Stihl bleibt dabei
Etwas Gutes stets durch etwas Besseres ersetzen
WAIBLINGEN (rai). - "Wir werden 2015 einen neuen Rekordumsatz erzielen – trotz schwieriger Märkte in einigen Krisenländern", erklärte kürzlich der Vorstandsvorsitzende Dr. Bertram Kandziora während der traditionellen Herbst-Pressekonferenz des Unternehmens. Die Stihl Unternehmensgruppe habe bereits von Januar bis August 2015 beim Umsatz um 10,4 % auf 2285 Mio. Euro zugelegt. Bei unveränderten Wechselkursen gegenüber dem Vorjahr hätte das Wachstum 3,4 % betragen. Der Vorstandsvorsitzende kündigte unter anderem für das nächste Jahr eine neue Akku-Compact-Linie an. "Wir bringen vier neue Akku-Produkte auf den Markt, die im Hinblick auf Gewicht, Handhabung und Leistung ganz auf die Bedürfnisse von privaten Gartenbesitzern zugeschnitten sind – und das zu sehr attraktiven Preisen." Um die Voraussetzungen für künftiges Wachstum zu schaffen, plane das Unternehmen bis 2018 weltweit Investitionen in Höhe von 1 Mrd. Euro. Dr. Kandziora: "Die Mittel fließen vor allem in Bauprojekte zur Erweiterung und Modernisierung des internationalen Fertigungs- und Vertriebsverbundes. Auch in neue Maschinen und Anlagen wird kräftig investiert. Dabei ist Deutschland der Standort mit dem höchsten Investitionsvolumen in der Gruppe." So würden derzeit allein am deutschen Stammsitz über 65 Mio. Euro in eine neue Produktionslogistik und in die Erweiterung des Entwicklungszentrums investiert. Beide Gebäude seien im nächsten Jahr bezugsfertig. "Trotz der hohen Kosten hierzulande bekennen wir uns als mittelständisch geprägtes Familienunternehmen zum Stand-ort Deutschland. Gleichzeitig muss je-doch dringend die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gestärkt werden – bspw. mit flexibleren Arbeitsmärkten, einer Reduzierung der Abgabenlast und einer Verbesserung der Infrastruktur", forderte Dr. Kandziora.
ABZ-Stellenmarkt
Als Wachstumstreiber beim Absatz bezeichnete er im laufenden Jahr vor allem den US-amerikanischen Markt mit einem deutlichen Plus bei Motorsägen und Motorgeräten. Auch in den lateinamerikanischen Märkten sei die Geschäftsentwicklung überwiegend positiv verlaufen. Dr. Kandziora: "In Brasilien schwächte sich die Dynamik der Vorjahre etwas ab. Trotz wirtschaftlich instabiler Lage wurde in Argentinien ein starkes Plus erzielt. Westeuropa liegt leicht über dem Vorjahr. Die wirtschaftlichen und politischen Probleme haben das Konsumklima in Russland stark beeinträchtigt und zu einem drastischen Rückgang der Nachfrage in allen Produktbereichen geführt." Ansonsten bewege sich Osteuropa in etwa auf Vorjahresniveau. Die Geschäftsentwicklung in Asien sei eher schwach gewesen, in Ozeanien hingegen positiv. Die Beschäftigung habe leicht zugenommen: Am 31. August 2015 betrug der weltweite Personalstand 14 288 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Zuwachs von 0,2 % gegenüber dem Vorjahresstichtag.Auf den deutschen Markt angesprochen freute sich der Vorstandsvorsitzende über ein starkes erstes Halbjahr, in dem der Absatz von Stihl und Viking Produkten gesteigert werden konnte. Der Verkauf der Akku- Geräte habe die Erwartungen übertroffen. Das Geschäft im Hochsommer wurde durch die Hitze etwas beeinträchtigt. Für den Herbst 2015 ist der Vorstandsvorsitzende optimistisch, "mit neuen Produkten und starken Kampagnen, wie den 'Super Sägen Wochen' im November weiter zu wachsen". Seit Sommer 2014 haben die Fachhändler die Möglichkeit, zusätzlich zum stationären Geschäft ihren Kunden einen Online-Verkauf anzubieten. Mit Anzeigenwerbung und Online-Kampagnen macht Stihl die Kunden darauf aufmerksam. Auch in den sozialen Medien ist das Unternehmen aktiv. Die Facebook-Seite hat mittlerweile über 1 Mio. Fans.
Norbert Pick, Vorstand Marketing und Vertrieb, lobte während der Presseveranstaltung die Schwaben als geniale Tüftler und als Dichter und Denker. "Tüfteln, das genaue Hinschauen, die akribische Suche nach ständig besseren Lösungen, ist eine grundsätzlich positiv belegte schwäbische Lebensaufgabe – und bei Stihl ganz wesentlich."
In der Stihl Gruppe habe diese Leidenschaft außer beim Sägen auch beim Trimmen und Reinigen nachhaltig ihren Ausdruck gefunden – mit professionellen Geräten für den Outdoor-Bereich weltweit. "Der schwäbisch 'Stihlsche Trieb' nach Perfektion und Innovation hat auf mittlerweile über 160 Länder übergegriffen, in denen wir 36 eigene Niederlassungen betreiben, 120 Importeure und über 40.000 Fachhändler haben. Die Qualität all unserer Produkte inklusive Viking ist, und darauf legen wir großen Wert, in unserem Fertigungsverbund weltweit identisch", betonte Pick.
"Mit und in der Natur die Arbeit erleichtern" – so nannte unser Firmengründer einst sein Wirken, das sich damals ausschließlich auf den Wald bezog. Die 'Contra', die er 1959 vorstellte und die ihm in Amerika den Titel 'Vater der Motorsäge' einbrachte, war mit 6 PS, einem Gewicht von 'nur' 12 kg und ihrer technischen Ausstattung wegweisend", erinnerte Pick. Mit dieser Säge hätte sich die Motorisierung der Waldarbeit auf der ganzen Welt endgültig durchgesetzt. Ein Forstarbeiter habe damit seine Holzproduktion um sage und schreibe 200 % steigern, also verdreifachen können.
Entstanden seien alle Produkte aber aus einem weiteren Antrieb, nämlich aus der den 'Stihlern' seit Firmengründung eigenen Motivation, etwas Gutes stets durch etwas Besseres zu ersetzen. Bei Stihl hieße das, dass Funktion, Leistung, Gewicht und Sicherheit der Produkte unaufhörlich verbessert würden. Pick: "Dieser uns eigene Motor, unsere Motivation und der unermüdliche Verbesserungswille, treiben uns an, tagein tagaus auf Hochtouren zu laufen, damit Stihl Weltmarktführer bleibt – mit Spitzenprodukten für den Profi und für den privaten Gartenfreund gleichermaßen."
