die Büroeinheit wird über einen Lichthof mit Tageslicht versorgt, begrünte Innenhöfe auf drei Ebenen schaffen Orte zum Zurückziehen und Entspannen. Oben im Wohnbereich schaffen zwei Außenerker zusätzlichen Raum: Der verglaste Dachgeschosserker auf der Südseite bietet freien Blick auf den 2,5 km entfernten Stuttgarter Fernsehturm, der dreigeschossige Außenerker entlang des Treppenlaufs sorgt mit einem wandbündigen Einbauschrank für viel Stau- und Abstellfläche im Wohnbereich. Und das extensiv begrünte Satteldach wirkt nur von der Straße aus flach, steigt aber nach hinten zunächst leicht an und gibt zum Garten hin eine großzügige Dachterrasse frei.

Bei der Gebäudehülle setzten die Architekten neben Glas ganz auf gebrannten Ton. Das passt demnach zum Raumkontext: Gegenüber stehen Villen mit historischer Ziegelfassade, rechts nebenan wurde 2016/17 ein Mehrfamilienhaus mit heller Ziegelfassade errichtet.

Das Stadthaus behauptet sich in diesem Ambiente nicht nur durch seine schlanke Form, auch der dunkelbraun-anthrazitfarbene Wasserstrichziegel Eco-Brick Moana mit seiner partiell aufgerauten Oberfläche und den wasserstrich-typischen reliefartigen Faltungen trägt zum charakterstarken Auftritt bei, so Loweg Architekten.

Auf den ersten Blick nicht ablesbar: Die eingesetzte Objektsortierung Eco-Brick Moana ist rund 45 mm schmaler als übliche Ziegel, das sorgt bei den vorgegebenen Außenmaßen für mehr Raum im Inneren. Darüber hinaus leistet der Eco-Brick einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Denn durch das schlanke Format verringert sich der CO2-Fußabdruck im Vergleich zu klassischen Vormauerziegeln um 20 bis 30 % pro Quadratmeter Fassade.

Das Stadthaus erfüllt laut den Architekten den KfW-55-Energieeffizienzstandard. Dazu tragen neben den zweischaligen Außenwänden mit Eco-Brick-Fassade ein Brennwertkessel in Kombination mit einer Fußbodenheizung und eine Dreifach-Isolierverglasung mit Holz- Alu-Fenstern bei.

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