Startschuss auf der bauma

HMI-Cluster pusht einheitliches Bedienkonzept

Fritzmeier Unternehmen
Einheitlich und intuitiv gestaltete Bedienoberflächen sollen dabei helfen, die Orientierung in verschiedenen Baumaschinen zu vereinfachen und somit Hürden für Bediener zu reduzieren. Grafik: Fritzmeier

München (ABZ). – Die Komplexität der Maschinensteuerung nimmt zu, gleichzeitig steigt die Anzahl an HMI-Varianten (Benutzerschnittstellen). Auch bedienen Fahrer häufig verschiedene Maschinen, was die Orientierung nochmals erschwert. Aus diesem Grund hat sich das HMI-Cluster zusammen mit dem VDMA zum Ziel gesetzt, eine Vereinheitlichung zu schaffen. Auf der bauma in München fiel nun der Startschuss für eine größere Initiative. "Wir haben das Cluster zusammen mit Fritzmeier gegründet, weil wir einen herstellerübergreifenden Standard künftig für sehr wichtig halten", erklärt Ralf Lüddemann, kaufmännischer Leiter des Ressorts Technik der Bauunternehmung Leonhard Weiss. "Das beginnt bei der Verwendung gleicher Symbole je Bediengruppe, geht mit der Positionierung der Bediengruppen weiter und reicht bis zur redundanten Steuerung von Sicherheitsfunktionen." Die bisherigen Cluster-Mitglieder wollten mit der Präsentation auf der bauma weitere OEMs, Hersteller von Anbaugeräten, Verbände sowie Universitäten, Systemintegratoren und Displayhersteller für die Zusammenarbeit gewinnen.

Die Ausbildung zum Maschinenführer ist aufwändig und zeitintensiv, gleichzeitig sind in der Baubranche wie überall sonst qualifizierte Mitarbeiter schwer zu finden. Bei interessanten Bewerbern aus dem Ausland besteht häufig das Problem, dass Bedienoberflächen nicht multilingual aufgesetzt sind und damit Deutschkenntnisse notwendig sind. Hinzu kommt, dass die Komplexität der zu bewältigenden Aufgaben zunimmt, die Bedienkonzepte je Maschine allerdings variieren und oftmals nicht intuitiv zu erfassen sind. "Hintergrund dafür ist, dass jeder OEM bisher ein eigenes HMI entwickelt hat und es keine Abstimmung unter den verschiedenen Herstellern gab", erklärt Fritz Schadeck, Vice President Sales & Marketing bei Fritzmeier Cabs. "Das lag u. a. daran, dass bisher weniger Standard-Hard- und Software verfügbar war." So entstanden komplexe HMI-Architekturen, deren Logik einen hohen Einarbeitungsaufwand für Maschinenführer bedeutet – selbst bei gleichen Maschinentypen.

Die gemeinsame Initiative von Fritzmeier Cabs, Leonhard Weiss sowie dem VDMA und dem Haupverband der Deutschen Bauindustrie will zusammen mit möglichst vielen anderen Partnern eine Lösung für diese Problemlage vorantreiben. Alexandra Herrmann, Director Marketing & Kommunikation bei Fritzmeier Cabs, dazu: "Mit unserem Vorstoß zielen wir darauf ab, ein einheitliches HMI-Konzept zu entwickeln und zu realisieren, bei dem wir aber nicht die Individualität der OEM Produkte durch Design und Funktion gefährden wollen. Das geht nur, wenn alle Player dabei sind – und es wäre im Sinne der gesamten Branche, vor allem aber im Sinne der Anwender." Erste Ansätze gehen bspw. dahin, eine Standardoberfläche für verschiedene Maschinentypen und Anbaugeräte zu schaffen, die global anwendbar ist und nicht mit Schriftzeichen arbeitet, sondern mit Piktogrammen. Wird der Bediener immer auf die gleiche Weise durch die Anwendungen geführt, steigen Effizienz und Sicherheit im Arbeitsalltag. "Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist auch, dass die Entwicklungskosten für den einzelnen Hersteller sinken – die Arbeitsergebnisse des Clusters sind für alle Beteiligten nutzbar."

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