Um ein Viertel

Starker Einbruch bei neuen öffentlich geförderten Mietwohnungen

Düsseldorf (dpa). - In vielen Städten des Landes suchen Menschen bezahlbare Mietwohnungen. Auch mit Fördermitteln hinkt der Neubau dem hohen Bedarf hinterher.

Die Zahl der öffentlich geförderten Mietwohnungen ist im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu 2021 fast um ein Viertel eingebrochen. Das geht aus der Bilanz zur Wohnraumförderung 2022 hervor, die Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) in Düsseldorf vorlegte. Demnach wurden im vergangenen Jahr Fördermittel für 3993 neu zu bauende Mietwohnungen bewilligt. Das sei ein Minus von 1246 Wohneinheiten beziehungsweise rund 24 Prozent, teilte Scharrenbach mit.

Die Zahlen ließen auch für das laufende Jahr nichts Gutes erwarten. Inflation, steigende Kreditzinsen, hohe Baukosten, Handwerkermangel, immer neue baupolitische Vorgabe des Bundes bei gleichzeitigem Förderstopp für energieeffiziente Gebäude hätten „deutliche Bremsspuren” hinterlassen, erläuterte die Ministerin. Infolgedessen habe sich bereits im vergangenen Sommer abgezeichnet, dass sich die Wohnungsunternehmen beim Neubau von Mietwohnungen deutlich zurückhalten würden.

Insgesamt sind laut Scharrenbach im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Euro für 7919 Wohnungen bewilligt worden. Damit habe sich der Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen im Vergleich zu 2021 um acht Prozent erhöht.

Allerdings hatte es 2021 ein unterdurchschnittliches Ergebnis bei öffentlich geförderten Wohnungen in NRW gegeben: 7319 im Vergleich zu rund 8600 Wohneinheiten im Jahr zuvor. Die Ministerin hatte das auf ein „Katastrophen-Jahr” mit Corona-Pandemie und Jahrhundert-Flut zurückgeführt.

Nach einer coronabedingten Delle 2021 stieg die Förderung von Wohneigentum im vergangenen Jahr wieder deutlich auf 103 Millionen Euro für 594 Wohneinheiten, wie aus dem Bericht hervorging.

Mit den insgesamt 7919 geförderten Wohnungen seien pro Tag 22 mietpreisgebundene Einheiten neu in den Bestand gekommen. Allerdings sinkt dieser Bestand. In NRW gab es Ende 2021 noch rund 442.000 von bundesweit gut 1,1 Millionen preisgebundenen Mietwohnungen. Inzwischen habe sich die rückläufige Kurve mindestens abgeschwächt auf minus 2,2 Prozent im Jahr 2021, teilte das NRW-Bauministerium mit. In Bonn, Münster und Paderborn seien die Bestände sogar wieder leicht angewachsen.

Bis 2027 werde die Landesregierung insgesamt neun Milliarden Euro in ein neues Wohnraum-Programm mit verbesserten Förderkonditionen investieren, sagte Scharrenbach. Für 2023 stünden 1,6 Milliarden Euro bereit.

Laut einem Gutachten für die Landesregierung werden in NRW im Zeitraum 2018 bis 2025 im Durchschnitt rund 51 200 Wohnungen jährlich gebraucht.

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