Steildachsanierung

Aufsparrendämmung verbessert sommerlichen Wärmeschutz

Dachbaustoffe
Mehr Komfort: Gemeinsam mit einem erfahrenen Architekten und den Dachprofis der Laue Bedachungen GmbH aus Burgwedel wurde ein Modernisierungskonzept für ein Einfamilienhaus in Hannover erarbeitet, mit dem die ausgebauten Wohnräume unter dem Dach deutlich an Komfort und Aufenthaltsqualität gewinnen sollten. Zu Beginn der Arbeiten stand die Demontage des alten Dachaufbaus an: Zunächst wurde die alte Dacheindeckung aus Faserzementplatten rückgebaut und fachgerecht entsorgt. L

Hannover (ABZ). – Hohe Energiekosten und ein sowohl im Winter als auch im Sommer wenig behagliches Raumklima sind nur zwei negative Begleiterscheinungen eines nicht zeitgemäß gedämmten Steildaches. Diese Erfahrung machte – mit zunehmender Dringlichkeit – auch eine Hauseigentümerin in Hannover. Gemeinsam mit einem erfahrenen Architekten und den Dachprofis der Laue Bedachungen GmbH aus Burgwedel wurde daher ein Modernisierungskonzept erarbeitet, mit dem die ausgebauten Wohnräume unter dem Dach deutlich an Komfort und Aufenthaltsqualität gewinnen sollten. Errichtet wurde das Einfamilienhaus im Jahr 1973. Das Haus hat ein etwa 158 m² großes Steildach mit Nord-Süd-Ausrichtung sowie zwei kleinere Flachdächer über einer zugehörigen Einliegerwohnung und der angeschlossenen Garage. "Vor einigen Jahren haben wir die Flachdächer saniert, konnten uns aber leider nicht parallel um das Schrägdach kümmern", erklärt der Architekt und Bausachverständige Andreas-Michael Martin. "Im Winter konnte man gegen die Kälte noch anheizen, auch wenn das unter energetischen Gesichtspunkten natürlich alles andere als zufriedenstellend ist. Aber mit zunehmendem Alter musste die Eigentümerin und Bauherrin feststellen, dass der Aufenthalt in den Wohn- und Schlafräumen unter dem Dach vor allem im Sommer unerträglich wurde. Deshalb wollten wir vor allem den sommerlichen Wärmeschutz des Daches verbessern. Und das möglichst noch vor der ersten Hitzewelle des Jahres."

Zu Beginn der Arbeiten stand die Demontage des alten Dachaufbaus an: Zunächst wurde die alte Dacheindeckung aus Faserzementplatten rückgebaut und fachgerecht entsorgt, insgesamt rund 3,8 t Material. Anschließend wurden die vollflächige Rauspundschalung sowie die vorhandene 100 mm dicke, alukaschierte Glaswolle-Dämmung entfernt. "Die alte Zwischensparrendämmung war zwar noch in gutem und trockenem Zustand, aber von der Dicke und den Wärmedämmeigenschaften her natürlich für unsere Zwecke nicht mehr zu gebrauchen", berichtet Johannes Laue, Geschäftsführer der Laue Bedachungen. "Die neue Dämmung besteht komplett aus nichtbrennbarer und hoch wärmedämmender Mineralwolle. Besonderes Augenmerk haben wir auf die Verlegung und die Anschlüsse der Dampfbremse gelegt. Das ist ja gerade bei Winterbaustellen aufgrund schlechter Verarbeitungseigenschaften vieler Klebe- und Dichtmittel bei kalten Temperaturen immer ein heikles Thema."

Auf die bestehende innenseitige Gipskartonschalung und deren Unterkonstruktion verlegte ein Team aus fünf Mitarbeitern zunächst die Nagelschutzplatte "Integra UMP 032" von Isover in einer Stärke von 40 mm. "Diese Platte dient vor allem als Schutz der nachfolgenden Klimamembran. So wird vermieden, dass die Dampfbremse aus Versehen durch Nagelspitzen oder Splitter perforiert wird, wenn irgendwann die Innenschalung ausgetauscht werden sollte", erklärt Johannes Laue.

Zur Sicherstellung der Luftdichtheit wählten die Dachprofis die feuchteadaptive "Isover Vario XtraSafe". Sie gewährleistet laut Unternehmen durch ihre hohe sd-Wertspreizung von 0,3 bis 25 m auch bei starken Temperaturschwankungen gute Leistungen und eine exakte Umschaltung zwischen dampfbremsender und diffusionsoffener Funktion. Die Hochleistungsfolie wurde in Schlaufen über die Sparren und die Nagelschutzplatten geführt und mittels Sanierungsleisten genau an die Sparrenflanken angearbeitet. Untereinander wurden die Folienbahnen mit dem zum System gehörenden "Vario XtraTape" verklebt. Für Architekt Andreas-Michael Martin waren insbesondere die Anschlüsse der Klimamembran ein wichtiges Detail. "Selbst die beste Dämmung kann ihre volle Dämmwirkung nur entfalten, wenn die Dampfbremse sauber verlegt und sehr exakt an die aufgehenden Bauteile angeschlossen wurde. So haben wir die Folie zum Beispiel an den Betondrempel und die Giebel in Schlaufenform angeschlossen und doppelt verklebt, sodass selbst wenn es einmal zu Bauteilbewegungen kommen sollte, nicht mit Rissen an diesen sensiblen Stellen zu rechnen ist", so der Bausachverständige.

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Als Klimamembran wählten die Dachprofis um Johannes Laue die feuchteadaptive "Vario XtraSafe", die durch ihrer hohen sd-Wertspreizung von 0,3 bis 25 m bei jeder Temperatur ganzjährig gute Leistungen und eine genaue Umschaltung zwischen dampfbremsender und diffusionsoffener Funktion gewährleistet. Die "Vario XtraSafe" wurde in Schlaufen über die Sparren und die Nagelschutzplatten geführt und mittels Sanierungsleisten exakt an die Sparrenflanken angearbeitet. Fotos: Saint_Gobain Isover

Der luftdichte Anschluss der Klimamembran erfolgte mit der frostbeständigen Klebe-Dichtmasse "Vario DoubleFit", die aus zwei spezialisierten, eigenständigen Dichtstoffen besteht. So ließen sich mit dieser 2-in-1-Lösung unterschiedlichste Untergründe und Folien sicher miteinander verkleben, schreibt Isover. "Gerade bei Winterbaustellen zahlen sich Systeme aus, die speziell für diesen Einsatz entwickelt und deren Komponenten optimal aufeinander abgestimmt wurden. Die Haftung des hochelastischen Dichtstoffes an den Betonbauteilen war auch im kalten Januar zu jeder Zeit sichergestellt", sagt Architekt Andreas-Michael Martin.

Auf die Klimamembran verlegte das Dachdeckerteam anschließend eine 160 mm starke Zwischensparren-Dämmung aus "ULTIMATE Klemmfilz-035" und eine 120 mm starke Lage der Aufsparren-Dämmung "ULTIMATE Integra AP SupraPlus-032". Beide Dämmsysteme basieren auf der Hochleistungs-Mineralwolle "ULTIMATE" von Isover, die laut Hersteller nicht nur eine hohe Wärmedämmung bewirkt, sondern auch Vorteile von Stein- und Glaswolle in sich vereint. Leicht und flexibel wie Glaswolle sowie mit den Brandschutzeigenschaften von Steinwolle (Schmelzpunkt ? 1000 °C) ausgestattet, werde sowohl die Verarbeitung vereinfacht als auch ein hohes Maß an Sicherheit in die Konstruktion eingebracht, so Isover. "Gerade wenn die Räume direkt unter dem Dach bewohnt werden, spielt der Brandschutz immer eine wichtige Rolle." Durch die nichtbrennbaren Isover Systeme sei dies jedoch ein Aspekt, über den man sich als Planer, Verarbeiter und Bauherr keine weiteren Gedanken machen müsse.

Vor allem im Zuge der Verarbeitung erlebte Dachdeckermeister Johannes Laue weitere Vorteile der Aufsparren-Dämmung "ULTIMATE Integra AP SupraPlus-032": "Die Dämmplatten sind werkseitig mit einer hochwertigen Unterdeckbahn sowie rundum laufenden Klebebänder versehen. Dämmung, Verlegung der Unterdeckbahn und deren regensichere Verklebung können so in einem Arbeitsgang erfolgen. Die Platten werden einfach stumpf gestoßen, die Überlappungen der aufkaschierten Unterdeckbahn angehoben und das Abdeckband der Klebestreifen gelöst."

Fixiert wurde die Aufsparren-Dämmung mit einer Konterlattung (40 x 60 mm) und den zum Dämmsystem gehörenden "Integra AB twin-UD Spezialbefestigern". Um die Unterdeckbahn vor Durchdringungen durch die Schrauben zu schützen, wurde zuvor das schlagregensichere Nageldichtband "Vario AntiSpike" auf die Aufsparren-Dämmung geklebt.

Bei der nachfolgenden Dacheindeckung mit verblechten An- und Abschlüssen hat Architekt Andreas-Michael Martin besonderen Wert auf das farbliche Zusammenspiel und die ursprüngliche Gestaltung des Hauses gelegt. So erfolgte die moderne Dacheindeckung in Anlehnung an die ehemalige Faserzementeindeckung mit Glattziegeln im Farbton Edelschiefer. "Diese puristischen und edel anmutenden Flachziegel werten Dächer im minimalistischen Baustil zusätzlich auf und unterstreichen die heutige moderne Architektur. Gerade wegen ihrer schlichten Form lassen sich durch geradliniges oder versetztes Verlegen interessante Eindeckungen realisieren", betont Architekt Andreas-Michael Martin.

Parallel wurden darüber hinaus die Dachflächenfenster ausgetauscht und durch moderne Dreifach-Verglasungen ersetzt. "Die Dachsanierung war der erste wichtige Schritt in der grundlegenden Modernisierung des gesamten Gebäudes", erklärt Architekt Andreas-Michael Martin. "Als Nächstes steht die Dämmung der Fassade an, was wir in der Planung des Dachaufbaus unter anderem bereits mit einem doppelten Traufblech und einem vorstehenden Blech am Ortgang berücksichtigt haben. Diese vorausschauende und sorgfältige Planung ist nicht nur für die weiteren Sanierungsschritte der Fassade von großem Vorteil. Die hierfür gewählten schiefergrauen ,vorbewitterten' Rheinzink-Titanzinkprodukte der "prePATINA Line" im Zusammenspiel mit dem Dachentwässerungssystem aus farblich passenden halbrunden Dachrinnen verleihen dem Gesamterscheinungsbild ein besonderes Architekturdetail."

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