Strenger Winter 2012/2013

Starke Rückgänge bei Dachziegelherstellern

BONN (ABZ). -

Schon zum zweiten Mal in Folge hat im Vorjahr ein überaus langer und auch schneereicher Winter den Wohnungsbau stark beeinträchtigt. Davon waren auch die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e. V. (Bonn) betroffen.

Insbesondere die Dachziegelhersteller mussten Rückgänge hinnehmen, da ihnen über zwei Monate fehlten, in denen üblicherweise Dächer saniert und neu gebaut werden. Aus diesem Grund ist die Produktion von Dachziegeln im Jahr 2013 um ca. 7 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Besser sah es bei der Produktion von Mauerziegeln und Pflasterklinkern aus. Der Rohbau beginnt traditionell erst etwas später im Jahr und deswegen schlagen die Witterungseinflüsse nicht ganz so kräftig durch. Die produzierte Menge ist ungefähr auf dem Vorjahresniveau geblieben, während der Produktionswert sich um fast 6 % erhöht hat. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass sich der Markt immer mehr zu innovativen, höherpreisigen Produkten bewegt.

Dazu Martin Roth, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e. V., Bonn: "Das Baujahr 2012 war kein schlechtes, aber auch nicht so gut, wie vor einem Jahr erwartet. Gründe dafür gibt es viele, allen voran das vergleichsweise schlechte Wetter.

Negativ ausgewirkt hat sich im letzten Jahr auch die lange anhaltende Diskussion um steuerliche Erleichterungen bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Dies hat dazu geführt, dass viele Sanierungsvorhaben aufgeschoben wurden." Laut Berechnung des Statistischen Bundesamtes belief sich die Produktionsmenge von Dachziegeln 2013 auf 647,2 Mio. Stück (2012: 697,2 Mio. Stück), was einem Minus von 7,2 % entspricht. Auch beim Produktionswert der Dachziegel mussten die deutschen Werke einen Rückgang hinnehmen: Im letzten Jahr wurden Produkte im Wert von 660,3 Mio. Euro hergestellt (2012: 708,9 Mio. Euro), also ein Rückgang von 6,9 %.

Bei den Mauerziegelherstellern verzeichnet der Verband dagegen weiterhin eine fast stabile Situation. Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes war die Produktion von Mauerziegeln im Jahr 2013 gegenüber 2012 fast gleichbleibend. Im letzten Jahr wurden insgesamt 7,09 Mio. Kubikmeter Mauerziegel produziert (2012: 7,1 Mio. Kubikmeter). Der Produktionswert konnte dagegen deutlich zulegen von 514,8 Mio. Euro in 2012 auf 545,2 Mio. Euro in 2013 (Plus 5,9 %). Dieser Wert setzt sich zusammen aus der Produktion von Hintermauerziegeln (364 Mio. Euro, Plus 6,6 %), Vormauerziegeln (122,5 Mio. Euro, Plus 3,5 %) und Pflasterklinkern (59 Mio. Euro, Plus 6,8 %).

Das Jahr 2014 hat nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie bislang sehr gut angefangen. Der Winter fiel glücklicherweise in diesem Jahr fast komplett aus. Deshalb gehen die Unternehmen mit einem kräftigen Rückenwind in das laufende Jahr.

Dazu noch einmal Geschäftsführer Martin Roth: "Das erfreulich gute Wetter ist aber auch die einzige von außen kommende Unterstützung der Wohnbaukonjunktur. Von der Politik ist keine Hilfe zu erwarten. Alle Maßnahmen, die noch im letzten Entwurf des Koalitionsvertrages standen, wie etwa die Erhöhung der Abschreibungssätze, steuerliche Erleichterungen für energetische Sanierungen und die Unterstützung altersgerechten Bauens wurden in der entscheidenden Sitzung der Parteivorsitzenden aus finanzpolitischen Gründen aus dem Koalitionsvertrag gestrichen."

Auch mit den Themen Umwelt- und Energiepolitik haben sich die deutschen Ziegelhersteller in den letzten Monaten wieder intensiv auseinandersetzen müssen. Dazu Verbandspräsident Helmuth Jacobi: "Am meisten beschäftigt hat uns in den letzten Wochen und Monaten die Diskussion um die Verschärfung der europäischen Leitlinien für staatliche Umwelt- und Energiebeihilfen in Brüssel sowie die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Wer nicht in der europäischen Richtlinie als Branche aufgeführt ist, die stromintensiv und damit schützenswert ist, kann auch in keiner nationalen Regelung von Steuern und sonstigen Belastungen freigestellt werden. Nachdem zunächst nur sehr wenige Industrien in den Genuss dieser Befreiungsregelungen kommen sollten, hat der massive Druck der Industrien in Brüssel und Berlin zu einem Umdenken geführt. In den jetzt vorliegenden Fassungen der Leitlinien bzw. des EEGs wurden die berechtigten Forderungen der energieintensiven Branchen von der Politik aufgegriffen. Damit wird sichergestellt, dass in Deutschland auch zukünftig vor Ort wettbewerbsfähig produziert werden kann."

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