Straßenabläufe für Gewerbegebiet in Rahden
Erst in der Theorie und dann in der Praxis getestet
Ein enger Austausch der Fachberater mit Anwendern vor Ort ist bei der Funke Kunststoffe GmbH laut eigener Aussage eine Selbstverständlichkeit. In Kombination mit einem lösungsorientierten Technikteam am Unternehmenssitz führe dies dazu, dass innovative Produkte und technische Verbesserungen entwickelt werden, die den Baustellenablauf und die Funktionsweise von Abwasserleitungen und -kanälen optimieren. Funke ist eigenen Angaben zufolge demnach mit Problemstellungen von Anwendern gut vertraut und hält gleichzeitig Lösungen bereit.
Diese Erfahrung habe sich jetzt auch die nordrhein-westfälische Stadt Rahden zunutze gemacht. Deren Vertreter hatten im März 2023 an einer Schulung zum Thema Regenwasserbewirtschaftung am Funke-Firmensitz in Hamm teilgenommen. Die dort gezeigten Funke Straßenabläufe überzeugten laut Stadt Rahden derart, dass sie nur wenige Monate später in der Carl-Zeiss-Straße im Rahdener Gewerbegebiet Süd eingesetzt wurden.
Erstellt worden ist die Carl-Zeiss-Straße bereits vor rund 20 Jahren als Bau- und Erschließungsstraße. Die Entwässerung erfolgte dabei zunächst nur punktuell anhand von zwölf Straßenabläufen aus Beton, die nun beim Endausbau weiterverwendet werden sollten. Da laut den Plänen der IPW Ingenieurplanung GmbH auf der insgesamt 750 m langen Strecke allerdings 32 Abläufe erforderlich sind, kommen nun zusätzlich 20 Funke Straßenabläufe für Aufsätze 300 x 500 mm zum Einsatz. "In Teilbereichen werden sie in zweireihige Pendelrinnen eingebaut, da in der Straße das Längsgefälle stellenweise unter 0,5 Prozent liegt", beschreibt Planer Rainer Schwarz die Situation.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem Funke Straßenablauf und herkömmlichen Konstruktionen liegt laut Hersteller darin, wie die Bauteile an die Deckschicht angepasst werden. Üblicherweise dienen Mörtelfugen direkt unter dem Aufsatz dazu, Feinanpassungen in der Höhe und der Neigung herzustellen. Auch wenn das einfach und schnell umsetzbar ist, birgt die Ausführung Funke zufolge jedoch einen großen Nachteil: Mörtelfugen sind schadens- und reparaturanfällig und damit auf lange Sicht gesehen für Städte und Kommunen kostenintensiv.
Dieses Manko hat Funke mit seinem Straßenablauf der eigenen Überzeugung zufolge behoben. Statt einer Mörtelfuge sorgen Auflagebacken und Ausgleichsringe für das individuell benötigte Höhen- und Neigungsniveau. Funke-Fachberater Bernd Hölscher erklärt: "Die Konusplatte des Funke Straßenablaufs ist mit Blick auf den Läuferstein bereits fest mit einem Quergefälle von 2,5 Prozent ausgebildet. Weitere Einstellungen können über verschiedene aus faserverstärktem Kunststoff bestehende Ausgleichsringe vorgenommen werden.
Das ist in der Carl-Zeiss-Straße insbesondere wegen der an manchen Stellen vorhandenen Pendelrinnen praktisch. Grundsätzlich sind auch die im Unterteil der Konusplatte angebrachten Auflagebacken in vier Abstufungen bis 12 Prozent an das Straßen-Längsgefälle anpassbar. In Rahden war das wegen des geringen Gefälles allerdings nicht notwendig. Mit dem Funke Straßenablauf kann das ausführende Unternehmen eine perfekte Passgenauigkeit herstellen – die Grundlage für eine dauerhafte und reibungslose Funktion."
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Insgesamt sind sechs verschiedene Ausgleichsringe mit unterschiedlichen Höhen und Gefällen erhältlich. Sie sollen je nach Baustellensituation beliebig kombinierbar sein. Bis zu drei Stück können übereinandergelegt werden. Hinzu soll ein weiterer Pluspunkt kommen: Anders als Beton sei der Funke Straßenablauf mittels einer zweiteiligen Konusplatte aus Guss und einem wandverstärkten Unterteil aus PVC-U korrosions- und tausalzbeständig.
Diese Vorteile des Produktes waren es, die laut eigener Aussage bei der Funke-Werksbesichtigung das Interesse von Oliver Zierenberg, Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Rahden, geweckt haben: "Die Konstruktion ohne Fugen ist schon bemerkenswert. Das wollten wir unbedingt ausprobieren. Wenn die Straßenabläufe das halten, was sie mit Blick auf Langlebigkeit und Schadensfreiheit versprechen, ist das gut investiertes Geld, das sich langfristig rechnet."
Wie einfach der Einbau vonstatten geht, demonstrierte der Funke-Anwendungstechniker Thomas Bröer vor Ort bei einem Baustellentermin mit der ausführenden Werner Pieper Straßenbau GmbH. Nachdem Bröer zunächst die einzelnen Komponenten wie Grundplatte, Unterteil, Konusplatte, Aufsatz und Ausgleichsringe und ihre jeweiligen Funktionen vorgestellt hatte, konnten die Mitarbeiter von Werner Pieper Straßenbau unter seinen fachkundigen Augen selbst aktiv werden. Geschäftsführer Jens Barnefski sagt:
"Mit dem Funke Straßenablauf hatten wir in der Carl-Zeiss-Straße das erste Mal zu tun. Die Einweisung durch Funke war daher ein toller Service. Unsere Mitarbeiter wussten so direkt, worauf sie achten müssen." Grundsätzlich soll die Montage des Straßenablaufs einfach sein, was auch seinem vergleichsweise geringen Eigengewicht zu verdanken ist. Keine der Komponenten wiegt mehr als 25 kg. Für das Setzen ist somit kein Hebegerät notwendig.