Stahlbetonbau

Euler-Hermes-Hochhaus wird rückgebaut

BST Abbruch
Im ersten Abschnitt werden beim Euler-Hermes-Hochhaus sämtliche bewegliche und nicht umweltrelevant kontaminierte Bauteile entfernt. Im Rahmen des zweiten Abschnitts erfolgt die vollständige Schadstoffsanierung der bestehenden Gebäudesubstanz. Der Rückbau der bis auf Rohbauzustand dekontaminierten Gebäudeteile wird in einem letzten Projektabschnitt durchgeführt. Foto: BST Becker Sanierungstechnik

Hamburg (ABZ). – In Hamburg wurde die BST Becker Sanierungstechnik GmbH von der Projektgesellschaft Wohnquartier Friedensallee 254 beauftragt, das ehemalige Euler-Hermes-Verwaltungsgebäude zurückzubauen. Bei dem Bau handelt es sich um einen mehrteiligen Gebäudekomplex auf einer Gesamtfläche von 20.000 m². Das Gebäude ist in konventioneller Stahlbetonbauweise konstruiert und verfügt neben drei Untergeschossen für Tiefgarage und Haustechnik über drei vorderseitig auskragende Basisgeschosse sowie 22 beziehungsweise 19 weitere in Nord- und Südflügel aufgehende Stockwerke mit Gesamthöhen von 85 beziehungsweise 73 m. Ein beeindruckendes Projekt, vor dem die BST nicht zurückschreckt. Das hierfür auf Gutachtenbasis erstellte und gut durchdachte Rückbau-, Entkernungs- und Sanierungskonzept sieht die Rückbaumaßnahme in drei aufeinanderfolgenden Projektabschnitten vor:

  • Abschnitt: Entkernung,
  • Abschnitt: Sanierung,
  • Abschnitt: Rückbau.

Im ersten Abschnitt werden sämtliche bewegliche und nicht umweltrelevant kontaminierte Bauteile entfernt. Im Rahmen des zweiten Abschnitts erfolgt die vollständige Schadstoffsanierung der bestehenden Gebäudesubstanz. Der Rückbau der bis auf Rohbauzustand dekontaminierten Gebäudeteile wird in einem letzten Projektabschnitt durchgeführt.

Ziel des geordneten Rückbaus ist die Option eines möglichst hohen Verwertungsgrades aller anfallenden Baurestmassen. Der Anteil an Abfällen, die eine Beseitigung erfordern, ist im Gegenzug möglichst zu minimieren. Sämtlicher Betonbauschutt wird vor Ort aufbereitet und in das unterste Geschoss eingebaut. Es dient somit als Fundament der neu zu errichtenden Wohnbebauung. Alle Projektbeteiligten streben im Sinne der Kreislaufwirtschaft auf einen hohen Verwertungsgrad der zurückgebauten Massen und setzen dieses vor Ort konsequent um.

Basierend auf der langjährigen Erfahrung im Hause BST werden die Arbeitsschritte in den Phasen 1. Entkernung und 2. Sanierung in vier aufeinanderfolgenden Rückbaustufen durchgeführt. In der ersten Stufe werden lose verwertbare Materialien im Weißbereich ausgebaut. Stufe 2 sieht den Ausbau der fest installierten und verwertbaren Materialien und Anlagenteile im Weißbereich mittels Trennschleifer, Sägen sowie auch Abbruchrobotern und Kleingeräten vor. Im Rahmen der dritten Stufe werden sämtliche schadstoffhaltigen Einbauteile und Materialien unter Einhaltung der erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen in Schwarzbereichen ausgebaut, verpackt, ausgeschleust und zur Entsorgung bereit gestellt. In der Rückbaustufe 4 erfolgt nach Erfordernis im Weiß- oder Schwarzbereich die Entfernung der asbesthaltigen Spannhülsen. Diese werden mithilfe von Kernbohrgeräten überbohrt und zerstörungsfrei mit dem Bohrkern geborgen. Anschließend werden die ausgelösten Betonkerne gemäß TRGS 519 verpackt, aus den Schwarzbereichen ausgeschleust und zur Entsorgung bereitgestellt.

Nach vollständiger Entkernung und Sanierung des Gebäudes, wird der dann rohbauähnliche Stahlbetonkomplex etagenweise von oben nach unten bis auf +50 m von GOK, bahnseitig auf +35 m von GOK abgetragen. Hierfür kommen die BST-eigenen Sägetrupps und Abbruchroboter zum Einsatz. Mittels Kran werden die zurückgebauten Elemente zu Boden befördert und vor Ort aufbereitet. Ab 50 m beziehungsweise 35 m kommen dann die Longfrontbagger zum Einsatz und bauen die restliche Bausubstanz zurück.

Alle Arbeiten werden mit der zuständigen Bezirksregierung Hamburg im Detail abgestimmt und von einem zu bestellenden Sachverständigen begleitet sowie dokumentiert.

Die vorgenannten Arbeiten erfolgen unter Einhaltung der in der Gefahrstoffverordnung sowie den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geforderten technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen. Unter der Leitung von Stefan Vogt werden für die Arbeiten ausschließlich arbeitsmedizinisch untersuchte und unterwiesene Arbeitskräfte eingesetzt. Die BST stellt sich mit einem starken Team der Herausforderung.

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