Stahlindustrie kritisiert Strafzölle
Düsseldorf (dpa). – Die Stahlindustrie in Deutschland hat die Einführung von Strafzöllen auf EU-Exporte von Stahl und Aluminium in die USA scharf kritisiert. "Die Stahlindustrie in Deutschland verurteilt diesen Schritt", sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Er warf den USA einen protektionistischen Eingriff in den Welthandel vor. Für den US-Markt produzierter Stahl dränge nun auf den europäischen Markt, da es dort keine Handelschranken gebe. Von der EU forderte Kerkhoff länderspezifische Schutzmaßnahmen, um die Stahlunternehmen vor umgelenkten Handelsströmen zu schützen. Zuvor hatte US-Handelsminister Wilbur Ross das Auslaufen der befristeten Ausnahmen für die europäische Stahlindustrie zum 1. Juni verkündet. Danach wird ein zusätzlicher Zoll von 25 % auf Stahlimporte aus der EU erhoben. Auch der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) kritisierte die Entscheidung der Trump-Administration. Trumps Handelsstrategie werde sich als Eigentor erweisen, sagte Geschäftsführer Thilo Brodtmann. Sie schade der Einbindung der USA in globale Wertschöpfungsketten. Die EU müsse nun umso stärker für Freihandel eintreten und die Rückkehr an den Verhandlungstisch offenhalten.
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