Starkes Zusammenspiel

Verbund von Wohnhäusern und Kirche verstärkt

Hagemeister Architektur
Zwei Mehrfamilienhäuser im Duisburger Stadtteil Hamborn, die nach dem Entwurf des Architekturbüros Druschke und Grosser entstanden sind, wurden mit dem Deutschen Bauherrenpreis Neubau 2014 und mit dem Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-Westfalen 2012 ausgezeichnet. Foto: Hagemeister

DUISBURG (ABZ). - Wie ein großer Rahmen fassen die zwei Mehrfamilienhäuser an der Bleek- und Rennerstraße im Duisburger Stadtteil Hamborn den Quartiersplatz vor der katholischen Kirche St. Joseph ein. Die städtebauliche Leitidee der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn eG als Bauherr bestand darin, einen harmonischen Bezug zwischen dem Wohnobjekt und der Kirche zu schaffen.Druschke und Grosser, Sieger des Architektenwettbewerbs, lassen Neubau durch eine moderne Architektursprache mit den umliegenden Gebäuden in einen Dialog treten. Um die Klinkertradition der umgebenden Bebauung fortzuführen, haben die Architekten die Fassade mit Ziegeln gestaltet. Anthrazitfarbener Hagemeister Klinker der Sortierung "Alt Berlin FO" unterstützt die reduzierte Formensprache der Architektur und verleiht der Fassade eine edle Anmutung. Das Gebäudekonzept des neuen Wohnquartiers wurde mit dem Deutschen Bauherrenpreis Neubau 2014 und mit dem Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-Westfalen 2012 prämiert. "Das Projekt zeichnet sich durch die sinnvolle Weiterentwicklung des Quartiers unter städtebaulicher Einbeziehung der angrenzenden Kirche und des Gemeindehauses aus", lautete die Beurteilung der Jury des Landespreises für Architektur 2012. Zudem schätzte sie das Zusammenspiel der dreigeschossigen Häuser mit den umliegenden Wohngebäuden. Damit haben Wohnungsgenossenschaft und Architekten ebenso wie die Planer, die B. Walter Ingenieurgesellschaft und das Planungsbüro Mallmann aus Duisburg, ihr Ziel erreicht: Sie haben auf den ehemaligen Grünflächen des Kirchplatzes einen Neubau mit insgesamt 31 Wohnungen errichtet, der das Ensemble aus Kirche und Gemeindezentrum straßenbegleitend säumt und gleichzeitig die Nachbarschaft durch die neue Platzgestaltung stärkt. Ein vielfältiges Wohnungsangebot mit dem Schwerpunkt auf barrierefreiem und somit seniorengerechtem Wohnraum fördert die angestrebte soziale Durchmischung des Quartiers. Durch detaillierte Volumenstudien haben Druschke und Grosser Proportionen und Maßstäbe der Umgebung ermittelt und darauf aufbauend eine Symbiose mit den neuen Wohnhäusern sichergestellt. Das neue Wohnquartier fügt sich harmonisch in die Nachbarschaft der gewachsenen Wohnbebauung aus den 40er- bis 60er-Jahren ein. Nach dem Entwurf des Wiener Kirchenarchitekten Prof. Robert Kramreiter gebaut, prägt die Kirche St. Joseph seit 1968 das Viertel. Die besondere Herausforderung für die Architekten bestand darin, ihr dynamisch auslaufendes Dach, das die Anwohner als "Sprungschanze" bezeichnen, aufzugreifen. Sowohl die Kubatur als auch die klar definierte Formensprache der neuen Baukörper geben der Kirche und ihrem vorgelagerten Platz Halt und Raum. Der Platz verknüpft wiederum die neuen prägnanten Grünflächen. Wichtige historische Wegeverbindungen blieben erhalten und sind Teil der Grünplanung. Eine offene Pergola aus Betonfertigteilen verbindet die zwei Mehrfamilienhäuser. Je nach Tageszeit wirft sie ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel auf die Fassaden. Diese sind geprägt von anthrazitfarbenem Sichtmauerwerk. Dunkel schimmernde Hagemeister Klinker der Sortierung "Alt Berlin FO" im Dünnformat 235 x 115 x 52 mm verleihen der Fassade einen monolithischen und gleichzeitig eleganten Charakter. Die verklinkerte Fläche von insgesamt 1720 m² rundet die Formensprache der Architektur ab ohne aufdringlich zu sein. Zusätzlich unterstreichen die Ziegel des Nottulner Klinkerwerks Hagemeister die Verbundenheit zur umgebenden Bebauung. "Um die Klinkertradition in diesem Gebiet fortzuführen, haben wir uns bewusst für eine Klinkerfassade entschieden", erklärt Architektin Bibiana Grosser. Darüber hinaus betont sie die Kontinuität der Backsteine: "Zudem ist eine Klinkerfassade viel wertbeständiger als z. B. eine Putzfassade und bewahrt auch nach mehr als 100 Jahren ihre optischen Reize."Dirk Druschke fasst die Vorteile des Mauerwerks zusammen: "Wer nachhaltig denkt, baut heute mit Klinker. Er ist ökologisch, beständig, nachhaltig und zeitlos." Als Vorsatzschale trägt der Klinker zu dem Energiekonzept bei, das die Jury des Landespreises für Architektur 2012 lobte. Eine 18 cm dicke Dämmung sowie die 17,5 cm starke Tragstruktur aus Kalksandstein vervollständigen die zweischalige Massivbauweise der Außenwände.Satinierte Glasbrüstungen und weiße Putzflächen an tief eingeschnittenen Loggien sowie bodentiefe französische Holzfenster stehen in einem rhythmischen Wechselspiel mit dem Klinker. Der Putz verleiht auch den zurückgesetzten Staffelgeschossen Leichtigkeit. Weitere Akzente setzen rote Farbflächen neben den verglasten Eingängen. Weiße Putzfassaden mit ihren asymmetrisch gesetzten Fenstern erheben sich ebenfalls bis zur ersten Flachdachkante.An der Fassade präsentieren sich Terrassen mit Garten sowie Balkone als äußere Wohnelemente. Die 45 bis 107 m² großen Wohnungen zeichnen sich durch ihre Bewohnerorientierung aus: Barrierefreie und doppelt energetisch optimierte Appartements bilden in Kombination mit dem sozial geprägten Ort am Kirchplatz attraktiven Wohnraum. Als maßvolle Nachverdichtung, die sich mit der ruhigen Klinkerfassade gegenüber der architektonischen Geste der Kirche zurückhält, fördert die neue Bebauung darüber hinaus die Urbanität.

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