Strecke nach Fehmarn

Bauarbeiten sollen 2021/2022 beginnen

Bad Schwartau (dpa). – Die Bahn kommt bei den Planungen für den Ausbau der Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden für den geplanten Fehmarnbelttunnel nach eigenen Angaben gut voran. "Wir wollen auf jeden Fall vor den Dänen fertig sein", sagte Bahn-Projektleiter Bernd Homfeldt bei der Präsentation eines Lärmschutz-Infomobils in Bad Schwartau. Bereits zum Jahreswechsel sollen die ersten Planfeststellungsunterlagen beim Eisenbahnbundesamt eingereicht werden, wie Homfeldt sagte. Die Bauarbeiten würden voraussichtlich 2021/2022 beginnen. "Wir rechnen mit fünf Jahren Bauzeit", sagte Homfeldt.

Mit einer Lärmschutzsimulation will die Bahn Anwohnern Ängste vor dem Ausbau der Bahnstrecke nehmen. Eine vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut entwickelte audiovisuelle Simulation zeigt am Beispiel Bad Schwartaus die Unterschiede zwischen dem aktuellen Lärm vor Ort durch den Regionalverkehr und den künftigen Belastungen durch den Regional- und den Güterverkehr hinter geplanten Lärmschutzwänden. Nach ersten Eindrücken rollt der künftige Güterverkehr um Bad Schwartau dank des Schutzes leiser als die aktuell dort fahrenden Regionalzüge ohne Lärmschutzwände.

Die Bahn plant den Ausbau der Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden als Anbindung des Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark. Auf deutscher Seite gehört dazu auch die Ertüchtigung der Querung über den Fehmarnsund zwischen dem Festland und der Ostseeinsel. Die Planungen sind notwendig, da die mehr als 50 Jahre alte Sundbrücke für Autos und Züge für die erwartete Zunahme des Schienengüterverkehrs nach Eröffnung des Ostseetunnels zwischen Dänemark und Deutschland nicht ausgelegt ist. Der rd. 19 km lange Tunnel wird voraussichtlich nicht vor 2028 eröffnet werden.

Bis dahin soll die neue Sundquerung fertig sein, um auf Fehmarn kein Nadelöhr entstehen zu lassen. Noch ist unklar, ob als Ersatz für die bestehende Brücke eine neue Brücke, ein Bohrtunnel oder ein Absenktunnel kommt. Eine Entscheidung fällt frühestens Ende kommenden Jahres. "Die Schätzungen der Kosten dafür reichen von 350 Mio. Euro bis hin zu 1 Mrd. Euro", sagte Homfeldt. Die Gesamtkosten werden derzeit mit 1,5 Mrd. Euro angegeben.

Bislang liegen gut 240 Einzelforderungen an die Planer auf dem Tisch. Für die weiteren Planungen soll das Dialogforum Kernforderungen zum Lärmschutz und zur Aufhebung von Bahnübergängen an der Strecke aufstellen. Über die Finanzierung der Wünsche muss dann letztlich der Bundestag entscheiden. "Wir bauen alles, wofür wir Geld kriegen", sagte Homfeldt. Für Bad Schwartau, wo laut Bahn ein Drittel der vom Lärmbetroffenen in der Region lebt, ist eine Absenkung der Gleise um 7 m, samt Brücke im Gespräch. Die Kosten dafür lägen laut Homfeldt im dreistelligen Millionenbereich. Das jetzt vorgestellte Infomobil soll voraussichtlich Anfang 2018 in der Region unterwegs sein, parallel zur Auslegung der Planunterlagen in den betroffenen Gemeinden. Dann können sich Anwohnern per Kopfhörer und Video ein Bild über den Lärmschutz anhand des Beispiels Bad Schwartau machen.

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